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0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

Titel: 0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Bluff im tödlichen Spiel
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ihren Abdrücken festgenagelt. Einer mußte mein Zigarettenhändler sein, der andere war der, auf den es ankam.
    »Hier«, sagte Quire und präsentierte uns die Prints meines Händlers. Ich hatte, als ich die Packung kaufte, sie natürlich nur vorsichtig an den Ecken angefaßt, so daß meine eigenen Abdrücke nicht wieder auf die Cellophanhülle gekommen waren.
    Wir strichen auch diese Abdrücke noch heraus. Übrig blieben zehn zum Teil recht gut erhaltene Prints. Schon das fiel mir auf. Wenn ich mich recht erinnerte, hatte der Wirt meine Schachtel nur mit einer Hand angefaßt. Also hätten nur fünf Abdrücke von ihm vorhanden sein können. Aber zunächst glaubte ich noch, ich hätte mich geirrt und der Wirt habe sie vielleicht doch mit zehn Fingern angepackt.
    Von diesem Irrtum wurde ich erst geheilt, als der Mann aus der Kartei kam. Er hatte ein Blatt in der Hand mit den Fingerabdrücken, die der Spurensicherungsdienst auf der Brieftasche des Toten sichergestellt hatte.
    Die Abdrücke waren nicht identisch mit denen des Wirts. Ich fiel aus allen Wolken.
    »Tatsächlich!« schrie Black und wurde vor Aufregung kalkweiß im Gesicht. »Tatsächlich! Cotton, Sie sind ein Genie!«
    Ich verstand überhaupt nichts.
    »Was ist denn los?« fragte ich mit ziemlich dummem Gesicht.
    »Die Abdrücke auf der Brieftasche des Toten sind identisch mit den Abdrücken des jungen Kerls, den Sie in Ihrem Jaguar angeschleppt brachten! Ich werde verrückt! So etwas ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht passiert! Man ruft diesen Kerl an, damit er sich mal eine Leiche ansieht, und er kommt seelenruhig mit seinem großkotzigen Jaguar angezwitschert und bringt den Mörder gleich mit!«
    ***
    Das war eine Überraschung!
    »Komm, Phil!« sagte ich und stand auf. Und zu Black gewandt, fuhr ich fort: »Wir fahren zum FBI und vernehmen den Burschen. Anschließend stelle ich Ihnen den Jungen zur Verfügung.«
    Black grinste. »Dann beschaffe ich mir inzwischen einen Haftbefehl gegen ihn!«
    Wir kletterten in den Jaguar und fuhren zum FBI-Gebäude.
    Wie auf jeder Polizeistation sind natürlich auch in unserem Dienstgebäude ein paar Zellen für Polizeihäftlinge. In einer dieser einbruchssicheren Kleinstwohnungen hatte Phil den Youngster unterbringen lassen. Wir suchten ihn in seiner Zelle auf.
    Er hockte auf dem Rand der schmalen Pritsche und sah jetzt recht kläglich aus. Als wir eintraten, blickte er uns teils erschrocken, teil hoffnungsvoll an.
    Wir zogen uns je einen Hocker heran und ließen uns darauf nieder.
    »Na, mein Junge«, sagte ich langsam. »Willst du nicht mal ein Stück zurücksetzen?«
    Er verstand die Anspielung sofort und hob beschwörend die Hände.
    »Aber, Sir, so hatte ich das doch nicht gemeint!«
    »Also decken wir mal die Karten auf«, sagte ich und beugte mich vor. »Um wieviel Uhr war das heute nacht, als du den Kerl erschossen hast?«
    Seine Augen weiteten sich entsetzt. Das Gesicht verlor den letzten Rest von Farbe. Seine Hände flackerten. »Aber ich«, krächzte er heiser. »Ich — Sir — ich…«
    »Ich habe ihm eine Pistole mit Schalldämpfer ins Kreuz gehalten und abgedrückt«, vollendete ich für ihn den Satz. »Hat es sich denn gelohnt? War genug Money in der Brieftasche, ja?«
    »Aber ich war es nicht!« brach er plötzlich aus. Er schrie, daß es sicher bis in die Nachbarzellen zu hören war. »Ich war es nicht! Glauben Sie mir doch, Officer, ich habe nichts damit zu tun! Ich war es nicht! Ich bin unschuldig!«
    »Wir haben deine Fingerabdrücke auf der Brieftasche des Toten gefunden«, setzte ich nach. »Und eine Brieftasche gibt man selten freiwillig in andere Hände. Die Geschworenen werden dir deine Unschuld kaum abnehmen!«
    Er fuhr sich mit den Fingern am Hals entlang, als ob er keine Luft mehr bekäme. Unnötige Geste. Im Staate New York wird die Todesstrafe nicht durch Aufhängen vollstreckt.
    »Bei uns geht das mit dem elektrischen Stuhl vor sich«, erklärte ich ihm ruhig.
    Und damit hatte ich ihn soweit. Er fing an zu weinen. Ich ließ ihn weinen. Phil und ich nahmen uns Zigaretten und rauchten. In ein paar Minuten würde er auspacken, dessen war ich sicher.
    Er tat es. Als er sich ausgeweint hatte, fing er an: »Gestern abend ging ich in die Kneipe.«
    »In welche?«
    »Na, die Orchidee.«
    »Um wieviel Uhr gingst du hin?«
    »Gegen halb elf. Ich war erst im Kino gewesen.«
    »In welchem Kino?«
    »Im Gloria.«
    »Welche Vorstellung?«
    »Von acht bis zehn.«
    »Warst du allein

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