Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

Titel: 0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Bluff im tödlichen Spiel
Vom Netzwerk:
jedenfalls gebe ich von heute an keine zehn Cent mehr für Step.«
    »Warum nicht?«
    »Wenn Sie sich schon für ihn interessieren? Ehrenwort, G-man, ich halte nicht viel von unserer lieben Polizei. Aber das FBI? Hut ab! Die G-men sind ’ne verdammt gefährliche Rasse. Aber Sie wollten ja etwas von Step hören.« Er machte eine Pause und kratzte sich hinter den Ohren. Dann fuhr er fort: »Step war vor sieben Jahren bei mir. Als Aushilfskellner. Mein richtiger Kellner hatte — na ja, er hatte ’nen Unfall gehabt und konnte ein paar Monate nicht arbeiten. Da suchte ich mir ’ne Aushilfskraft und geriet an Step Price.«
    »War er Kellner?«
    »Was heißt war? Bei uns in den Staaten ist jeder das, was er kann. Lieber Himmel, zum Oberkellner im Waldorf Astoria hätt’s vielleicht bei Step nicht gelangt, aber er konnte’n Tablett tragen und Bier abfüllen. Na, und viel mehr wird hier nicht verlangt.«
    »Wie lange war er hier?«
    »Bis mein damaliger Kellner wieder arbeiten konnte. Das hat ungefähr sieben oder acht Monate gedauert.«
    »Warum Sie mit ihm zufrieden?«
    »Arbeitsmäßig ja.«
    »Aber?«
    »Lieber Himmel, G-man. Sie können fragen! Der Kerl war’n Gauner, wie er im Buche steht. Der hätte Ihnen im Schlaf das Bett unterm Kreuz weggezogen und versetzt und Sie am nächsten Morgen gefragt, was Sie mit Ihrem Bett angefangen haben. Wenn einer in der Kneipe ein Glas über seinen Verstand getrunken hatte, kassierte Step die doppelte oder dreifache Rechnung und gab mir natürlich nur den richtigen Betrag.«
    »Wie sah er überhaupt aus?«
    »War nichts Besonderes an ihm.«
    »Größe?«
    »Vielleicht nicht ganz so groß wie Sie.«
    »Augen?«
    »Blaugrau, glaube ich.«
    »Was hatte er für eine Haarfarbe?«
    »Dunkel. Ich kann Ihnen beim besten Willen nicht mehr sagen, waren sie nun braun oder dunkelblond.«
    »Volles Gesicht?«
    »Nein, eher ziemlich schmal.«
    »Und die Figur? Stämmig? Schlank? Hager?«
    »Schlank, möchte ich sagen.«
    »War nicht das leistete besondere Kennzeichen an ihm? Irgendwo eine Narbe? Oder vielleicht ungewöhnlich große oder kleine Füße? Vielleicht seltsam geformte Ohren? Oder sonst irgend etwas anderes?«
    »Mir ist nie ewas aufgefallen.«
    »Wissen Sie, was er anfing, als er bei Ihnen wegging?«
    »Er sprach mal davon, daß er vielleicht nach Las Vegas gehen wollte. Dorte könne man noch Dollars machen, meinte er. Ich hab’n ausgelacht, Dollars macht man durch Arbeit, nicht durch Spiel.«
    »Sonst wäre nichts weiter über den Mann zu sagen?«
    »Ich wüßte nicht was, G-man.«
    »Okay. Vielen Dank für die Auskünfte.«
    Ich ging. Eine Dreiviertelstunde marschierte ich durch Bronx und war hellfroh, als ich endlich eine Gegend erreicht hatte, wo ich einen Taxistand entdeckte.
    Ich nahm mir ein Yellow Cab und ließ mich nach Hause fahren. Ich hatte eine ganze Menge erfahren und konnte zufrieden sein.
    ***
    Erst am Dienstag, vier Tage später also, kam ich wieder dazu, etwas in meinem Fall zu unternehmen. Es war abends gegen neun Uhr, als ich aus einem Lokal herauskam, wo ich zu Abend gegessen hatte.
    Da fiel mir ein, daß ich den längst beabsichtigten Besuch bei dem Taxistand an der Ecke Broadway — Fifth Avenue jetzt gut machen könnte.
    Ich hatte ja Zeit und bummelte also zu Fuß durch die Straßen, denn meinen Jaguar hatte ich noch im Hof unseres Dienstgebäudes stehen.
    Ich fand nach einem Fußmarsch von knapp einer Stunde den Taxistand, wo Canderhay die Wagen gewechselt haben mußte.
    Sechs Wagen standen herum und warteten auf Fahrgäste. Ich ging zum ersten und hielt dem Fahrer meinen Dienstausweis vor die Nase.
    »Oh, ein G-man!« brummte er überrascht. »Well, was gibt’s Sir?«
    »Kennen Sie einen Mann namens Canderhay?«
    Er lachte. »Nur einen. Dem Namen nach. Dieser schwerreiche Gummifabrikant. Aber den werden Sie ja wahrscheinlich nicht meinen, was?«
    »Doch, genau den meine ich.«
    »Tut mir leid, Sir. Den habe ich noch nicht kennengelernt. Ich glaube auch nicht, daß ich Aussicht habe, den Mann je kennenzulernen. So reich, wie der ist, wird er sich auch bestimmt einen eigenen Wagen mit Chauffeur leisten können.«
    »Wahrscheinlich zwei Chauffeure und vier Wagen«, sagte ich. »Aber passen Sie mal auf…«
    Ich beschrieb ihm Canderhays Aussehen.
    »Ach, den meinen Sie!« sagte er. »Ja, den kenne ich. Der kam jeden Donnerstag. Abends so zwischen halb neun und halb zehn. Ich habe ihn ein paarmal gefahren und meine Kollegen auch. Er kam ja jeden Donnerstag,

Weitere Kostenlose Bücher