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0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

Titel: 0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Bluff im tödlichen Spiel
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häufig Menschen darübergehen.
    Ich stand ziemlich dicht an der Hecke. Weiter unten kam ein Auto. Es war noch so weit entfernt, daß man mich im Schatten der großen Hecke unmöglich sehen konnte.
    Kurz entschlossen schob ich mich zwischen die beiden Hecken, die die Nachbargrundstücke voneinander trennten, hinein und tappte auf dem winzigen Fußweg voran. Ich legte höchstens eine Strecke von etwa zehn gewöhnlichen Schritten zurück. Dann ließ ich mich auf die Knie nieder und suchte in der linken Hecke einen Durchschlupf.
    Ich fand ein Loch, durch das vielleicht ein Dackel hindurchkommen konnte, ohne sich die Haut in Fetzen zu reißen. Da nahm ich mein Taschenmesser und säbelte einige Äste von den beiden Heckenstämmen, zwischen denen der Durchschlupf war.
    Danach kam ich mit viel Schweiß und viel heruntergeschluckten Flüchen hindurch. Drinnen blieb ich erst einmal regungslos auf dem weichen, gepflegten Rasen liegen und sah mich um.
    Das Grundstück mochte an der Straßenseite etwa 80 Meter lang sein. In der Tiefe schien die Entfernung wesentlich größer zu sein, jedenfalls stand das Haus gut 100 Meter von der Straße weg. Man durfte annehmen, daß sich der Garten nach hinten noch fortsetzte.
    Ich blieb dicht an der Hecke im Gras liegen und rauchte eine Menge Zigaretten, bis mir die Dunkelheit weit genug vorgeschritten war, daß ich meinen Versuch, an das Haus ungesehen heranzukommen, für aussichtsreich halten konnten.
    Ich robbte wie ein Infanterist in der Kampfausbildung langsam über den Rasen. Es war eine Heidenarbeit, denn ich bin solche Kriecherin nicht gewöhnt.
    Endlich hatte ich eine Baumgruppe erreicht, die sich dicht vor dem Hause befand. Ich peilte zwischen den Stämmen hindurch auf die Villa. Es war alles dunkel.
    Sollte ich vergebens gekommen sein? Aber am Eingang hatte doch dieser Name gestanden: Step Price! Dieser Name, der für mich nun schon einen fast mysteriösen Klang hatte.
    Für meine Zwecke brauchte ich ein möglichst gutes Versteck direkt am Hause. Ich betrachte die lange Vorderfront. In der Mitte führte eine breite Freitreppe mit zwölf flachen Stufen zur Haustür. Über der Freitreppe befand sich ein breiter Balkon, der rechts und links von je zwei Säulen getragen wurde. Zwischen den Säulen hatte man unten große Topfpflanzen aufgestellt. Es sah alles sehr hübsch aus.
    Ich richtete mich auf, prüfte noch einmal mit einem umfassenden Blick die Fensterfront und preschte dann mit ein paar Sätzen über die freie Strecke zwischen Baumgruppe und Haus. Im Nu war ich die Stufen rauf und in der linken Ansammlung von Topfpflanzen verschwunden. Ich schob zwei große Kübel mit Topfpalmen ein wenig auseinander und hockte mich dazwischen auf den Boden. Keine vier Schritte links von mir war die Haustür.
    Ich sah auf meine Uhr. Das Leuchtzifferblatt verriet mit die Zeit: 8.40 Uhr.
    Schlag halb zehn geschah etwas, was meine Erwartung steigerte: vor der Haustür flammten eine Menge Lampen auf, die die Freitreppe und ihren Umkreis fast taghell erleuchteten. Auch unten am Parktor schienen jetzt die beiden Lampen ebenfalls zu brennen, die rechts und links auf den Pfeilern befestigt waren.
    Trotzdem rührte sich im Hause nichts. Ich bemerkte mit zufriedener Genugtuung, daß die beiden Säulen, zwischen denen die Pflanzenkübel standen, so viel Schatten warfen, daß mein Platz von der Helligkeit so gut wie nichts mitbekam.
    Endlich hörte ich zum ersten Male etwas: im Haus klingelte es. Und zwar zweimal lang, einmal kurz, dreimal lang. Na, wenn da nicht einer am Parktor stand und Signal klingelte, dann wollte ich nicht länger G-man sein.
    Natürlich war es so. Es konnte ja gar nicht anderes sein. Nach ein paar Minuten hörte ich Schritte auf dem breiten Kiesweg, der vom Tor her zum Hause führte.
    Ich kramte meine Kamera aus der Manteltasche und machte sie schußfertig. Zwischen den Zweigen der Topfpflanzen hindurch hatte ich eine ziemlich gute Sicht auf die Freitreppe. Und ich hatte den Vorteil, daß meine Kamera und ich vom Dunkeln ins Helle blickten, daß die Lichtquelle aber außerhalb des Bildausschnittes blieb, weil die Lampen unter dem sehr hoch gelegenen Balkon hingen.
    Ein älterer Herr schritt auf die Freitreppe zu und kam langsam die Stufen herauf. Ich machte in der Zeit drei Aufnahmen von ihm. Dann beugte ich den Kopf vor, um zu sehen, wie er ins Haus gelangte.
    Er kam auf die einfachste Sache der Welt hinein: er drückte einfach die schwere vergoldete Türklinke nieder und zog die

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