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0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

Titel: 0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Bluff im tödlichen Spiel
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schaukeln. Hier haben Sie meine Telefonnummer. Wenn Sie mich mal brauchen, rufen Sie einfach an, ja? Und sobald ich etwas für Sie entdeckt habe, melde ich mich. Okay?«
    Sie stand auf, nahm das Kärtchen mit meiner Adresse und meiner Telefonnummer und bedankte sich. Dann ging sie, nun sehr erleichtert, wie mir schien.
    Ein paar Minuten später kam Ram mit einer Mappe zurück. Die Bankauszüge. Ich machte mich darüber her. Innerhalb von fünf Minuten wußte ich, was ich wollte: Jeden Freitag auch auf diesem Konto größere Transaktionen.
    »Sagen Sie mal, Ram«, fragte ich den Sekretär, »Sie sagten vorhin, die Kontrolle der Bankauszüge sei Ihre Aufgabe gewesen?«
    »Jawohl, Mr. Cotton.«
    »Was waren denn das für große Beträge hier, die jedesmal freitags gebucht wurden?«
    »Darüber gab mir Mr. Frymor keine Auskunft. Die Schecks lauteten alle auf den Namen Step Price. Sowohl die Schecks, die von Mr. Frymors Guthaben abgezogen wurden, als auch die, die ihm gutgeschrieben wurden.«
    »Step Price?«
    »Jawohl, Mr. Cotton.«
    »Gut, das wäre alles, was ich wissen wollte, Mr. Ram. Vielen Dank einstweilen. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht, Mr. Cotton.«
    Ich ging zur Tür. Auf der Schwelle drehte ich mich noch einmal um und fragte: »Wie hieß doch gleich der Fahrer?«
    »Mr. Klandsdale, Sir.«
    »Ach ja, Klandsdale. Er stammt aus Pittsburgh, nicht wahr?«
    »Nein. Soviel ich weiß, kam er von Philadelphia.«
    »Ach so, ja natürlich. Danke schön.« Ich ging und kletterte draußen in meinen Jaguar. Zwei Dinge gingen mir im Kopfe herum, besser gesagt eine Stadt und ein Mann. Philadelphia und Mr. Step Priee…
    ***
    Ich setzte mich in den Jaguar und fuhr nach. Hause. Den Wagen fuhr ich in die Garage. Ich selbst ging in meine Wohnung und machte mir rasch ein Paar Würstchen heiß.
    Nach dem Abendbrot nahm ich meinen Revolver auseinander und reinigte jedes Teil einzeln. Ich setzte ihn wieder zusammen und vergewisserte mich, daß er einwandfrei funktionierte. Dann kam er zurück ins Schulterhalfter.
    Ich rief mir ein Taxi. Zehn Minuten später hupte es auf der Straße. Ich ging hinaus, schloß meine Wohnung ab und kletterte in den Wagen.
    »Wo darf’s hingehen?« fragte der Fahrer.
    Ich sagte es ihm und dann schwieg ich, bis wir in Bronx Einzug hielten. Ich gab ihm die Richtung an und ließ ihn ein paar Straßen vor der Barkley-Street anhalten, damit er wenigstens nicht bis in die dunkelste Gegend zu fahren brauchte.
    Er war sichtlich erfreut darüber. Ich gab ihm Fahrgeld und ein gutes Trinkgeld obendrein.
    Ich schlug den Mantelkragen hoch und marschierte auf dem schmalen Bürgersteig entlang. Manchmal rempelte mich irgendein Halbstarker oder auch ein Ganzstarker an, aber ich dachte nicht daran, auf so etwas zu reagieren.
    Ich mußte ungefähr eine Viertelstunde gehen, dann konnte ich in die Barkley-Street einbiegen, und endlich hatte ich die Gelbe Orchidee erreicht. Ich blieb auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehen, steckte mir eine Zigarette an und musterte erst mal eine Weile die Bude von außen.
    Trotz aller Verkommenheit gab es hier doch Neonreklame. Der Name des Lokals prangte idiotischerweise in roter Farbe in der Höhe des ersten Stockwerks.
    Ein Ganghome — so nennen wir das meist in einer Kneipe gelegene ’Hauptquartier’ einer Gangsterbande — schien nicht im Haus zu sein. Einmal war nichts von den dabei unabwendbar notwendigen Gorillas zu sehen, zum anderen sah ich auch keine Männer die Kneipe betreten, die man als organisierte Gangster hätte ansehen können.
    Nun, ich beobachtete die Kneipe etwa eine halbe Stunde lang, dann ging ich hinein.
    Es war ziemlich starker Betrieb. An den Tischen war kaum noch ein freier Platz. Viele Leute pokerte, wobei sie sich nicht genierten, ihr Geld offen auf den Tisch zu legen. Auf den Gedanken, daß hier mal ein Streifenpolizist hereinkommen könnte, schien niemand zu kommen.
    Ich suchte mir an der Theke einen Platz, schob den Hut in den Nacken und brummte: »Brandy!«
    Der Wirt schob mir eine Flasche und ein Glas zu. Sein Blick huschte für den Bruchteil einer Sekunde über mein Gesicht, aber keine Wimper zuckte dabei.
    Er beugte sich nur ein wenig zu mir herüber und murmelte: »Ich hoffe, Sie wollen wegen der paar Pokerspieler keinen Ärger machen, G-man!«
    Das war eine kaum noch versteckte Drohung. Jedenfalls sprach er es so aus.
    Ich lachte. »Bin doch kein Selbstmörder«, sagte ich. »Ich würde mich viel lieber mal ein paar Minuten mit Ihnen

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