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0035 - Wir brachen den Terror

0035 - Wir brachen den Terror

Titel: 0035 - Wir brachen den Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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kann. Wir packen ihn in seinen Truck, und einer von uns nimmt das Steuer. Ich glaube, das ist eine Angelegenheit für Toloni. Er kann am besten mit Fahrzeugen umgehen. Ein anderer, vielleicht Costler, bezieht Posten vor dem Rathaus. Sobald er den G-man in seinen Wagen steigen sieht, ruft er von der Telefonzelle dort die Telefonzelle in der Leyber Street an. Dort steht wieder einer von uns, am besten Hugbeen oder ich. Er geht bis zur Ecke, stellt sich auf die andere Seite. Sobald er den Wagen von dem G-man anrollen sieht, gibt er Toloni mit dem Truck ein Zeichen. Toloni gibt Gas, und es knallt auf der Kreuzung. Das Auto von dem G-man wird in einen Haufen verbeulten Blechs verwandelt. Toloni kann ruhig damit rechnen, dass er den Zusammenstoß in dem schweren Truck ohne Kratzer über steht, zumal er darauf vorbereitet ist. Er kann sich anschnallen. Bevor die Leute zusammengelaufen sind, haben wir Toloni aus dem Truck in einen von unseren Wagen verladen. Im Truck finden sie nur Famolez und ein paar leere Ginflaschen. Damit ist der Hergang der Sache für jeden Menschen in Tyrontown klar, und selbst der schärfste G-man-Kopf aus Washington findet nicht heraus, dass mehr als ein durch einen notorischen Säufer verursachter Unfall dahintersteckt.«
    »Ich glaube, die Idee ist gut«, sagte Fryler. »Wann kann sie durchgeführt werden, Slim?«
    »Wenn der G-man nicht zu früh das Rathaus verlässt, bekomme ich die Organisation heute noch hin.«
    »Ich kann dafür sorgen, dass er nicht vor Mitternacht aus dem Bau kommt«, sagte Fryler. »Ich glaube, wenn ein paar Leute der Stadtverwaltung Maßnahmen mit ihm besprechen wollen, wird er sie anhören.«
    »Kein Platz für mich in der Angelegenheit?«, meldete ich mich.
    Fryler überließ die Entscheidung McFish, aber der Ire mochte mich immer noch nicht leiden.
    »Das ist etwas für Leute, die Tyrontown wie ihre Westentasche kennen«, brummte er. »Du bist nicht lange genug hier.«
    Ich zuckte die Achsel. Mein Angebot war nicht ernst gemeint. Es war mir angenehm, wenn ich meine Bewegungsfreiheit wahren konnte. Trotzdem sagte ich: »Schade. Dachte, es gäbe eine Sonderprämie für solche Sachen.«
    »Sie kommen schon noch zum Zuge«, sagte Fryler.
    Ich grinste. Er hatte recht. Ich hoffte stark, dass ich noch zum Zug kommen würde.
    ***
    Ich telefonierte mit Phil. Ich musste es riskieren, ihn im Rathaus anzurufen, obwohl ich wusste, dass Fryler dort Ohren hatte, die für ihn hörten.
    Ich beschränkte das Telefongespräch auf einen Satz. »Rufen Sie 49 857!«
    Das war die Nummer der Telefonzelle, von der aus ich ihn anrief.
    Ich wartete in der Zelle. Nach zehn Minuten läutete es. Phil war an der Strippe.
    »Ich telefoniere von einer Telefonzelle aus«, sagte er. »Du kannst unbesorgt sprechen.«
    »Du bist an der Reihe, Phil. Sie wollen dich heute Abend mit einem Truck rammen. Sie haben es ganz geschickt ausgeknobelt. Am Steuer wird man einen stockbetrunkenen Fahrer finden, der keinerlei Beziehungen zur Gang hat.«
    Ich berichtete alle Einzelheiten. Und dann dauerte das Telefongespräch noch zwanzig Minuten. Es war nicht leicht für uns, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Ich durfte nicht verdächtig erscheinen, ja, die Bande von Tyrontown durfte nicht einmal auf den Gedanken kommen, dass Phil gewarnt worden war. Andererseits mussten wir so handeln, dass ein Erfolg für uns heraussprang. Mich ärgerte am meisten, dass ich zum tatenlosen Zusehen verdammt war, aber ich musste Phil recht geben. Ich konnte noch nicht aktiv eingreifen.
    Nicht gerade erleichtert legte ich den Hörer auf. Jetzt hing alles davon ab, wie geschickt Phil im Umgang mit Autos war. Er war nicht weniger geschickt darin als ich, aber dieser Fall erforderte ein ungewöhnliches Maß von Schnelligkeit. Und außerdem eine große Portion Glück.
    ***
    Ich stand zehn Minuten vor Mitternacht in einer Toreinfahrt der Leyber Street, ungefähr fünfzig Yards jenseits der Kreuzung Leyber Street - Toomway. Es regnete dünn, und ich verwünschte den Regen, der die Straßen glitschig machte und Phils Aufgabe noch mehr erschwerte. Dieses hier war eine ruhige Gegend von Tyrontown. Schon seit einer halben Stunde war niemand mehr vorbeigekommen. Ein paar Straßenlaternen brannten trübe.
    Einmal hatte ich an der Kreuzung zwei Gestalten auftauchen sehen. Ich glaubte, McFish und Sanfor zu erkennen, aber es war nicht klar auszumachen.
    Ich stand hier nur für alle Fälle. Viel helfen konnte ich Phil nicht, aber ich musste damit rechnen,

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