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0035 - Wir brachen den Terror

0035 - Wir brachen den Terror

Titel: 0035 - Wir brachen den Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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einem lauten Krach gegen die Mauer des Eckhauses. Klirrend zersprang Glas. Blech zerknitterte kreischend.
    Ich nahm die Smith & Wesson in die Hand und beobachtete, sprungbereit, was weiter geschah. McFish war nicht zu sehen.
    Phil drehte im ersten Gang und mit heulendem Motor den Jaguar. Dann erkannte er, dass der Truck sich festgerammt hatte, stoppte scharf und sprang auf die Straße.
    Ich sah, wie er geduckt und in Zickzack-Linien über die Kreuzung zum Lastwagen huschte.
    Toloni mochte durch den Anprall etwas aus der Fassung geraten sein, aber gerade, als Phil auf der Höhe des Wagens war, zwängte er sich durch das zerbrochene Fenster des Führerhauses und sprang, zwanzig Schritte vor Phils Nase, auf die Straße.
    »Stehen bleiben!«, ertönte Phils Stimme scharf über die Kreuzung.
    Toloni warf kurz den Kopf zurück und rannte weiter, aber Phil war bis auf wenige Schritte herangekommen. Jetzt warf er sich mit einem Hechtsprung nach vorn und schleuderte gleichzeitig den rechten Arm hoch. Toloni brach unter der Wucht des Ansprungs in die Knie. Die beiden rollten über das Pflaster.
    Ich sprang aus meiner Toreinfahrt heraus. Wenn McFish angriff, dann musste es jetzt sein.
    Aber der Angriff erfolgte nicht. Vielmehr glaubte ich einen Automotor zu hören, dessen Geräusch sich rasch entfernte.
    Phil stand auf. Toloni lag bewegungslos auf dem Rücken. Ich pfiff sehr leise ein bestimmtes Signal. Phil pfiff eine Tonfolge zurück. Das bedeutete: In Ordnung, ich werde allein fertig. Ich setzte mich in Trab, die Leyber Street hinunter. Ein paar Querstraßen weiter hatte ich einen Mietwagen stehen. Ich beeilte mich, in mein Boarding-House zu kommen. Falls man mich zu sprechen wünschte, ich nahm an, dass das bald der Fall sein würde, wollte ich friedlich in meinem Bett liegen.
    Ich lag kaum eine Viertelstunde, als die Tür meines Zimmers aufgerissen wurde. Sanfor trat mit zwei Schritten zu meinem Bett und riss mir die Bettdecke fort.
    »Raus mit dir!«, schrie er.
    Ich knipste die Nachttischlampe an. Sein Gesicht war bleich und verstört.
    »Beeil dich schon!«, schimpfte er. »Los, wir müssen weg! Mensch, mach schnell. Jeden Augenblick können die Cops hier sein.«
    Ich fuhr in meine Hosen, schnallte mir die Smith & Wesson um, was Sanfor mit einem Ausdruck der Ver- und Bewunderung sah.
    »Die Sache an der Kreuzung ist natürlich schief gelaufen, was?«, fragte ich, während ich meine Habseligkeiten in einen Koffer stopfte.
    »Ja, der G-man schnappte Toloni«, bestätigte Sanfor. »Bist du fertig?« Er war so unruhig wie ein Hase bei einer Treibjagd.
    »Wenn McFish eine Sache in die Hand nimmt, geht es immer schief«, maulte ich, während wir die Treppe des Boarding-Houses hinuntergingen. »Ich halte nichts von dem Iren.«
    Sanfor hatte einen Dienstwagen der Zeitung vor der Tür stehen. Wir stiegen ein.
    »Slim hat früher mal ein paar gute Sachen gemacht«, sagte er und fuhr an. »Vielleicht wird er alt.«
    Nach ein paar Minuten merkte ich, dass Sanfor nicht den Weg zur Zeitung, sondern aus der Stadt hinaus einschlug.
    »Nicht zur Zeitung?«, fragte ich.
    »Oh, Mensch, die Zeitung ist ein viel zu heißes Pflaster für uns. Hätte mir nie träumen lassen, dass Tyrontown mal heiß werden könnte. Wir sollen zu einem Blockhaus fahren, drei Meilen nach Süden. Ich glaube, es ist Frylers Privatbesitz. Er jagt dort in der Gegend.«
    Das Blockhaus lag in einem Waldstück, südlich von Tyrontown. Eine Schotterstraße führte zu der kleinen Lichtung. Ein schwarzer Ford parkte bereits dort.
    Hugbeen öffnete die Tür, als er unseren Wagen hörte, und brachte uns in den Wohnraum der Hütte.
    Es war kalt. Der Kamin war nicht geheizt, und auf den schweren Holzmöbeln im Rancherstil lag dichter Staub. Die Garde, inzwischen auf sechs Mann zusammengeschrumpft, war restlos vorhanden.
    Belley stand als eine Art Wachposten am Fenster. Costler lümmelte am Kamin und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Hugbeen ging unruhig auf und ab. Sanfor begann ein geflüstertes Gespräch mit Costler, und McFish saß auf einem der staubigen Stühle und brütete dumpf vor sich hin.
    Ich ging gleich zu ihm.
    »Du bist die größte Null, die ich je gesehen habe«, fauchte ich ihn an. »Nur weil du zu dämlich bist, eine Sache richtig aufzuziehen, kann ich jetzt Tage, Wochen und Monate in irgendeinem Loch hausen.«
    »Ach, halt den Mund!«, knurrte der Ire.
    »Ich denke nicht daran, ruhig zu sein«, tobte ich. »Für Leute wie Brodderick magst du gut

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