Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0037 - Der Zombie-Macher

0037 - Der Zombie-Macher

Titel: 0037 - Der Zombie-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
Vom Netzwerk:
den Grabreihen.
    Plötzlich fiel auch von Zamorra die unheimliche Lähmung ab, unter der er die ganze Zeit gelitten hatte. Auch sein Körper meldete sich und erinnerte ihn mit seinen Schmerzen daran, dass dieses Abenteuer kein Traum war, sondern bittere Wirklichkeit.
    Zamorra fuhr herum und suchte mit den Augen die Dunkelheit ab. Wo war diese Schreckensgestalt geblieben? Er durfte sie nicht aus den Augen verlieren. Unter Umständen führte sie ihn in die Höhle des Löwen, zu dem Mann, der das alles hier inszenierte.
    Nur vage konnte Zamorra weit voraus die Umrisse der Gestalt erkennen. Sie eilte auf die Mauer zu, auf die gleiche Stelle, über die der schwarze Unheimliche gekommen sein musste.
    Zamorra setzte sich leise in Bewegung. Er musste mühsam ein Stöhnen unterdrücken, denn jeder Knochen in seinem Körper schien angeschlagen zu sein. Der Professor biss die Zähne zusammen und dachte an die große Aufgabe, die da vor ihm lag, und die er um jeden Preis lösen musste. Er konnte sich jetzt keine Ruhepause gönnen, musste herausfinden, was es mit diesen unheimlichen Leichendiebstählen auf sich hatte. Und er war sicher, es herausfinden zu können.
    Die erste Spur hatte er bereits in Händen. Er brauchte ihr nur zu folgen.
    Der Untote kümmerte sich nicht um seine Umgebung, und es war ihm offensichtlich auch gleichgültig, ob er verfolgt wurde oder nicht. Jedenfalls drehte er sich kein einziges Mal um, und Zamorra merkte, dass er bei der Verfolgung nicht so viel Vorsicht walten lassen musste.
    Die Leiche rannte nun fast auf die Mauer zu, die den Friedhof von der Straße trennte. Zamorra konnte ihm kaum folgen.
    Katzengewandt turnte der Untote an der Mauer empor und blieb für einen Moment auf der Krone sitzen. Dann setzte er sich wieder in Bewegung, schwang das andere Bein über die Kante und ließ sich auf der anderen Seite einfach fallen.
    Zamorra wartete einen Moment, bis er sicher war, dass der Untote sich entfernte. Dann tat er es dem Monstrum nach, kletterte auf die Mauer, schaute sich kurz um, entdeckte die Schreckensgestalt in einiger Entfernung und ließ sich ebenfalls fallen. Wie eine Raubkatze landete er auf dem Pflaster, und wie ein hungriger Tiger heftete er sich an die Fersen seiner Beute, die ihn zu seinem Sieg über das Böse führen sollte.
    ***
    Professor Zamorra hielt bei der Verfolgung des Ungeheuers immer einen sicheren Abstand.
    Dabei stellte er laufend eine Theorie nach der anderen auf, die er aber sehr schnell alle wieder verwarf. Jeff Magruder war immer nur ein Durchschnittsmensch gewesen, zumindest was seine Hobbys und Interessen anging. Zamorra hatte sich genauestens informiert.
    Niemals hatte Magruder Kontakt zu irgendwelchen spiritistischen Zirkeln gehabt oder besonderes Interesse an solchen Erscheinungen gezeigt.
    Außer dem Zeitungsausschnitt wies nichts darauf hin, dass Magruder sich mit Dingen beschäftigt hatte, die aus dem Rahmen des Normalen, Gewöhnlichen fielen. Er war seiner Arbeit nachgegangen, hatte dort Erfolge gehabt und hätte eigentlich ein zufriedener Mensch sein müssen.
    Zamorra schüttelte innerlich den Kopf. Und jetzt ging dieses Prachtexemplar eines Durchschnittsbürgers als Untoter durch die Straßen und stellte eine permanente Gefahr dar für die ganze Stadt.
    Zamorra hatte schon in Erwägung gezogen, dem Monstrum mit der gezückten Waffe entgegenzutreten. Doch hatte er irgendwie eine Ahnung, die ihm sagte, dass er damit keinen Erfolg haben würde. Bereits auf dem Friedhof hatte er den Beweis erhalten, dass diese ganze Affäre wahrscheinlich nicht mit Dämonologie oder Satanseinflüssen zu erklären sein würde.
    Wenn das der Fall war, dann würde er auch mit seinen Silberkugeln nichts gegen das Ungeheuer ausrichten können. Mehr noch, er brachte sich nur unnötig in Gefahr und andere Menschen wahrscheinlich auch. Denn Neugierige hatten keine Furcht, bis ihnen das Messer tatsächlich direkt an die Kehle gesetzt wurde.
    Mit langen Schritten eilte der Untote in seinem langen Totenhemd durch die nachtdunklen Straßen von Dublin.
    Zamorra atmete innerlich auf, dass niemand anderer auf der Straße zu sehen war. Genauso musste es wahrscheinlich gewesen sein, als der Polizist umgebracht worden war. Zur gleichen Zeit, in der gleichen Gegend, von einem fast identischen Ungeheuer wie es da jetzt vor ihm mit schweren Schritten über das Pflaster stampfte.
    Der Professor konnte sich vorstellen, wie es dem Polizisten in seinen letzten Minuten zumute gewesen sein musste. Ein

Weitere Kostenlose Bücher