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0037 - Der Zombie-Macher

0037 - Der Zombie-Macher

Titel: 0037 - Der Zombie-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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vor eine Hochspannungsleitung gelaufen. Ein Geruch nach versengtem Stoff stieg ihm in die Nase. Er sackte in die Knie, wollte sich aufbäumen, weitergehen, da traf ihn dieser teuflische Schmerz erneut.
    Ein Kraftfeld , konnte Zamorra noch denken, dann stürzte er nach vorn aufs Gesicht. Er schmeckte die lehmige Erde, die ihm in den offenen Mund drang. Er wollte sie ausspucken, spürte einen Würgereiz in der Kehle, dann nichts mehr.
    Schwer kippte er zur Seite und blieb stocksteif liegen.
    ***
    Er schien unter einer aufgedrehten Brause zu liegen. Unaufhörlich prasselten ihm Wassertropfen ins Gesicht. Seine ganze Kleidung war trief- nass, und der Wind, der durch die Baumwipfel pfiff, ließ ihn frösteln.
    Es dauerte eine gewisse Zeit, bis Zamorra sich orientieren konnte.
    Angestrengt wühlte er in seinem Gedächtnis nach, was das alles zu bedeuten hatte, in was für eine Situation er geraten war und wo er sich überhaupt befand. Er spürte etwas Weiches, Schmieriges in seinem Mund. Er spuckte aus und biss die Zähne zusammen. Sand knirschte zwischen den Zähnen, und Zamorra schüttelte sich angewidert.
    Um ihn herum war es dunkel. Da war nur das Prasseln der Wassertropfen, das Heulen des Windes und sein eigener Herzschlag.
    Es regnete in Strömen. Allmählich wurde der Professor sich auch darüber klar, wo er sich befand und was er hier überhaupt wollte.
    Da war der Friedhof, von dem bereits eine Leiche verschwunden war. Und er vermutete, dass noch eine weitere Leiche von hier verschwinden würde.
    Ein Unbekannter war aufgetaucht und hatte sich an einem Grab zu schaffen gemacht. Zamorra hatte ihn beobachten können, aber es war ihm ganz unmöglich gewesen, etwas zu unternehmen. Warum eigentlich?
    Zamorra rief sich die Szene ins Gedächtnis zurück. Ja, er war irgendwo gegengelaufen. So musste es gewesen sein. Es hatte ihn getroffen wie der Zusammenstoß mit einem unsichtbaren Hindernis.
    Ein Schmerz war durch seinen Körper gerast und hatte ihn umgeworfen.
    Demzufolge musste er immer noch auf dem Friedhof liegen, und zwar ganz in der Nähe des Grabes, das er bewachen wollte.
    Der Gedanke daran trieb ihn hoch. Es schmatzte leise, als Zamorra sich aufrichtete und so aus seinem lehmigen Bett löste. Wieder spuckte er aus. Er hatte eine Hand voll Erde in den Mund bekommen, als er bewusstlos umgekippt war.
    Zamorra kam auf die Knie und schaute sich um.
    Magruders Grab war immer noch unberührt und unverändert.
    Nichts hatte sich getan. Zamorra hoffte es zumindest inständig.
    Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er eine knappe halbe Stunde dort gelegen haben musste. Hoffentlich nicht zu lange.
    Zamorra erhob sich vollends und ging hinüber zu dem Grab Magruders. Der frische Erdhügel war noch ebenso unangetastet wie zuvor. Die Löcher rechts und links neben dem Grab waren voll Wasser. Es musste schon eine ganze Zeit regnen, dachte Zamorra bei sich.
    Und wie Recht er damit haben musste, bewiesen ihm seine Kleider, die nass und schwer an seinem Körper hingen. Zamorra spürte, wie die Kälte in seine Glieder kroch, doch musste er auf seinem Beobachtungsposten ausharren. Er hatte es sich geschworen und in den Kopf gesetzt. Außerdem wollte er nur zu gern wissen, was der unheimliche Fremde mit seiner Prozedur bezwecken wollte.
    Ein Dämon konnte es wohl kaum sein, war Zamorra überzeugt.
    Der hätte sich bestimmt nicht technischer Geräte bedient. Und dass es sich bei dem schwarzen Kasten um eine technische Apparatur gehandelt hatte, glaubte Zamorra mit Sicherheit zu wissen. Nur kannte er nicht den Zweck dieses Kastens.
    Na ja, bald würde er es ja wissen. Doch im Moment war ihm nur wichtig, was nun mit dem Toten in seinem Grab passierte.
    Zamorra ging um das Grab herum, konnte aber außer den beiden Löchern im Boden nichts Auffälliges entdecken. Seine Gedanken wirbelten wirr durch den Kopf, und er versuchte Ordnung hineinzubringen. Aber es gelang ihm nicht. Es blieb ihm völlig schleierhaft, was der Unbekannte mit seinen sonderbaren Aktivitäten bezwecken wollte.
    Zamorra begab sich wieder in die Nische der Familiengruft in der Nähe und beobachtete das Grab weiter.
    Still und schwer lag es in der Dunkelheit. Von Zeit zu Zeit glitt ein bleicher Lichtstrahl darüber, wenn die Wolkendecke einmal aufriss und der Mond sein Licht zur Erde schickte.
    Mittlerweile hatte es auch aufgehört zu regnen. Zamorra atmete regelrecht auf. In dem ewigen Rauschen der fallenden Tropfen wäre auch kein anderes Geräusch auszumachen

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