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0037 - Der Zombie-Macher

0037 - Der Zombie-Macher

Titel: 0037 - Der Zombie-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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beruhigte sich auch sein Herzschlag, und er atmete gleichmäßiger. Dann machte er den letzten Versuch.
    Er griff in die Tasche, öffnete die Schatulle und holte das Amulett heraus.
    Er wickelte sich die silberne Kette um die Hand, sodass die Scheibe des Talismans genau auf den Knöcheln der Finger ruhte.
    Dann stieß er die Faust nach vorn.
    Doch er musste zu seinem Schrecken erkennen, dass er keinen Erfolg hatte. Die unsichtbare Wand blieb, und er musste seine Hand zurückreißen, weil er befürchtete, sie zu verbrennen.
    Allmählich begriff Zamorra die ganze Tragweite seiner Entdeckung.
    Hier musste ein Wahnsinniger hausen, ein Irrer und doch ein Genie, der Dinge entdeckt hatte, nach denen jahrhundertelang Zauberer und Teufelsbeschwörer gesucht hatten. Vielleicht war es sogar jemand, der die Geheimnisse des Lebens entdeckt hatte und sie sich zunutze machte.
    Zamorra ahnte, dass er es hier mit einem Gegner zu tun hatte, der ihm zumindest ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen war.
    ***
    Die Morgendämmerung zog bereits am östlichen Himmel hoch. Zamorra lag in seinem Hotelzimmer auf dem Bett und ließ sich von Nicole Duval versorgen. Kevin Masters hockte auf einem Stuhl neben dem Bett und lauschte atemlos dem Bericht des Professors.
    »Es war, als wäre ich mit einer Hochspannungsleitung zusammengeknallt«, erzählte Zamorra soeben.
    Nicole nickte wie zur Bestätigung. Sie hatte dem Professor das Hemd ausgezogen, das quer über der Brust einen versengten Streifen aufwies.
    »Es sieht ganz danach aus«, meinte sie. »Sie können von Glück sagen, dass Sie sofort reagiert haben, Chef. Wenn nicht, dann würden Sie wahrscheinlich jetzt ganz anders aussehen.«
    Kevin Masters räusperte sich. »Was meinen Sie denn, Professor, was das war?«
    Zamorra zuckte die Schultern, so gut es ihm der Verband erlaubte, den Nicole Duval ihm angelegt hatte. »Ich tippe auf ein Energiefeld, eine Art Schutzschirm, wie man es immer in Science-Fiction-Romanen lesen kann. Wahrscheinlich wurde dieser Schirm durch den Kasten erzeugt, den der Unbekannte bei sich hatte. Ich schätze, er wollte damit dafür sorgen, dass innerhalb einer gewissen Zeit niemand dem Grab näher kommen sollte. Eine teuflische Falle. Wenn ich nicht so geübt im Umgang mit dem Unerklärlichen wäre…« Zamorra ließ den Satz unbeendet und verzog schmerzhaft das Gesicht, als Nicole den Verband abtastete, um sich zu überzeugen, dass er auch richtig festsaß.
    »Verdammt, Nicole, können Sie nicht etwas vorsichtiger sein«, knurrte Zamorra ungehalten. »Ich habe mich schließlich nicht in Ihre Obhut begeben, um zu Tode gequält zu werden.«
    Nicole lachte verhalten. »Ich wusste gar nicht, dass Sie so wehleidig sind, Chef. Bisher kannte ich Sie nur als unerschrockenen Helden, hart gegen sich selbst und brutal gegen andere.«
    Zamorra musste ungewollt auflachen. Dabei jagte wieder eine neue Schmerzwelle durch seinen Körper. Er keuchte, und Schweiß trat ihm auf die Stirn.
    »Oh, entschuldigen Sie, Professor. Ich mache bestimmt keine dummen Bemerkungen mehr, das verspreche ich. Und jetzt schlafen Sie. Morgen früh können wir ja dann mit Masters’ Hilfe die Polizeitruppen mobil machen. Dann sind die Aussichten wohl am besten, dem Burschen ans Leder zu gehen.«
    Zamorra schüttelte den Kopf, ebenso Kevin Masters.
    »Ich glaube nicht, dass das sinnvoll wäre. Ich habe mich bei McCormick schon so unbeliebt gemacht, dass ich für ihn wie ein rotes Tuch wirken muss, wenn ich mit irgendwelchen Anliegen zu ihm komme. Außerdem kenne ich seine Meinung über meine Theorie, vielmehr kann ich sie mir sehr gut vorstellen. Bis jetzt bin ich ja noch nicht dazu gekommen, sie ihm vollständig anzubieten. Ich weiß nur, dass er nicht an Dämonen und Übersinnliches glaubt.«
    Kevin Masters bestätigte das. »Genau. Wenn der alte McCormick hört, dass er hinter einem Phantom herjagen soll, dann wird er fuchsteufelswild. Auch ist er ein rechter Paragraphenhengst und schreitet nur ein, wenn er höheren Befehl dazu hat. Ohne Haussuchungsbefehl ist da sowieso nichts zu machen. Und mit unserem vagen und wirklich fantastischen Verdacht bekommen wir keinen mü- den Zettel, der uns einen Aufenthalt in dem alten Haus ermöglicht. Das können wir uns also aus dem Kopf schlagen.«
    Zamorra fuhr hoch, stieß einen leisen Wehlaut aus und sank wieder zurück. »Au verdammt, man soll sich nicht zu sehr aufregen. Aber ich habe eine Idee, wie wir dem Burschen beikommen könnten. Gleich heute Mittag

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