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0037 - Der Zombie-Macher

0037 - Der Zombie-Macher

Titel: 0037 - Der Zombie-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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wusste weiterhin, dass der Anrufer bereits einen Verdacht hatte, was die verschwundenen Leichen betraf.
    Mordius erkannte, dass er es hier mit einem Gegner zu tun hatte, der ihm durchaus gefährlich werden konnte. Doch eines hatte er ihm voraus – er konnte jederzeit die Gedanken seines Widersachers lesen, kannte somit dessen Pläne und konnte rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten.
    Und das wusste sein Gegner nicht.
    Mordius, der wieder seinen schwarzen, hautengen Anzug trug, lachte hämisch in sich hinein. Er trat zum Operationstisch, auf dem immer noch die lebendig gewordene Leiche Jeff Magruders lag.
    Fast liebevoll strich der wahnsinnige Wissenschaftler über den Kopf des Toten, dessen Augen leer in die jetzt auf halber Helligkeit brennende Operationslampe starrten. »Ja«, murmelte Mordius gedankenverloren, »du bist wie mein Sohn. Durch dich werden meine Forschungen Erfolg haben. Und nicht nur durch dich – ihr alle, die ich euch gerufen habe, habt Dank! Ich werde euch reich belohnen, doch noch ist die Stunde der Abrechnung nicht gekommen. Vielleicht dauert es nicht mehr lange! Haltet euch nur bereit!«
    Mordius hatte ins Leere gesprochen, denn bis auf Magruder und ihn befand sich niemand im Labor. Mordius schien wirklich wahnsinnig zu sein. Seine Augen, in denen ein fiebriger Glanz irrlichterte, verrieten es.
    Er trat zum Wandspiegel, der die Geheimtür tarnte. Er betrachtete sich darin. Ein Mann zwischen dreißig und vierzig. Gut gewachsen, sportlich, athletisch, durchtrainiert. Er war groß, schlank, und sein Gesicht wäre fast attraktiv gewesen, hätte er nicht den kalten Glanz in den Augen gehabt, der einem das Blut zu Eis gefrieren lassen konnte.
    »Ja, sieh dich nur an, Mordius«, redete der Wissenschaftler sein eigenes Spiegelbild an, »so sieht der zukünftige Herr der Welt aus. Welche Freude wird es sein, wenn alle vor mir zittern. Alle wollen dann meine Freunde sein. Doch damit habe ich nicht genug. Auch die Dämonen und die Vertreter des Bösen will ich mir Untertan und zu meinen Dienern machen. Aber das wird der letzte Schritt sein, den ich unternehmen werde.«
    Mordius wandte sich ab. Er runzelte die Stirn. Sein Besucher fiel ihm ein, der am Abend zu ihm kommen wollte. Es war draußen schon dunkel. Er konnte jeden Augenblick eintreffen.
    Und es waren noch einige Vorbereitungen zu treffen.
    Mordius musste sich beeilen, wenn er dem Mann mit dem falschen Namen richtig begegnen wollte…
    ***
    Wieder ging Zamorra durch die Straßen, die ihn zu dem unheimlichen Haus führten. Vor kurzem noch war er auf diesem Weg einem Ungeheuer gefolgt, das dem Schoß der Hölle entsprungen sein musste.
    Zamorra war sich bewusst, dass es jetzt darauf ankam. Jetzt war der Augenblick gekommen, in dem er Erfolg haben musste. Eine Spur zeichnete sich ab, und er musste nur im richtigen Moment zugreifen.
    Sein Gegner musste über paranormale Fähigkeiten verfügen. Die geradezu hellseherischen Erscheinungen am Telefon waren der Beweis dafür. Zamorra fragte sich zum wiederholten Male, ob er überhaupt das Richtige tat. Vielleicht hätte er doch auf seine Assistentin und auf Kevin Masters hören und die Polizei hinzuziehen sollen.
    Doch jetzt war es dafür wohl zu spät, musste er sehen, wie er allein fertig wurde.
    Ein ganzes Stück voraus konnte der Professor das alte verrostete Eisentor erkennen, das zum Garten des unheimlichen Hauses führte.
    Hier wurde er erwartet, sagte ihm eine innere Stimme, die er jedoch nicht als solche empfand. Sie saß direkt in seinem Kopf, beherrschte seine Gedanken, und er meinte, es wäre sein freier Wille, dem er gehorchte. Zamorra konnte nicht ahnen, dass das Unheil seine Fühler nach ihm ausgestreckt hatte, und der böse Geist Eingang in seine Persönlichkeit gefunden hatte.
    Wie ein Automat setzte Zamorra einen Fuß vor den anderen und näherte sich dem Eisentor.
    Er erreichte es und schob es auf wie schon in der Nacht vorher.
    Auch diesmal verursachte es kein Geräusch.
    Zamorra fand mit nachtwandlerischer Sicherheit seinen Weg durch das Dickicht des verwilderten Gartens. Was aussah wie ein Urwald, wies in Wirklichkeit einen dem kundigen Auge deutlich erkennbaren Weg auf. Zamorra folgte diesem Pfad durch das Unterholz, als wäre er ihn schon viele Male gegangen.
    Dann stand er vor dem Haus. Es hatte zwei Stockwerke, und die Fenster waren alle verdunkelt. Offensichtlich schien niemand zu Hause zu sein. Doch sonderbarerweise verschwendete Zamorra an diese Überlegungen keinen Gedanken.

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