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0037 - Der Zombie-Macher

0037 - Der Zombie-Macher

Titel: 0037 - Der Zombie-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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Er wusste, dass er erwartet wurde, und wie das aussah, sollte er schon bald erfahren.
    Der Mond goss sein Licht auf den freien Platz rund um das Haus und ließ ihn größer erscheinen, als er in Wirklichkeit war.
    Zamorra setzte sich wieder langsam in Bewegung und schritt um das Haus herum. Er gelangte an die Rückfront, und hier trieb ihn plötzlich etwas dazu, zum Gebäude hinzugehen und dort auf eine Treppe zu, die in den Keller des Hauses führte.
    Zamorra suchte etwas, das er noch nie gesehen hatte und das ihm dennoch so bekannt war, als hätte er sein ganzes Leben damit gelebt.
    Die Kellertür war offen.
    Zamorra betätigte die Klinke, und die Tür schwang lautlos nach innen.
    Vor dem Professor lag eine undurchdringliche Finsternis. Zamorra verharrte einen Moment. Erst mussten sich seine Augen an die herrschende Dunkelheit gewöhnen.
    Er tat einen Schritt in den kalten Kellerraum und blieb wieder stehen.
    Mit einem dumpfen Laut fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.
    Zamorra zuckte zusammen. Die fremde Macht ließ ihn los. Zamorra erkannte seine Gegenwart wieder, wusste plötzlich, wo er sich befand, konnte jedoch nicht genau sagen, warum.
    Er tastete zu seiner Schulter, wo das Walkie-Talkie hing.
    Er betätigte die Ruftaste, um seine Gefährten auf sich aufmerksam zu machen.
    Doch aus dem Lautsprecher drang nur ein leises Rauschen.
    Und dann knackte die Membran.
    Ein meckerndes Lachen erscholl, das dem Professor fast das Trommelfell zerriss.
    Zamorra erschrak bis ins Mark, lauschte aber doch einen Moment.
    Wo hatte er diese Stimme eigentlich schon einmal gehört?
    Er wusste es sicher, doch die Erinnerung verließ ihn.
    Zamorra schüttelte sich. Es war das Lachen des Satans.
    Entschlossen wollte er das Gerät abschalten.
    Der Schalter kippte auch in seine Position.
    Doch das Lachen – das Lachen ertönte weiter und brachte die ganzen Kellergewölbe zum Vibrieren…
    ***
    Mordius saß in der finsteren Kammer neben dem Labor. Unverwandt starrte er durch den Spiegel in den kalt und wissenschaftlich wirkenden Raum, in dem sich außer den Instrumenten lediglich der lebende Tote befand.
    Mordius hatte den Helm aufgesetzt und lauschte in sich hinein.
    Der Helm, ein überaus kompliziertes Gebilde, das Mordius selbst entworfen und auch gebaut hatte, gab ihm die Möglichkeit, die Gedanken und Körperstrahlen anderer Menschen oder Lebewesen zu identifizieren.
    Und gerade darum ging es im Moment.
    Mordius wartete nach wie vor auf seinen Besucher. Er wollte nur rechtzeitig bemerken, wenn er sich dem Hause näherte, so wie Mordius es ihm per Telefon hypnotisch befohlen hatte. Mordius war sicher, dass der Fremde, der als Namen Joe Bugner angegeben hatte, auch kommen würde.
    Bis jetzt hatte er, Mordius, noch keinen Fehlschlag zu verzeichnen gehabt. Und diese Glückssträhne hielt an, musste anhalten. Denn ohne die Toten konnte er kein Wasser des Lebens herstellen, eines der letzten Geheimnisse auf unserer bis ins kleinste Winkelchen erforschten Welt.
    Plötzlich zuckte Mordius hoch.
    Etwas hatte seinen Geist getroffen. Der Helm vermittelte keine physischen Reize, sondern arbeitete auf reich mentaler Ebene. Er gab seinem Träger nicht detaillierte Kenntnis von Veränderungen, sondern gab ihnen Ahnungen oder verschaffte ihnen sogar Gewissheit.
    So auch jetzt.
    Mordius wollte aufspringen, zwang sich aber zur Ruhe.
    Jetzt kam es darauf an.
    Deutlich konnte er spüren, wie etwas in den Schirmbereich seines Hauses eingedrungen war. Es war ein menschliches Wesen männlichen Geschlechtes. Und dann erkannte Mordius auch die Körperschwingungen und Strahlen, die er schon am Telefon hatte identifizieren können.
    Es war sein Anrufer vom Vormittag. Er musste es sein! Wie sonst hätte er denn hierher gelangen können.
    Denn Mordius hatte um sein Haus mit Hilfe einer anderen Erfindung den Schirm des Vergessens gelegt.
    Jeder, der an dem Haus vorbeikam, sah es zwar, hatte es jedoch sofort vergessen, wenn er sich etwas von dem alten Bau entfernt hatte.
    Also musste der Unbekannte jemand sein, der etwas Bestimmtes suchte.
    Mordius musste sich zusammenreißen, um nicht laut zu triumphieren.
    Noch war der Unbekannte nicht gefangen. Noch hatte er Möglichkeiten, auszubrechen.
    Sie lauerten ringsum. Es waren alles ganz normale, natürliche und alltägliche Erscheinungen. Alles, was den Unbekannten von seinem im Gehirn gespeicherten Befehl ablenken konnte, war eine Gefahr für Mordius. Denn dann würde der Gesteuerte wieder zu sich kommen, zwar

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