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0037 - Der Zombie-Macher

0037 - Der Zombie-Macher

Titel: 0037 - Der Zombie-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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nicht wissen, wie ihm geschehen war, doch würden Psychologen sehr schnell herausfinden können, ob der Betreffende einmal unter Hypnose gestanden hatte.
    Mordius musste sich vorsehen und durfte den Kontakt mit dem Mann nicht verlieren. Wie die Wellen eines Radiosenders tasteten sich seine Gedanken nach draußen und drangen in den Geist des Fremden ein. Der verhielt seinen Schritt ein Stück vor dem Haus, ging aber dann weiter.
    Mordius sah jetzt auch durch die Augen des Fremden. Er erkannte Treppenstufen, die nach unten führten, sah eine Tür, folgte einer Hand, die sich auf die Klinke legte und sie niederdrückte.
    Schwarze Dunkelheit schwebte auf die geistigen Augen Mordius’ zu, ließ ihn unwillkürlich zusammenzucken. Doch er wusste sogleich, dass der Fremde mehr Mut haben musste, als er ihm zugetraut hatte. Beherzt setzte er seinen Weg fort.
    Da ließ Mordius die Tür zuschlagen. Er konnte auch auf weite Entfernung hin Gegenstände zu einfachen Bewegungen veranlassen.
    Der Fremde zuckte herum und blieb stocksteif stehen.
    Dann tastete seine Hand zur Schulter, griff nach etwas, Mordius erkannte es als Funkgerät.
    Der Unbekannte legte eine Taste um und sprach in das Gerät hinein. Dann lauschte er. Es schien keine Antwort zu kommen. Zufrieden wandte Mordius sich ab. Jetzt war der Unbekannte in seiner Hand.
    Ein Lachen entrang sich Mordius’ Kehle, wurde zu einem Sturm, einem Orkan und verstummte dann schließlich.
    Da war sein neuer Diener. Ihn wollte er sich gefügig machen und zu seinem Sklaven erziehen. Außerdem schien der Mann ungewöhnlich intelligent zu sein.
    Mordius nickte noch einmal befriedigt, dann nahm er den Helm vom Kopf, um seinem Besucher entgegenzugehen.
    ***
    So plötzlich, wie das Lachen erklungen war, verstummte es wieder.
    Zamorra erschreckte sich fast über die plötzliche Stille. Sie wirkte fast noch lauter als der Lärm davor.
    Wie festgewachsen blieb der Professor stehen. Was suchte er hier eigentlich? Oder besser, was hoffte er hier zu finden? Er wusste es selbst nicht so genau. Lediglich eine vage Spur, die er als solche ansah, hatte ihn hierher geführt. Sollte er mit seiner Vermutung schief liegen?
    Tatsache war, dass die verschwundenen Leichen auf ungewöhnliche Art und Weise vom Leben zum Tode befördert worden waren.
    Und bei den Hinterlassenschaften, speziell den Brieftaschen von drei Leuten, hatte Zamorra Zeitungsausschnitte gefunden, und zwar die Annonce, die auch ihm aufgefallen war.
    Zufall oder nicht, zumindest eine Angelegenheit, der man nachzugehen hatte.
    Und nun war Zamorra am Ziel seiner Suche angelangt und wusste tatsächlich nicht mehr, was er tun sollte.
    Doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen.
    Licht flammte plötzlich vor ihm auf.
    Eine Tür schwang zurück. Im Lichtschein, der durch die Öffnung in das Kellergewölbe fiel, stand eine Gestalt. Es war die Figur eines Athleten. Zamorra nahm es jedenfalls an. Etwas an der Figur erinnerte ihn an ein Erlebnis, das noch gar nicht allzu lange zurücklag, doch die genauen Umstände wollten ihm nicht einfallen.
    Nun, es gab sicherlich viele Männer mit einem solchen Körperbau.
    »Guten Abend«, ertönte eine Stimme, die gleiche, die am Telefon zu Zamorra gesprochen und ihn für den Abend eingeladen hatte.
    »Ich sehe, Sie sind gekommen. Wollen Sie mir bitte folgen?«
    Damit wandte sich die männliche Gestalt um und entfernte sich.
    Zamorra wollte etwas erwidern, doch es hatte ihm die Sprache verschlagen. Kein Laut drang über seine Lippen, und er konnte dem Vorausgehenden nur folgen, so, wie ihn dieser aufgefordert hatte.
    Zamorra bereute insgeheim, dass er das Amulett zu Hause gelassen hatte. Vielleicht hätte es ihm doch etwas nützen können. So ohne den Talisman fühlte er sich regelrecht nackt und der Willkür des Unbekannten, den er nur unter dem Namen Charles Haden aus dem Telefonbuch kannte, ausgeliefert.
    Doch Zamorra folgte ihm, als könnte er nicht anders.
    Der Mann ging hinauf ins Erdgeschoss und dann weiter in den ersten Stock. Dort schritt er auf eine Tür zu, öffnete sie und wartete, bis sein später Gast in den Raum dahinter getreten war.
    Dann trat auch er ein und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Einen Moment starrte er den Besucher mit unverhohlener Feindseligkeit an, doch wurde sein Blick sofort wieder gleichgültig, als der sich umwandte.
    Zamorra war erstaunt und entsetzt zugleich. Er befand sich hier in einem Laboratorium, wie man es nur aus Horror- oder Sciencefiction-Filmen

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