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0037 - Ein Planet spielt verrückt

0037 - Ein Planet spielt verrückt

Titel: 0037 - Ein Planet spielt verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Spezialkarte aus der Tasche, die ihm Rhodan gegeben hatte. Sie gab eine schematische Darstellung des gesamten Systems zum augenblicklichen Zeitpunkt wieder.
    Der vierte Planet fiel ihm sofort auf. Er mußte mindestens fünfzig kleinere Monde besitzen, die ihn auf verschiedenartigen Bahnen umkreisten. Dieses Kleinsystem war Harn auf den ersten Blick sympathisch. Er korrigierte erneut seinen Kurs und jagte mit annähernd Lichtgeschwindigkeit auf sein neues Ziel zu.
    Bereits nach einer knappen Stunde mußte er verzögern, um nicht mit einem der Kleinmonde zusammenzustoßen. Zu vergleichen war das System etwa mit einer Mischung aus Saturnringen und Asteroidengürtel. Wahllos umkreisten die Bruchstücke eines ehemaligen Zwillingsplaneten - vielleicht auch die eines großen Mondes - den vierten Planeten. Sie bildeten keinen geordneten Ring wie die Trümmer des ehemaligen Saturnmondes, aber sie kreisten auch nicht wie die Asteroiden um die Sonne. Sie blieben bei ihrem Muttergestirn.
    Es war nicht leicht, sich hier zurechtzufinden. Seiner Schätzung nach war die Flotte der Springer noch acht Lichtstunden entfernt. Zeit genug also, sich hier ein wenig umzusehen und nach einem geeigneten Versteck zu suchen.
    Viele der Trümmerstücke hatten kaum einen Durchmesser von einem Kilometer, andere wiederum maßen bis zu fünfzig Kilometer. Behutsam manövrierte er die kleine Rakete durch das Gewirr langsam dahinziehender Gesteinsbrocken und genoß in vollen Zügen das Bewußtsein, das einzige Lebewesen in dieser Einöde zu sein. Nein, hier konnte nichts und niemand ohne die notwendigen Hilfsmittel existieren. Hier war er der alleinige Herrscher. Rhodan und die Freunde waren fern - dort drüben auf dem kleinen Lichtpunkt, mehr als eine Lichtstunde entfernt.
    Längst schon hatte er die metallenen Schutzplatten zurückgefahren und saß nun frei unter der Beobachtungskanzel. Er flog auf Sicht und benötigte keine Instrumente. Das kleine Schiff reagierte auf den geringsten Druck seiner Hand. Natürlich war es eng in der Kabine, aber die vorzügliche Klimaanlage machte den Aufenthalt erträglich. Harn nahm einige Energietabletten aus der Notverpflegung und trank einen Schluck Wasser. Luft- und Lebensmittelvorräte reichten für drei Monate, aber das war natürlich eine Vorsichtsmaßnahme. Und eine nicht zu verachtende Beruhigung.
    Ein verhältnismäßig großer Mond trat seitlich in das Sichtfeld. Seine zerrissene und unregelmäßig geformte Oberfläche zeigte lange Gebirgszüge und tiefe Täler, in die niemals das Licht der fernen Sonne oder der nur schwach im Widerschein schimmernden Planeten drang. Sein Durchmesser betrug nach erster Schätzung Harns etwa achtzig Kilometer; er hatte also die Größe eines recht ansehnlichen Asteroiden.
    Wenn man Harnahan später fragte, warum er sich ausgerechnet diesen Mond als Beobachtungsstation ausgesucht habe, erhielt man die widersprechendsten Antworten. Einmal betonte er, es sei die günstige Oberflächenformation gewesen, die ausreichend Verstecke geboten hätte, ein andermal behauptete er steif und fest, ein unerklärliches Gefühl habe ihn regelrecht herabgezogen. Nun, wie dem auch sei, jedenfalls konnte Harnahan keine glücklichere Wahl getroffen haben.
    Der Sergeant umkreiste den Mond zweimal, ehe er ein günstiges Gebirge fand.
    Sehr vorsichtig und bedächtig lenkte er den Raumjäger der Oberfläche entgegen und landete dann auf dem flachen Gipfel eines relativ hohen Berges, der alle anderen um etliche hundert Meter überragte. Es war ein Plateau, von dem aus man eine Übersicht nach allen Seiten genoß und infolge der starken Oberflächenkrümmung des Mondes mehr als siebzig Prozent des Himmels sah. Aber das war nicht alles.
    In der Mitte des kleinen Plateaus lag eine Senke. Sie war gerade groß genug, den Raumjäger aufzunehmen. Wenn man dann die Mühe nicht scheute, einige der lose herumliegenden Felsbrocken vorsichtig auf die Hülle zu packen, würde niemand die Rakete entdecken können, und flöge man nur zwanzig Meter über sie hinweg.
    Harn sah sich alles sehr genau an, ehe er mit Hilfe des nur schwach arbeitenden Antigravfeldes sein Schiff in die Senke manövrierte. Dort kam es dann endlich zur Ruhe. Die Kanzel ragte noch so gerade aus dem flachen Loch heraus.
    Der Gravitationsmesser zeigte 0,001 g an. Das war außerordentlich wenig. Harn würde vorsichtig sein müssen, daß er nicht infolge einer unbedachten Bewegung die Fluchtgeschwindigkeit überschritt und den Mond als Satellit

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