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0037 - Ein Planet spielt verrückt

0037 - Ein Planet spielt verrückt

Titel: 0037 - Ein Planet spielt verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Schutzschirmes befehlen konnte, war die Hälfte von ihnen bereits im Dauerfeuer der angreifenden Einheiten zerschmolzen. Der Rest wehrte sich auf sein Kommando hin zwar verzweifelt, konnte gegen die Übermacht jedoch nichts ausrichten. Ein Schirm nach dem anderen brach im Energiebeschuß zusammen - und damit auch der entsprechende Roboter.
    Nach fünf Minuten war die kampfstarke Kompanie vernichtet. Die Arbeitsroboter blieben ungeschoren. Und hier lag der Widerspruch, der Topthor zu denken gab. Wenn es wirklich so war, daß die verseuchten Roboteinheiten auf Goszuls Planet den positronischen Verstand verloren hatten, wenn sie wirklich nicht mehr wußten, was sie taten, warum zerstörten sie dann nur die gelandeten Kampfroboter? Warum nicht auch die Arbeiter? Sie mußten also doch noch eine Erinnerung besitzen! Oder lenkte sie jemand? Wer...?
    Topthor fühlte, wie ihn zum erstenmal in seinem langen Leben so etwas wie Furcht beschlich. Es war eine namenlose und grauenvolle Furcht, für die es keine Erklärung gab. Er übermittelte den Arbeitsrobotern den Befehl zur Rückkehr ins Schiff. Gehorsam wendeten die fünfzig Kolosse und marschierten zum Schiff zurück, aber sie kamen nicht weit. Die Kampfroboter waren schneller, riegelten ihnen den Rückzug ab und trieben sie mit ihren kräftigeren Körpern auf den Rand des Landefeldes zu.
    Topthor mußte hilflos zusehen, wie man seine Arbeiter in Gefangenschaft führte. Es war ein Anblick, den er niemals mehr vergessen würde. Vom Bildschirm herab blickten die weit aufgerissenen Augen Rangols. Seine braune Gesichtsfarbe war einem schmutzigen Grau gewichen. Die Spitzen des Bartes zitterten.
    „Was ist das, Topthor? Wie ist es möglich...?"
    „Ich weiß es nicht!" gab Topthor kurz zurück und starrte auf die heulenden Goszuls hinab, die immer noch mit winkenden Armen die beiden Schiffe umkreisten, als sollten sie vom Himmel herabgestiegene Götter begrüßen. „Ich weiß es wirklich nicht. Die Roboter müssen auch verrückt geworden sein. Wie mag es bei der Werft aussehen?"
    „Hat es Sinn, verrückte Maschinen zu bergen?" fragte Rangol.
    Topthor gab keine Antwort. Er betrachtete noch eine Weile die irrsinnige Meute zwischen den Schiffen, sah hinüber zu den Verwaltungsgebäuden, wo die letzten Roboter gerade zwischen den Bäumen verschwanden, dann schaltete er den Telekom ein.
    „Beide Schiffe klar zum Start. Wenigstens den neuen Kreuzer in den Bergen müssen wir retten. Er darf niemals in fremde Hände fallen. Die Koordinaten seines Standortes werden noch bekanntgegeben. Start in dreißig Sekunden mit Antigrav, damit die Eingeborenen nicht verletzt werden."
    Geräuschlos, wie sie gekommen waren, stiegen die beiden Schiffe wieder auf. Unten auf dem Raumfeld aber heulten fünftausend Goszuls wie die Irrsinnigen und winkten wie wild mit ihren Armen. Sie wirkten in der Tat wie ein Haufen Verrückter, aber in dieser Sekunde spielten Raivs Leute kein Theater. Sie freuten sich wirklich.
     
    *
     
    Rhodan war über den plötzlichen Rückzug überrascht.
    „So schnell läßt sich die Elitegruppe der Springer in die Flucht schlagen?" wunderte er sich und versuchte, die Handlungsweise seines Gegners zu verstehen. „Sie müssen eine schreckliche Angst vor der Seuche haben - besonders aber davor, daß sie auch die Roboter ergreift."
    „Ist doch völliger Unsinn, daß ein positronisches Gehirn ...", begann Bully mit dozierender Stimme, um urplötzlich zu verstummen. Mit nicht sehr aufgewecktem Gesichtsausdruck starrte er Rhodan an. „Du meinst doch nicht, daß die Springer das glauben?"
    „Es sieht so aus, nicht wahr?" Bully verfiel in Nachdenken. Rhodan hantierte inzwischen an seinem winzigen Funkgerät.
    „Hallo, Marshall? Sie müssen jetzt jeden Augenblick mit dem Auftauchen der Springer rechnen. Wahrscheinlich nur zwei Schiffe. Wie wir den aufgefangenen Funksprüchen entnehmen konnten, handelt es sich um unseren alten Freund Topthor und einen gewissen Rangol. Sie verschonen die Eingeborenen, um das Schiff in Besitz zu nehmen. Es ist ihnen mehr wert als alle Roboter auf Goszuls Planeten zusammengenommen."
    „Wir sind bereit", gab der Telepath zurück. „Die hiesigen Kampfroboter wurden nach Ihren Angaben umprogrammiert. Sie gehören nun zu uns. Auch der inzwischen eingetroffene Borator spielt seine Rolle ausgezeichnet."
    „Was heißt hier Rolle?" lautete Rhodans Gegenfrage. „Kitai hat den Springer so bearbeitet, daß wir einen überzeugten Bundesgenossen gefunden haben.

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