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0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

Titel: 0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich jagte den Mörder meines Freundes
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stolz gewesen war.
    Ich schob den Vorhang zur Seite, der Wohnraum und Schlafzimmer trennte, und trat ein. Die Leute der Mordkommission machten mir höflich Platz, als ihr Chef sagte: »Aha, da kommt ja die vornehme Konkur…« Costa hielt mitten im Satz inne. Sein Gesicht wurde ernst, und er gab mir die Hand. »Tag, Jerry. Sind Sie dienstlich hier, oder gilt der Besuch dem Freund?«
    »Sowohl als auch«, antwortete ich heiser und sah mich um.
    Costa zeigte auf den Raum zwischen Bett und Wand. Ich ging- langsam darauf zu, und auf dem Bettvorleger erblickte ich Toby. Er war mit einem Laken bedeckt, das bis zu seinem Kinn reichte.
    Ich setzte mich auf die Bettkante und sah auf das erstarrte Gesicht des toten Freundes. Niemand sprach ein Wort.
    Sheila hatte aufgehört zu weinen, und es war auf einmal sehr still. Nur die’ Kuckucksuhr im Wohnzimmer nebenan, die Tobys Bruder aus Deutschland mitgebracht hatte, tickte laut.
    »Wo hat’s ihn erwischt, Roy?« fragte ich.
    »Sieh es dir lieber nicht an«, sagte Costa. »Der Mörder hat ein Neun-Millimeter-Geschoß abgefeilt!«
    Ich tat es trotzdem. Ich sah, daß die Kugel glatt eingedrungen war, aber an der Austrittstelle eine furchtbare Wunde hinterlassen hatte. Behutsam zog ich das Laken wieder hoch und stand langsam auf.
    Ich muß ein ziemlich finsteres Gesicht gemacht haben, denn als ich Costa ansah, schüttelte der ein wenig vorwurfsvoll den Kopf.
    Wir gingen Zusammen in die Küche, und ich zog die Tür hinter uns zu. Sheila sollte nicht hören, was wir uns zu sagen hatten.
    Die Leute des Polizeiarztes kamen mit einer Bahre und trugen den Toten fort. Die Ermittlungsbeamten hatten inzwischen ebenfalls ihre Arbeit beendet.
    »Was habt ihr herausgefunden?« fragte ich Costa.
    »Viel ist es nicht, Jerry. Vielleicht kannst du uns ein bißchen auf die Sprünge helfen. Du hast ihn ja gut gekannt. Eigentlich sollte man annehmen, Chatham hätte keine Feinde gehabt. Sogar als Angehöriger des Detektivkorps blieb er immer für seine Widersacher ein äußerst fairer Gegner. Aber diese Zeit liegt auch zu weit zurück. Vielleicht gab es etwas Unangenehmes während seiner Tätigkeit bei der Versicherungsgesellschaft? Seine Braut wußte nichts davon. Und du?«
    »Genausowenig. Aber das könnte man ja nachprüfen.«
    »Gestern abend hatte er Besuch.«
    Ich nickte. »Er rief mich an, ich sollte auch kommen. War aber zu müde. Wie er sagte, kämen ein paar interessante Leute.«
    »Stimmt. Das Mädchen nannte uns die Namen.«
    »Wer fand ihn?«
    »Sheila, als sie heute morgen in die Wohnung kam, um wie immer aufzuräumen, bevor sie ins Büro ging. Sie wohnt gleich um die Ecke in der Cliff Street. Der Hauswart kennt sie und läßt sie herein und hinaus.«
    »Wann wurde Toby erschossen?«
    »Der Polizeiarzt gibt in seinem Protokoll an, vor sechs Stunden. Wir waren gegen acht Uhr hier, also etwa um zwei Uhr nachts. Wenn ich den Bericht von der Autopsie bekomme, kann ich es wohl noch genauer bestimmen.«
    »Schon die Anwohner verhört, Roy?«
    »Keiner weiß etwas, keiner hat etwas gehört. Nur von dem Besuch. Von einem Schuß oder vorhergegangenem Wortwechsel hat niemand etwas vernommen. Vermutlich Schalldämpfer.«
    »Trotz eines Schalldämpfers macht eine 0,9 ziemlichen Krach.«
    »Ich weiß das, Jerry, aber nebenan feierte ein Tankstellenangestellter einen Lotteriegewinn mit seinen Bekannten.«
    »Und wie steht’s mit Tobys Gästen?«
    »Schreib dir die Namen ab, Jerry.« Er reichte mir sein Protokoll. Anständiger Bursche, dieser Roy Costa, dachte ich.
    Ich kannte einen der vier aufgeführten Leute sehr gut, während die anderen mir fremd waren. »Was machte Sheila, als die Leute gingen? Ich nehme an, sie blieb noch etwas?«
    »Eben nicht. Sie fuhr mit einem der beiden Wagen — er gehört einem gewissen Hal Ginnis — mit zu ihrer Wohnung. Wohin die anderen Bekannten Tobys gefahren sind, weiß ich nicht…«
    »Von was wurde gesprochen?«
    »Von Wetten, Pferden, Autos, Mädchen — wie das so bei einer Party ist. Sheila sagte, sie wäre müde gewesen und hätte kaum zugehört. Kennst du übrigens welche von den Besuchern?« Ich hob die Schultern. So schwer mich die Verschleierung der Wahrheit auch belastete, ich mußte meinen Mund halten, denn ich wollte derjenige sein, der die Hand auf die Schulter von Tobys Mörder legte.
    »Einer ist mir dem Namen nach bekannt«, sagte ich ausweichend. »Daß er etwas mit der Geschichte zu tun hat, kann ich mir allerdings nicht vorstellen.«
    »So,

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