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004 - Anruf aus der Hölle

004 - Anruf aus der Hölle

Titel: 004 - Anruf aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich weiß von nichts, ist das klar?«
    Latham nickte mit ernster Miene. »Sonnenklar, Sergeant.« Er ließ den Beamten stehen und begab sich zu jenem Zimmer, in dem sich Didi Lodge mit Tom Agar und zwei Verhörleuten befand. Er bekam einen Großteil des Verhörs mit, und seine Augen fingen zu strahlen an, denn was er hörte, war eine Sensation. Wenn er die Story clever untermauerte, würde sie wie eine Bombe einschlagen. Ein Skelett in einer Telefonzelle!
    Didi Lodge hatte es sprechen hören, und was hatte das Gerippe gesagt?
    »Hallo, Tony Ballard! Hier ist der Sensenmann!«
    Larry Latham wußte sofort, wie seine nächsten Schritte aussehen mußten.
    ***
    »Worüber denkst du nach, Tony?« fragte mich Lance Selby.
    Ich wickelte ein Lakritzbonbon aus dem Papier und schob es mir in den Mund. »Über den Anruf natürlich. Hier handelt es sich garantiert um eine Schweinerei der schwarzen Macht. Sie scheint einen neuen Dreh gefunden zu haben, mich loszuwerden. Ich würde gern die Initiative ergreifen, aber ich weiß nicht, wo ich einhaken soll. Wer zeichnet für das Auftreten des Sensenmannes verantwortlich? Wem habe ich es zu verdanken, daß Gevatter Tod mich auf seine ›Abschußliste‹ gesetzt hat? Von wo aus hat der Knochenmann angerufen?«
    »Viele Fragen«, sagte der Parapsychologe seufzend. »Ich wollte, ich könnte dir wenigstens eine beantworten. Was wirst du unternehmen?«
    »Was kann ich tun? Nichts. Ich muß abwarten. Erst wenn ich den Zug meines Gegenspielers erkenne, kann ich reagieren. Hoffentlich bin ich dann nicht zu spät dran. Es ist verdammt kein angenehmes Gefühl, Lance, auf der Abholliste des Todes zu stehen.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Vielleicht sollten wir Vorkehrungen treffen, damit dich der Sensenmann nicht überrumpeln kann.«
    Ich schüttelte trotzig den Kopf. »Nein, Lance. Ich will mich nicht einigeln. Ich muß den Tod an mich heranlassen, um zu erfahren, wer hinter den Kulissen die Fäden zieht.«
    »Das kann gefährlich werden, Tony«, gab Lance zu bedenken.
    »Ich weiß, aber wenn ich kein Risiko mehr einzugehen bereit bin, kann ich meinen Job aufgeben, dann bin ich nichts mehr wert.«
    Das Telefon läutete. Wir zuckten beide zusammen. Wer war der Anrufer? Noch einmal der Sensenmann? Ich begab mich zum Apparat, hob ab, meldete mich mit fester, aggressiver Stimme. »Ballard!«
    Am anderen Ende der Leitung war nicht wieder Gevatter Tod, sondern ein Reporter namens Larry Latham…
    ***
    Huck R. Koenig war ein Selfmademan. Er war aus dem Stand ganz weit nach oben gesprungen. Ein Senkrechtstarter, der aus dem Nichts kam. Zu Beginn hatte sein Kapital lediglich aus einer gut fundierten Schulbildung bestanden. Zähigkeit, Cleverneß, eine gute Nase für lukrative Geschäfte waren ihm angeboren. Er scheute keine Arbeit. Manchmal schuftete er rund um die Uhr, und mit fünfundzwanzig Jahren besaß er seine erste Million. Das Glück des gerissenen Spekulanten hatte ihm dazu verholfen.
    In Finanzkreisen herrschte die allgemeine Ansicht, daß nur die erste Million schwer zu erreichen ist. Danach geht es schon leichter.
    Auch Koenig machte diese Erfahrung.
    Er legte sein Geld gut an, und es vermehrte sich zwangsläufig.
    Aber er arbeitete immer noch hart, schenkte sich nichts, denn wer rastet, der rostet, und wer sein Geld erhalten will, muß sich auch ständig darum kümmern, sonst kriegt es eines Tages die Schwindsucht.
    Sein finanzieller Hintergrund öffnete ihm die Türen zu den besten Kreisen. Er war ein begehrter Mann, seit er wieder zu haben war. Seine Frau starb vor fünf Jahren an einem unheilbaren Leberleiden. Nach einem Jahr Trauer zeigte er sich wieder in der Öffentlichkeit, und es gab sofort viele Frauen und Mädchen, die ihn gern über den schmerzlichen Verlust hinweggetröstet hätten.
    Er wies nicht alle ab. Einige von ihnen fanden den Weg in sein Bett und schenkten ihm alles, was sie hatten. Er bedankte sich mit einem großzügigen Geschenk dafür und blieb allein.
    Müde fuhr er sich über die Augen. Er schaute zum Fenster.
    Regentropfen trommelten dagegen. Licht brannte in seinem großen Arbeitszimmer, dessen Wände von hohen Bücherregalen verstellt waren. Vor dem großformatigen Schreibtisch saß Rosalind Conn, seine Sekretärin.
    Schwarzhaarig, Brillenträgerin, korrekt gekleidet – eine graue Maus, die er sich eigentlich noch nie genau angesehen hatte. Sie arbeiteten seit sechs Jahren zusammen. Rosalind hatte Koenigs Frau noch gekannt, und sie war ihm in der Zeit nach

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