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004 - Anruf aus der Hölle

004 - Anruf aus der Hölle

Titel: 004 - Anruf aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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kerngesund, hatte eben erst den Höhepunkt meiner Leistungsfähigkeit erreicht. Es mußte sich um einen Irrtum handeln. Ich konnte noch nicht an der Reihe sein. Ich fühlte mich großartig, allen Gefahren gewachsen.
    Ich sagte das dem Sensenmann.
    Er lachte mich aus. »Niemand will es wahrhaben. Es ist immer dasselbe mit euch Menschen. Du bildest darin keine Ausnahme, Tony Ballard. Es darf nicht sein, weil du noch nicht damit rechnest. Aber es wird geschehen. Ich werde dich holen. Weil deine Zeit um ist.«
    Hier ging’s doch nicht mit rechten Dingen zu. Verdammt, ich war noch zu jung zum Sterben. Ich witterte einen hundsgemeinen Trick hinter diesem Anruf.
    »Hör zu!« rief ich aufgebracht in die Membrane. »Melde dich in dreißig, vierzig Jahren wieder bei mir, okay? Und bis dahin vergiß mich!«
    Er lachte gemein. »Das würde dir so passen.«
    »Allerdings.«
    »Aber so läuft die Sache nicht. Es gibt keinen Aufschub für dich, Tony Ballard!«
    »Ich warne dich! Komm mir nicht zu nahe.«
    »Was willst du gegen mich ausrichten, du armseliger Wicht?«
    »Ich werde mein Leben mit Klauen und Zähnen verteidigen.«
    »Das wir dir nichts nützen.«
    »Das werden wir ja sehen!«
    »Kein Mensch kann sich dem Tod widersetzen.«
    »Ich schon, und ich werde dir beweisen, daß meine Uhr noch lange nicht abgelaufen ist. Du läßt dich von der schwarzen Macht zu ihrem Werkzeug machen, Gevatter Tod. Bist du dir dafür nicht zu schade?«
    »Es bleibt dabei, Tony Ballard. Du mußt sterben. Sag deinen Freunden adieu. Aber mach schnell, denn allzuviel Zeit hast du nicht mehr.« Es klickte in der Leitung. Der Sensenmann hatte aufgelegt. In mir kochte die Wut. Die Hölle mußte an meiner Lebensuhr gedreht haben, aber damit fand ich mich nicht ab. Gevatter Tod sollte mich nicht kriegen. Er mußte warten, bis meine Zeit wirklich gekommen war.
    Es schellte an der Tür. Ich verließ den Living-room und öffnete.
    Unwillkürlich legte ich meine Hand auf die superflache Weihwasserpistole, und ich fragte mich, ob ich damit gegen den Tod etwas ausgerichtet hätte. Stand der Sensenmann nicht über allen Dingen? Vermutlich ja. Aber nur dann, wenn im Ablauf der Geschehnisse nicht gemogelt wurde.
    Mein Problem lag auf jeden Fall anders!
    »Tony!« Es war Lance Selby. »Sag mal, ist dir ein Gespenst begegnet? So siehst du nämlich aus.«
    Ich ließ den Parapsychologen ein und schloß die Tür. »Ich habe soeben etwas viel Verrückteres erlebt, Lance: Ich hatte den Sensenmann am Telefon!«
    Mein Freund und Nachbar riß die Augen auf. Er betrachtete mich besorgt. Mir kam vor, als sehe er mich wie einen Todeskandidaten an. Ich berichtete ihm von dem unheimlichen Gespräch, und Lances Miene verfinsterte sich mehr und mehr. Auch er war der Ansicht, daß da die schwarze Macht ihre Hand im Spiel hatte.
    »Was hast du vor, Tony?« fragte mich Lance.
    »Ich werde kämpfen.«
    Er nickte. »Das ist das Beste, was du tun kannst.«
    »Finde ich auch.«
    »Wenn du mir erlaubst, werde ich dich in diesem Kampf unterstützen.«
    Ich grinste. »Dein Angebot wird dankend angenommen.« Dann begab ich mich zur Bar und goß den Drink ein, dessentwegen der Parapsychologe herübergekommen war. Während ich an meinem Pernod schlürfte, kreisten meine Gedanken fortwährend um Gevatter Tod, und ich muß gestehen, mir war nicht ganz wohl in meiner Haut, denn meine Zukunft war mehr als ungewiß. Unwillkürlich fragte ich mich, ob außer mir auch noch andere Menschen vorzeitig abtreten sollten.
    Wenn ja…
    Mich schauderte, denn ich hatte keine Möglichkeit, ihnen beizustehen.
    ***
    Sie saß auf dem Revier. Nüchterne Wände umgaben sie. Plakate mit Aufrufen und Tips, wie man sich gegen diverse Verbrechen schützen konnte, klebten daran. Zwei Beamte verhörten Didi Lodge. Tom Agar, der sie hergebracht hatte, stand neben der offenen Tür. Eine Menge Fragen prasselten auf das Mädchen nieder. Viele wiederholten sich. Man hoffte, daß sich das Mädchen verplappern würde, denn da hätten die Beamten sofort eingehakt.
    »Wie heißen Sie?«
    »Das habe ich Ihnen doch schon mindestens dreimal gesagt«, ärgerte sich das blonde Mädchen.
    »Dann sagen Sie es uns eben ein viertes Mal, was ist schon dabei?«
    »Didi Lodge.«
    »Geboren?«
    »12. 1. 63.«
    »In?«
    »London«, antwortete Didi.
    »Wohnhaft?«
    Didi zögerte, dann nannte sie die Adresse ihrer Eltern. Eigentlich wohnte sie da ja nicht mehr. Bei Matt Bendix wohnte sie aber auch noch nicht. Und ebensowenig bei Irmy. Da sie

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