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004 - Das Wachsfigurenkabinett

004 - Das Wachsfigurenkabinett

Titel: 004 - Das Wachsfigurenkabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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und bestellte eine Tasse Tee mit Milch. Auf der Bühne entblätterte sich gerade gelangweilt ein blondes Mädchen.
    Außer Dorian waren nur noch vier Gäste im Lokal, die sich spöttisch über die nicht vorhandenen Qualitäten der Stripperin unterhielten.
    Die Frau störte sich daran allerdings wenig. Dorian goß etwas Milch in seinen Tee, rührte um und trank die Tasse dann in einem Zug leer.
    »Ich möchte Max Shulburg sprechen«, sagte er zum Barkeeper.
    »So, Sie wollen Max sprechen«, entgegnete der Mann und beugte sich vor. »Weshalb, wenn ich fragen darf?«
    Der Dämonenkiller blickte ihn nur kurz an; das reichte, um den Fettsack ängstlich zusammenzucken zu lassen. Dorian kannte seine Wirkung auf andere Menschen. Nicht selten machte er auf Fremde einen kalten, wenn nicht sogar unheimlichen Eindruck.
    »Sagen Sie Shulburg, daß ich einige Fragen habe, Miriam Corbey und Kathy Boucher betreffend.«
    »Polizei?« fragte der Barkeeper. »Dann folgen Sie mir!«
    Sie gingen durch das Lokal und verschwanden im Gang, der zu den Garderoben der Stripperinnen führte. Vor einer Tür blieb der Barkeeper stehen und klopfte. Als sie eintraten, erblickte Dorian einen Mann, der hinter einem kleinen Schreibtisch saß. Er schien nicht gerade erfreut über die Störung zu sein.
    »Was gibt es, Henry?« fragte er knurrend.
    »Polizei«, erwiderte Henry lapidar.
    Max stand auf. Er war ein kleiner Mann, der Dorian kaum bis ans Kinn reichte. Sein Schädel war völlig kahl, sein Gesicht aufgedunsen und feuerrot. »Polizei?« fragte er erschrocken.
    »Es geht um Miriam und Kathy«, sagte der Barkeeper.
    Max nickte und zeigte auf einen alten Stuhl. »Setzen Sie sich doch.« An Henry gewandt fuhr er fort. »Du kannst verschwinden.«
    Dorian nahm Platz, während sich der Barkeeper zurückzog. Der Raum war spartanisch eingerichtet. Das Mobiliar mußte von einem Altwarenhändler stammen. Die Wände waren mit Mädchenbildern beklebt. Max verlangte keinen Ausweis, und Dorian wunderte sich nicht darüber. Er beugte sich vor und fixierte den Klubbesitzer, dem sein Erscheinen einen gehörigen Schreck eingejagt zu haben schien.
    Dorian konnte ein Grinsen kaum unterdrücken. Er wußte über diese schmierigen Typen Bescheid. Sie waren meist nur kleine Fische und hatten alle Angst vor der Polizei. Fast jeder hatte seine Hände in irgendwelchen schmutzigen Geschäften.
    »Wir wollen zunächst eines klarstellen, Shulburg«, sagte der Dämonenkiller. »Mich interessiert nicht, was Sie so alles treiben, auch nicht, wenn es illegal ist. Ich bin nur an Informationen über Kathy und Miriam interessiert. Wenn ich aber den Eindruck gewinne, daß Sie nicht ehrlich zu mir sind, dann kann ich auch anders. Dann nehmen wir Sie und Ihren Saftladen genauestens unter die Lupe, verstanden?«
    Max wurde blaß, Schweiß perlte auf seiner Stirn. »Verstanden«, sagte er.
    »Schön. Seit wann waren die Mädchen bei Ihnen beschäftigt?«
    »Kathy seit etwa einem Jahr, Miriam erst seit einem halben. Die beiden waren befreundet. Sie hatten eine gemeinsame Wohnung.«
    Dorian nickte. »Erzählen Sie mir alles, was Sie über die Mädchen wissen.«
    »Das ist nicht viel«, meinte Max. »Sie waren anders als die anderen Mädchen und beachteten diese kaum. Die meisten Stripperinnen sind Huren und gehen nach der Vorstellung mit einem der Gäste ins Bett, aber nicht so Kathy und Miriam. Für Männer haben sie sich nie interessiert. Vielleicht waren sie ja lesbisch, ist mir auch egal. Jedenfalls paßten sie im Grunde überhaupt nicht in diesen Laden.«
    »Sind Ihnen die Mädchen in letzter Zeit verändert vorgekommen?«
    »Allerdings. Es fing mit Kathy an. Sie war oft völlig geistesabwesend. Wenn ich sie ansprach, zuckte sie zusammen. Und dann verschwand sie. Vor drei Wochen. Sie hat nichts mitgenommen. Alle ihre Kleider, ihren Schmuck, alles, was ihr gehörte, ließ sie zurück.
    Seitdem war Miriam ebenfalls verändert. Sie fühlte sich schwach und sah überall Gespenster. Sie behauptete, daß verschiedene Gegenstände zum Leben erwachen würden und sie packen wollten.
    Hirngespinste, ich weiß, aber sie sagte es. Vielleicht hat sie irgendwelche Drogen genommen. Heute, bei ihrem zweiten Auftritt, wirkte sie besonders seltsam. Sie brachte eine neue Nummer, doch wenn ich es mir jetzt so überlege, könnte das gar kein Theater gewesen sein.«
    »Was meinen Sie damit?«
    Max preßte die Lippen zusammen. »Das ist schwer zu sagen. Ich kann es nicht in Worte fassen. Zuerst lief alles

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