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004 - Das Wachsfigurenkabinett

004 - Das Wachsfigurenkabinett

Titel: 004 - Das Wachsfigurenkabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Stripperin.
    Vor drei Wochen ist sie spurlos verschwunden. Scotland Yard beschäftigt sich nicht mehr mit dem Fall. Er wurde uns offiziell übertragen.«
    Dorian zog einige Laden der Schrankwand auf. In einer entdeckte er ein Fotoalbum und eine Dokumentenmappe. Die Fotos zeigten hauptsächlich Miriam und ein anderes Mädchen, von dem er vermutete, daß es sich um Kathy Boucher handelte. Auch die Dokumente waren nicht besonders aufschlußreich. Die beiden Mädchen hatten ihre Geburtsurkunden, Zeugnisse etc. gemeinsam in dieser Mappe aufbewahrt. Miriam stammte aus Liverpool und Kathy aus Bristol. Die Wohnung hatten sie vor zwei Jahren gekauft. Dorian fand einige Möbelrechnungen. Die Mädchen hatten tatsächlich viel Geld investiert. Auf einem Sparbuch, das auf Corbeys Namen lief, befanden sich trotzdem noch mehr als tausend Pfund. Ein Adressbuch, Briefe, ein Tagebuch oder sonst etwas, das ihm über die Familie der Mädchen oder ihre Bekannten und Freunde hätte Auskunft geben können, fand er nicht. Als letztes nahm er sich den Stoß Prospekte vor, die er auf den Tisch gelegt hatte, und blätterte sie durch.
    Hauptsächlich handelte es sich um Werbeschriften von Wintersportorten in Frankreich, der Schweiz und Österreich. Dazwischen lag ein Prospekt, der überhaupt nicht dazu paßte. Er war auf schlechtem Papier gedruckt. DAS WACHSFIGURENKABINETT DER MADA-ME PICARD stand in großen Blockbuchstaben auf der Vorderseite.
    Auf die Rückseite hatte jemand mit Bleistift das Datum des gestrigen Tages geschrieben und darunter SONDERFÜHRUNG. Das Wort war dreimal unterstrichen, und dahinter stand ein Fragezeichen. Dorian steckte den Prospekt ein.
    »Ich möchte alle verfügbaren Unterlagen über das Wachsfigurenkabinett der Madame Picard haben, Burnett. Es befindet sich in Forest Hill. Scheint ein ziemlich müdes Ding zu sein, nach der Gegend zu schließen. Dorthin verirrt sich doch kaum ein Fremder.«
    »Das würde ich nicht sagen. Immerhin liegt da auch das Horniman Museum, das recht interessant ist. Es ist durchaus möglich, daß einige Touristen sich auch dieses Wachsfigurenkabinett ansehen.«
    »Ich habe jedenfalls noch nie davon gehört. Haben Sie die Adressen der Lokale, in denen Miriam aufgetreten ist?«
    Burnett reichte Dorian ein Blatt Papier. Der Dämonenkiller steckte es ein und sah sich noch einmal flüchtig um. In einer Lade entdeckte er noch einen Fotoapparat. Es waren erst fünf Aufnahmen gemacht worden.
    »Nehmen Sie das mit und lassen Sie den Film entwickeln, Burnett.«
    Damit gab er die Suche auf. Vielleicht war der Prospekt ein Anhaltspunkt. Er würde auf jeden Fall morgen diesem Wachsfigurenkabinett einen Besuch abstatten.
    »Ich nehme mir jetzt den Diamond-Klub vor«, sagte er und sah auf die Uhr. Es war kurz nach eins. »Dieses Lokal hat bis zwei Uhr geöffnet, die beiden anderen sind schon zu. Ich brauche Sie nicht mehr, Burnett. Die Bilder und die Unterlagen über Madame Picard schicken Sie mir bitte in die Baring Road!«

    Es regnete noch stärker, als Dorian durch die Charing Cross Road ging. Er bog nach rechts ab und kam an einigen Sexläden vorbei, die aber schon geschlossen hatten. Nur wenige Leute befanden sich auf den Straßen. Die Touristensaison war vorüber, und den Einheimischen bot Soho nur noch wenig Reize. Eine Spielhalle war offen, und lautes Lachen drang auf die Straße heraus, doch die meisten der billigen Nachtlokale, von denen es oft mehr als zehn in den kurzen Gassen gab, waren dunkel. Endlich erreichte Dorian den Diamond Klub. Er blieb vor dem Schaufenster stehen, das sich in nichts von denen anderer Klubs unterschied. Einige dürftig bekleidete Schönheiten sollten zum Besuch des Lokals animieren.
    Dorian steckte sich eine Players an und sah sich um. Die Straße war menschenleer. Er trat an die Kasse. Der Schwarze hinter der Scheibe grinste ihn freundlich an. »Fünfzig Pence«, sagte er und schob eine Eintrittskarte durch die Öffnung.
    Dorian holte eine Einpfundnote heraus und schob sie dem Farbigen hin. Als dieser ihm das Wechselgeld herausgeben wollte, winkte Dorian ab. Dann stieg er die schmale Treppe hinunter, die ins Lokal führte. Es war einige Jahre her, seit er das letzte Mal so eine miese Bude betreten hatte. Sie war absolut letztklassig. Früher war mit solchen Lokalen noch ein Geschäft zu machen gewesen. Inzwischen war das Publikum jedoch einigermaßen verwöhnt und hatte kaum noch etwas für billigen Striptease übrig. Der Dämonenkiller setzte sich an den Tresen

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