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004 - Das Wachsfigurenkabinett

004 - Das Wachsfigurenkabinett

Titel: 004 - Das Wachsfigurenkabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Gesicht verzerrte sich, und seine Augen quollen aus den Höhlen hervor.
    »Mabel!« schrie er entsetzt. »Susi!«
    Seine Frau und Tochter standen auf einem Sockel und waren so perfekt nachgebildet, daß sie wie lebendig wirkten. Er vergaß die Gefahr, die der Vampir darstellte; er hatte nur noch Augen für die beiden Figuren. Also war es Madame Picard doch gelungen, sie zu modellieren. Und dann fühlte er plötzlich, wie das Grauen nach ihm griff. Ein Abgrund der Angst tat sich vor ihm auf und drohte ihn zu verschlingen. Seine Frau schlug die Augen auf, und ihre Hände bewegten sich! Sie stieg vom Podest herunter und kam auf ihn zu, die kalten Hände weit von sich gestreckt. Ihr Gesicht war völlig starr.
    Hinter ihr bewegte sich jetzt auch Susi. Shorter schrie und schrie. Es dauerte lange, bis das Grauen für ihn ein Ende fand. Für immer.

    Coco und Collins erreichten ihren Wagen, den sie in der Shaftesbury Avenue geparkt hatten. Der Agent klemmte sich hinters Steuer, und Coco setzte sich neben ihn. Im Fond des Wagens bewegte sich etwas, und unter einer Decke tauchte der winzige Chapman auf, der im Wagen gewartet hatte. Collins fädelte den Wagen in den starken Abendverkehr ein und erreichte die Charing Cross Road, die er in Richtung Norden entlangfuhr. Er überquerte die Oxford Street und fuhr dann die Tottenham Court Road entlang.
    Plötzlich meldete sich Martens. »Der Unbekannte fährt einen schwarzen Bentley«, teilte er mit und nannte ihnen das Kennzeichen. »Er ist etwa hundert Meter vor mir. Wir fahren eben am Parliament Hill vorbei über die Highgate Street in Richtung Norden.
    Ich glaube, der Kerl will raus aus London.«
    »Sie haben einen Vorsprung von mehr als drei Minuten«, meinte Coco. »Wir werden uns bemühen, aufzuholen.«
    Sie drehte sich um und berichtete Chapman von den Vorfällen im Theater. Dann wandte sie sich an Collins. »Ist Ihnen auch aufgefallen, daß die beiden Frauen keinen Schatten warfen?«
    Er nickte. »Ja. Jetzt, wo Sie davon sprechen, erinnere ich mich.«
    »Wir dürfen kein Risiko eingehen. Gegen diesen Dämon sind wir im Augenblick zu schwach. Wenn er uns entdeckt, sind wir verloren.«
    Collins und Chapman schwiegen. Wieder meldete sich Martens.
    Der schwarze Bentley fuhr eben durch New Southgate und bog auf den Zubringer zur A 6 ab. Obwohl Collins sehr rasch fuhr, konnte er den Abstand nicht verringern. Erst zehn Minuten später erreichten sie die A 6. Der schwarze Bentley und Martens waren weit vor ihnen.
    »Er fährt jetzt die Landstraße 331 entlang«, meldete sich Fred. »Ich folge ihm weiter. Halt, jetzt bleibt er plötzlich stehen. Ob er etwas bemerkt hat? Ich werde wohl besser …« Seine Stimme verstummte wie abgeschnitten.
    »Fred!« rief Coco aufgeregt. »Fred!«
    Sie hörten durch das Funkgerät lautes Krachen, danach war es still. Collins war bleich geworden. Sie riefen weiterhin aufgeregt nach dem Agenten, bekamen jedoch keine Antwort mehr. Schließlich unterbrach Coco die Verbindung.
    »Der Dämon hat ihn entdeckt. Wahrscheinlich hat er ihn getötet.«
    Collins fuhr verbissen weiter. Er war mit Martens befreundet gewesen, und hoffte, daß Coco sich irrte, doch tief im Innern ahnte er, daß sie mit ihrer Vermutung recht hatte.
    Sie erreichten die schmale Landstraße, und nach hundert Metern sahen sie Martens Wagen. Der Agent hatte ihn frontal gegen einen Baum gelenkt. Von dem schwarzen Bentley war nichts zu sehen.
    Collins hielt an und verließ zusammen mit Coco das Auto. Martens war aus seinem Wagen geschleudert worden. Er lag auf dem Rücken; sein Genick war gebrochen. Er mußte augenblicklich tot gewesen sein. Während Collins neben der Leiche kniete, ging Coco zum Auto zurück.
    »Wir sind zu spät gekommen«, sagte sie zu Chapman, der sich aufgestellt hatte und durchs Fenster sah. Sie griff nach dem Sprechgerät und rief Dorian Hunter, der sich fast augenblicklich meldete.
    In knappen Sätzen informierte sie ihn über das Erlebte.
    Der Dämonenkiller schwieg betroffen. »Ich verständige die Polizei«, sagte er schließlich. »Sie sollen den Unfall aufnehmen. Einen Augenblick! Ich hole mir eine Karte der Gegend, in der ihr euch befindet.«
    Coco klappte das Handschuhfach auf und holte ebenfalls eine Karte hervor.
    »Die Landstraße 331 führt direkt in ein kleines Dorf«, sagte Dorian. »Es heißt Grayville. Ich nehme an, daß sich der Dämon dort aufhalten wird. Fahrt hin und seht euch um. Vielleicht mietet ihr euch ein Zimmer. Es sollte nicht schwerfallen,

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