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004 - Das Wachsfigurenkabinett

004 - Das Wachsfigurenkabinett

Titel: 004 - Das Wachsfigurenkabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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hervor. Zusätzlich steckte sie sich einen Knopf ins Ohr, über den sie Henrys Stimme vernehmen konnte. »Ein Dämon befindet sich im Theater«, sagte sie leise. »Zweiter Rang, links, Loge sechs. Henry, werfen Sie mal einen Blick hinüber und geben Sie mir eine Beschreibung der Leute, die dort sitzen. Bevor Sie mich anfunken, gehen Sie am besten auf die Toilette. Ende.«
    Fast fünf Minuten mußte sie warten, bis der Agent sich wieder meldete. »Zwei Frauen und ein Mann sitzen in der Loge«, sagte er.
    »Es ist jedoch zu dunkel. Ich konnte kaum Details erkennen. Der Mann ist groß, trägt einen dunkelblauen Smoking und ist unheimlich mager und blaß.«
    »Gut. Beobachten Sie ihn weiter. Sobald sich etwas Verdächtiges ereignet, geben Sie mir sofort Bescheid.« Sie steckte das Sprechgerät in ihre Tasche, kehrte in ihre Loge zurück und tat so, als würde sie dem Stück interessiert folgen. In Wirklichkeit jedoch war sie mit den Gedanken ganz woanders. Was wollte der Dämon hier? War er nur gekommen, um sich die Vorstellung anzusehen, oder steckte mehr dahinter?
    Endlich war der erste Akt vorbei. Coco verließ kurz die Loge, doch Henry meldete sich nicht. Der zweite Akt des Stückes begann mit schriller Musik.
    »Dürfte ich Sie bitten, mit mir den Platz zu tauschen?« bat sie ihren Nachbarn. Es kostete sie Überwindung, mit ihm zu sprechen, doch von seinem Sitz aus hatte sie einen weit besseren Überblick.
    Der junge Mann war nur zu gern bereit. Sie setzte sich auf seinen Platz und richtete das Opernglas auf die Loge des Dämons. Sie konnte sich nicht erinnern, ihn schon einmal gesehen zu haben.
    Rechts neben ihm saß eine junge blonde Frau, links eine wesentlich ältere. Unwillkürlich hielt Coco den Atem an. Die Frau kannte sie.
    Es war Lady Hurst. Das gekräuselte, grellrot gefärbte Haar war unverkennbar. Die wulstigen Lippen hatten die Farbe der Haare. Sie trug ein giftgrünes Abendkleid, das viel welke Haut entblößte.
    Ehe die ehemalige Hexe sich weitere Gedanken machen konnte, spürte sie eine Bewegung neben sich. Der Mann wurde zudringlicher. Er hatte ihre Bitte anscheinend falsch verstanden und sich unnötig geschmeichelt gefühlt. Jetzt wollte er eine Hand auf ihren Schenkel legen, doch sie schlug seine Finger beiseite. Selbst das brachte ihn nicht zur Besinnung. Schließlich hatte sie genug, nahm eine Spraydose aus ihrer Tasche und sprühte ihm einen hauchfeinen Strahl mitten ins Gesicht. Er sackte bewußtlos zusammen. Coco stützte ihn, damit er nicht vom Sitz rutschte.
    Als sie sich wieder auf die Loge konzentrierte, sah sie gerade noch, wie das blonde Mädchen aufstand. Wenig später folgte ihr Lady Hurst. Der Dämon blieb weiterhin in der Loge sitzen. Coco erhob sich ebenfalls und ging nach draußen. Sie lief die Stufen zum zweiten Rang hinunter und sah, wie die zwei Frauen um eine Biegung des Ganges verschwanden. Die ehemalige Hexe nahm das Sprechgerät aus der Tasche. »Henry, kommen Sie sofort in den zweiten Rang!
    Die beiden Frauen haben die Loge verlassen. Sie gehen auf die rechte Seite. Versuchen Sie ihnen den Weg abzuschneiden.« Den Vampirinnen zu folgen, war nicht gerade einfach, da Coco immer wieder an Platzanweisern vorbeikam.
    Plötzlich vernahm sie Henrys Stimme in ihrem Kopfhörer. »Die beiden Frauen sind mir eben entgegengekommen. Sie gehen die Stufen zum ersten Rang hinunter. Ich warte einstweilen.«
    Coco lief rascher. Sie erreichte die Treppe und hastete hinunter.
    »Fred«, sagte sie in das Gerät. »Kommen Sie auch herauf!« Eine knappe Antwort sagte ihr, daß er verstanden hatte. Inzwischen erreichte sie Henry Collins. Gemeinsam liefen sie weiter.
    »Sie sind nach rechts gegangen«, sagte er. »Haben Sie eine Ahnung, was sie vorhaben?«
    »Leider nicht«, keuchte Coco. »Aber sicherlich nichts Gutes.«
    Sie liefen den Gang entlang. Die Frauen waren verschwunden.
    Plötzlich blieb Collins stehen. »Sehen Sie!« Er zeigte auf einen auf dem Boden liegenden Platzanweiser. Bei näherer Betrachtung stellten sie fest, daß er nur ohnmächtig war. Coco und Henry huschte jetzt von Loge zu Loge. Vor der Ehrenloge hörte sie ein Keuchen.
    Ohne zu zögern, riß Coco die Tür auf, griff in ihre Handtasche und holte die Spezialwaffe heraus. Lady Hurst umklammerte gerade eine füllige Frau. Eine Hand hatte sie auf deren Mund gepreßt, und ihr Mund näherte sich ihrer Kehle. Neben dem Opfer saß ein kleiner, froschäugiger Mann mit einer Halbglatze. Die jüngere Vampirin hielt auch ihm den

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