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004 - Das Wachsfigurenkabinett

004 - Das Wachsfigurenkabinett

Titel: 004 - Das Wachsfigurenkabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Mund zu und versuchte mit ihren Zähnen seine Kehle zu erreichen. Da tauchte Henry Collins neben Coco auf. Er zog sofort seine Pistole und schoß. Der dicke Bolzen drang Lady Hurst in die Brust. Sie ließ die füllige Frau los, die ohnmächtig zu Boden fiel.
    Die andere Vampirin hatte die Kehle des Mannes so stark zusammengedrückt, daß auch er bewußtlos zusammenbrach. Coco hob ihre Waffe und drückte ab. Sie hatte gut getroffen. Der Bolzen bohrte sich genau ins Herz der blonden Frau. Sie torkelte durch die Wucht des Aufpralls zurück, zeigte aber sonst keine Reaktion.
    »Das gibt es nicht«, keuchte Collins.
    Auch Lady Hurst brach nicht tot zusammen. Die beiden Frauen rissen sich die Bolzen aus den Leibern und stürmten vor. Sie beachteten Coco und Henry jedoch gar nicht weiter, sondern flohen aus der Loge. Coco warf dem Ohnmächtigen einen Blick zu und erkannte, daß es sich um einen bekannten Politiker handelte. Vermutlich hatten die Vampire ihn zu ihrer Marionette machen wollen. Während Collins den Blutsaugern folgte, sah Coco zu der Loge hinüber, in der der Dämon gesessen hatte. Er hatte die Flucht ergriffen. Die ehemalige Hexe rannte auf den Gang hinaus und folgte Collins.
    Während des Laufens holte sie das Sprechgerät hervor.
    »Fred! Sofort zum Ausgang! Verfolgen Sie den hageren Mann! Er hat seine Loge verlassen.«
    »Verstanden.«
    Henry Collins war ihr etwa fünfzig Schritte voraus. Nur noch wenige Meter trennten ihn von den beiden Frauen, die jetzt das Foyer erreichten. Weder vom Dämon noch von Fred Martens war etwas zu sehen. Collins erreichte Lady Hurst und packte sie an der Schulter.
    Er riß sie herum und schlug ihr die geballte Faust unters Kinn. Sie fiel zu Boden. Er rannte weiter und erreichte die blonde Vampirin kurz vor der Ausgangstür. Mit beiden Händen packte er sie und warf sich auf sie. Das Mädchen wehrte sich heftig, aber plötzlich erlosch ihre Gegenwehr. Ihr Körper sackte in sich zusammen, und sie löste sich unter Collins' Händen auf. Mit weit aufgerissenen Augen verfolgte der Agent das unheimliche Schauspiel, während Lady Hurst hinter ihm dasselbe Schicksal ereilte. Ihr Blick begann zu flackern, dann wurde auch ihr Körper durchsichtig und verschwand.
    Coco und Henry wechselten einen Blick. Die ehemalige Hexe holte sich ihren Mantel von der Garderobe und nahm anschließend mit Fred Martens Verbindung auf.
    »Ich folge dem Dämon«, sagte er. »Wir fahren gerade die Tottenham Court Road in Richtung Norden entlang.«
    »Wir kommen nach. Geben Sie uns laufend ihre Position durch!«
    Eilig machten sich Coco und Henry Collins auf den Weg.

    Daniel Shorter beobachtete noch immer das Wachsfigurenkabinett in der Benson Road. Er hatte sich mit Ronny Murray abgewechselt und dabei auch den zweiten Eingang nicht aus den Augen gelassen.
    Es waren nicht viele Besucher gekommen, und er hatte jeden von ihnen fotografiert. Jetzt war es kurz nach zehn. Alle Fenster waren dunkel, doch Madame Picard befand sich noch im Haus.
    Shorter war das Warten gewöhnt; es gehörte zu seinem Beruf. Er hing seinen Gedanken nach, die sich heute besonders mit seiner verschwundenen Frau und seiner Tochter beschäftigten. Er vermißte die beiden sehr. Sein Leben war ohne sie leer und inhaltslos geworden. Er hoffte noch immer, daß sie irgendwann wieder auftauchen würden, aber insgeheim wußte er, daß er damit einer Illusion nachhing. Vermutlich waren sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen.
    Er hatte mit dem Leben abgeschlossen, doch nicht den Mut zum Selbstmord aufgebracht. Jetzt saß er im Wagen, hatte den Sitz weit zurückgeschoben und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Gelegentlich stellte er das Radio an, und jede halbe Stunde setzte er sich über Funk mit Ronny Murray in Verbindung.
    Zehn Minuten nach zehn Uhr meldete sich sein Partner plötzlich.
    »Eben verläßt Madame Picard das Haus. Sie steht vor der Tür und sieht sich um. Jetzt sperrt sie ab und geht auf einen weißen Morris zu. Sie steigt ein. Ich werde ihr folgen. Du kannst jetzt nach Hause fahren.«
    »Verstanden«, sagte Shorter, doch er dachte gar nicht daran, das Feld zu räumen und starrte weiter das Haus an. Zwar hatte er von Dorian Hunter keinen Auftrag erhalten, das Kabinett zu durchsuchen, doch die Gelegenheit konnte kaum günstiger sein. Außerdem war er sich inzwischen sicherer denn je, daß Madame Picard etwas mit dem Verschwinden seiner Familie zu tun hatte. Er wartete noch einige Minuten, dann stieg er aus. Die Straße war

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