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004 - Das Wachsfigurenkabinett

004 - Das Wachsfigurenkabinett

Titel: 004 - Das Wachsfigurenkabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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gefährlich, jetzt weiterzusuchen«, sagte sie. »Der Dämon hat wahrscheinlich unzählige Fallen aufgestellt. Wir müssen rasch fort.
    Wahrscheinlich hat er unser Auftauchen schon bemerkt.«
    Sie liefen zum Wagen zurück, und Collins wendete. Dann starb der Motor plötzlich ab. Er versuchte ihn wieder zu starten, aber das Gefährt gab keinen Mucks mehr von sich.
    »Eine weitere Falle«, murmelte Coco. Sie griff nach dem Funkgerät, um Dorian Bescheid zu geben, wo sie sich befanden, doch es funktionierte ebenfalls nicht mehr.

    Ronny Murray hatte den weißen Morris von Madame Picard bis in die Catford Hill Road verfolgt, wo die Besitzerin des Wachsfigurenkabinetts vor einem indischen Restaurant geparkt hatte. Jetzt beobachtete der Agent, wie sie ausstieg und sich direkt in das Lokal begab, ohne sich noch einmal umzusehen. Murray wartete eine Viertelstunde, dann stieg er aus und schlenderte unauffällig am Restaurant vorüber. Die Vorhänge waren zugezogen, so daß er nicht hineinsehen konnte. Deshalb beschloß er, das Lokal zu betreten. Er ging kein Risiko ein, da Madame Picard ihn noch nie gesehen hatte.
    Die Wirtsstube besaß die Form eines langgezogenen Rechtecks. Sie war gut besucht; kein Tisch war mehr frei. Murray sah sich gelangweilt um und erkannte Madame Picard ganz am anderen Ende des Lokals. Sie saß allein an einem Tisch und sah bei seinem Eintreten nicht einmal auf.
    Ein Kellner kam auf ihn zu und begrüßte ihn in tadellosem Englisch. »Guten Abend, Sir. Haben Sie einen Tisch bestellt?«
    »Leider nein«, sagte Murray bedauernd.
    »Nun, ich könnte schauen, ob Sie sich irgendwo dazusetzen könnten, Sir.«
    Der Agent lehnte dankend ab. Bevor er das Lokal wieder verließ, warf er Madame Picard noch einen kurzen Blick zu. Sie hatte ihn auch jetzt nicht bemerkt. Gerade bekam sie ihr Essen serviert. Murray ging hinaus, setzte sich in seinen Wagen und wartete weiter.
    Eine halbe Stunde später kam Madame Picard heraus. Sie stieg in ihr Auto, fuhr los und bog an der nächsten Kreuzung links ab. Murray folgte ihr, hatte sie jedoch plötzlich aus den Augen verloren. Rasch fuhr er die nächsten Straßen ab, doch der weiße Morris blieb verschwunden. Fluchend setzte Murray sich mit Hunter in Verbindung.
    »Machen Sie sich nichts daraus«, tröstete ihn der Dämonenkiller, nachdem der Agent berichtet hatte. »Ich mache mir weitaus mehr Sorgen um Shorter. Er ist noch immer nicht aufgetaucht. Ich befürchte, er hat etwas auf eigene Faust unternommen. Sehen Sie mal auf dem Rückweg in der Benson Road vorbei.«
    Murray fuhr los. Er ärgerte sich gewaltig über seinen Fauxpas. Leise vor sich hin fluchend erreichte er schließlich das Wachsfigurenkabinett. Shorters Volkswagen stand tatsächlich noch immer davor.
    »Er scheint noch da zu sein«, sprach Murray ins Mikrophon.
    »Aber im Kabinett ist alles dunkel.«
    Hunter seufzte. »Genau wie ich es mir dachte. Sehen Sie doch bitte mal nach, ob die Tür des Kabinetts offen ist. Wenn ja, dann unternehmen Sie nichts, sondern geben mir nur Bescheid.«
    Der Agent wartete zwei Minuten, dann stieg er aus und schlenderte langsam auf das Haus zu. Er durchquerte den Vorgarten und stieg die Stufen hoch. Es war ruhig; kein Geräusch drang aus dem Gebäude. Auf der Honor Oak Road fuhren einige Autos vorbei; irgendwo wurde eine Wagentür zugeschlagen. Murray griff nach der Klinke und drückte sie nieder. Die Tür schwang geräuschlos auf.
    Undurchdringliche Dunkelheit lag vor ihm, doch bevor er die Tür wieder zuziehen konnte, wurde der Vorraum mit der Kasse plötzlich in gleißendes Licht getaucht. Madame Picard stand vor ihm und hielt in der rechten Hand eine .357 Magnum, deren Hahn gespannt war.
    »Treten Sie ein!« sagte sie. »Ich habe Sie erwartet.«
    Der Agent wollte zurückspringen, doch er reagierte einen Augenblick zu spät. Kräftige Hände griffen nach ihm, umklammerten seine Schultern und rissen ihn in den Raum hinein. Er wollte schreien, aber seine Kehle war wie zugeschnürt. Eiskalte Hände legten sich um seinen Hals und preßten zu. Rote Kreise drehten sich vor seinen Augen. Er konnte nicht erkennen, wie viele schemenhafte Gestalten ihn festhielten. Der spöttische Blick Madame Picards war das letzte, was er wahrnahm, bevor ihn eine gnädige Ohnmacht umfing.
    Das Licht erlosch, und das Haus lag urplötzlich wieder im Dunkeln. Eine Minute später dann öffnete sich die Tür ein weiteres Mal, und zwei Gestalten verließen das Wachsfigurenkabinett und überquerten die

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