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004 - Der Dämon mit den Totenaugen

004 - Der Dämon mit den Totenaugen

Titel: 004 - Der Dämon mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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das dunkelblaue Schimmern. Er
legte sich auf den Boden, um die Stelle mit den Fingern zu erreichen. Seine
Fingerspitzen fühlten das kalte Metall. Er wischte den Schnee beiseite, um die
Waffe freizulegen. Langsam zog er die Smith & Wesson unter der Bank hervor.
    Sein Herz schlug wie rasend. Er war also vergangene Nacht hier gewesen,
jetzt gab es keinen Zweifel mehr für ihn. Sekundenlang hielt er die Waffe wie
ein kostbares Geschenk in der Hand und betrachtete sie gedankenverloren. Dann
steckte er sie in den Schulterhalfter, nachdem er das hochenergetische Magazin
überprüft hatte. Es fehlte die Energie für zwei Schüsse. Zwei Schüsse, die er
abgegeben hatte!
    Er zwängte sich durch die grauen, kalten Sitzreihen. Fingerdicker Schnee
lag auf dem Boden, auf den Sitzflächen. Kalter Wind wehte durchs Stadion, fing
sich pfeifend und heulend in den Ritzen der Überdachung, zwischen den
hintersten Sitzbänken.
    Larry Brent fand den Betonpfeiler, in dem er das Loch sah, das ein
nadelfeiner Laserstrahl hineingebohrt hatte. Er fand feuchte Aschereste auf dem
Boden und verbrannte Kleidungsstücke, die von dem Toten herrührten, der hier
gebrannt hatte. Die Leiche hatte man abtransportiert ...
    Stille, Einsamkeit, Verlassenheit umgab Larry. Er durchschritt das Stadion
und durchsuchte jeden Winkel; er kam an Stellen vorbei, von denen er glaubte,
dass er erst vor einer Stunde dort gestanden haben musste. Seine Erinnerung
klärte sich. Koslowski! Plötzlich war der Name wieder in ihm, und plötzlich war
auch der Auftrag wieder da, der ihm entfallen war.
    Henry Koslowski, der FBI-Agent. Er hatte ihn beschattet. Er hatte ihn
verfolgt, bis hier in die Nähe von Randalls Island, dann war Koslowski
plötzlich verschwunden. Larry sah sich plötzlich mehreren Gegnern gegenüber. Es
blieb ihm nichts anderes übrig, als im Stadion Zuflucht zu suchen. Dort trieben
sie ihn in die Enge, die Geheimnisvollen, von denen niemand wusste, wer sie
eigentlich waren.
    Sie mordeten, sie setzten FBI-Agenten und deren Familien unter Druck, und
die PSA hatte eingegriffen, um weitere und schlimmere Folgen einzudämmen.
Koslowski schwebte in Lebensgefahr; er musste seinen unheimlichen Gegnern in
die Hände gefallen sein.
    Larry hatte es plötzlich eilig, das Stadion wieder zu verlassen. Er
startete seinen 280 SE. Fuhr rückwärts hinaus auf die Straße und brauste davon.
    Er hatte seine Erinnerung fast wieder; unklar blieb nur der Rausch, das
seltsame Vergessen, das ihn befallen hatte, doch auch hier boten sich jetzt
schon Anhaltspunkte. Larry Brent hatte einen furchtbaren Verdacht ...
    Er musste auf dem schnellsten Weg ins Hauptquartier der PSA. Er musste
einen Bericht machen und neue Instruktionen in dieser veränderten Situation
entgegennehmen.
    Seine Gegner waren aus der Reserve gelockt. Er würde sie noch weiter
herausholen.
    Larry Brent fuhr in raschem Tempo davon. Er warf einen Blick in den
Rückspiegel. Die Straße hinter ihm war frei, die Umgebung des Stadions
menschenleer.
    Und doch war da jemand, den Larry nicht wahrnahm, nicht wahrnehmen konnte.
    Die schwarzgekleidete Gestalt mit dem unheimlichen fluoreszierenden Schädel
löste sich aus einem Mauervorsprung an der Seite des Stadions. »Wir haben dich
gewarnt, Brent«, murmelte die Stimme dumpf hinter der Maske. »Was jetzt kommt,
hast du dir selbst zuzuschreiben ...«
     
    ●
     
    Er wohnte im obersten Stockwerk eines alten, grauen Mietshauses, genauer
gesagt: direkt unter dem Dach, da hatte er seit drei Tagen eine
Mansardenwohnung.
    James Edding, FBI-Agent, einunddreißig Jahre, sehr sportlich, ein guter
Schütze und begeisterter Schmalfilmamateur. Er hatte vor drei Tagen noch das
Weihnachtsfest mit seiner Frau und seinem siebenjährigen Töchterchen gefeiert.
Konnte in dieser Stunde nicht ahnen, dass es das letzte Weihnachtsfest seines
Lebens gewesen war.
    Edding stieg die knarrenden Treppen hinauf. Die Stufen waren frisch
gewachst, worauf auch ein mit roter Tusche bestrichenes Pappschild aufmerksam
machte, das an der untersten Stufe mit zwei Reißzwecken am Geländer befestigt
war.
    James Edding schloss die Tür auf. Die Vorhänge in der niedrigen Mansarde
waren wie immer zugezogen. In dem altmodischen Eisenofen brannte ein Feuer. Es
war warm in dem kleinen Raum, der nur die notwendigsten Einrichtungsgegenstände
enthielt. Neben dem alten Eichenschrank stand der große Koffer des Agenten.
    James Edding drückte die Tür hinter sich ins Schloss. Neben dem Vorhang war
eine Nische, in der

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