Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
004 - Der Dämon mit den Totenaugen

004 - Der Dämon mit den Totenaugen

Titel: 004 - Der Dämon mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
lebensmüde.«
    »Angst vor dem Boss?«
    »Mit Recht ...«
    »Unsinn! Der blufft doch nur. Das betrifft sowohl die Masken als auch seine
angebliche Fähigkeit, andere nur durch Ansehen töten zu können.«
    »Du glaubst also nicht daran?«
    Forman schüttelte heftig den Kopf. »Seh' ich aus, als hätte man mich zu
heiß gebadet?« fragte er rau.
    »Ich wär' mir da nicht zu sicher. Und nun hör' auf mit dem Quatsch, Forman!
Gib' mir die Knarre zurück, und ich will den Vorgang vergessen. Kein Mensch
wird je etwas von mir erfahren. Okay?«
    Forman lachte leise. »Ich denke nicht daran. Ihr müsst ganz schön verrückt
sein, euch von einem so einlullen zu lassen. Es springt doch nichts dabei
heraus. Ihr seid Handlanger eines Wahnsinnigen, und über kurz oder lang landet
ihr auf dem elektrischen Stuhl. Ich hab' kein Interesse daran, euch dabei
Gesellschaft zu leisten. Ist das klar?«
    »Hm, schon«, zuckte der andere die Achseln. Er war groß und kräftig, trug
einen schwarzen Umhang und hob sich kaum von der düsteren Umgebung ab, die von
zwei ärmlich blakenden Öllampen nur notdürftig erhellt wurde. »Aber ich glaube,
du bist auf dem Holzweg, Bruderherz. Elektrischer Stuhl ist nicht drin. Nicht
bei M ...«
    »Ihr seid verblendet.«
    »Schlimmer ist es, so verrückt zu sein wie du. Bleib' bei der Stange, und
es geht dir gut. M ist ein
Teufelskerl. Der schafft, was er sich vorgenommen hat. Wenn die Bullen alle weg
sind, fangen wir an zu tanzen. Ist doch erregend, sich vorzustellen, dass uns
keiner mehr etwas zu sagen hat ...«
    Forman hatte das Gefühl, als versuche sein Gegenüber, das Gespräch
absichtlich in die Länge zu ziehen.
    »Ich hab' keine Lust, ein langes Palaver mit dir zu führen«, stieß er
hervor. »Wenn du hierbleiben willst, ist das deine Sache. Ich verschwinde. Und
das Geld nehm' ich mit. Du kennst dich aus in M's Verstecken. Rück die Tasche 'raus ...«
    »Geht nicht«, sagte der andere knapp. »Ich hab' keine Schlüssel ...«
    »Ich weiß, dass es keine gibt. Ihr seid ja eine einzige große Familie hier
und habt keine Geldsorgen. Das ist auch so ein Punkt, in dem wir uns
unterscheiden. Ich gehör' der anderen Zunft an. Ich brauch' Geld. Also ...«
Forman spannte entschlossen den Hahn. »Ich hab' nicht viel Zeit, sonst würde
ich selbst danach suchen. Mach' schon ...«
    Angesichts der drohenden Stimme und der entschlossen auf ihn gerichteten
Pistole folgte der andere. In der Wand gab es mehrere Nischen, die mit
Metallplatten verschlossen waren. Hier wurden Proviant, Munition und Geld
aufbewahrt. In der untersten Nische, fast völlig versteckt in der Dunkelheit,
befand sich die Tasche mit Formans Beute.
    »Wirf' sie her, aber mit Vorsicht! Mir genau vor die Füße«, kommandierte
Forman.
    Die Tasche landete am gewünschten Punkt. Ohne sein Gegenüber aus den Augen
zu lassen, bückte sich der Geldräuber. Die Tasche war noch feucht. Ein muffiger
Geruch ging von ihr aus. »Und nun brauche ich noch 'nen Tipp«, sagte Forman.
    »Du bist schon länger bei dem Verein. Wie kriegt man den Totenkopf ab?«
    »Geht nicht. Nur M kann das ...«
    »Das glaub' ich nicht. Er ist nicht jedes Mal bei euch, wenn einer von euch
an die Oberwelt geht. Es muss einen Trick geben. Den verrätst du mir jetzt!«
    »Ich hab' keine Ahnung. Es ist so, wie ich dir sage.«
    »Wird sich gleich herausstellen. Überleg's dir genau! Schade, wenn du mit
einem Loch im Kopf umkippst und nie wieder aufstehst. Ist das die Sache wert?«
    »Ich weiß wirklich nichts ... Ich kann die Maske nicht abnehmen ...«
    Forman ließ einen Fluch vom Stapel.
    Dieser M war ein wahrer Teufel.
    Seine Leute waren völlig abhängig von ihm.
    Einen Moment bereute Forman seinen Entschluss, auf eigene Faust zu handeln.
Mit diesem M schien es doch eine
besondere Bewandtnis zu haben. »Wer ist M ?«
fragte er unvermittelt.
    Er war einzige, gespannte Aufmerksamkeit und lauschte in die Dunkelheit
hinein. Alles war still. Niemand kam zurück.
    »Niemand kennt seinen wirklichen Namen, niemand sein wahres Gesicht ...«
    Es klang überzeugend. Forman konnte keine weiteren Informationen aus seinem
Opfer herauspressen. Da machte er kurzen Prozess. Er schlug zweimal hart mit
dem Knauf der schweren Pistole auf den Hinterkopf des anderen, nachdem er ihn
aufgefordert hatte, sich umzudrehen.
    Der Mann fiel dumpf auf den Boden.
    Ted Forman ging in die Hocke und versuchte die Maske vom Kopf des Niedergeschlagenen
zu reißen.
    Es ging nicht.
    Obwohl er seine Finger tief unter

Weitere Kostenlose Bücher