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004 - Der Dämon mit den Totenaugen

004 - Der Dämon mit den Totenaugen

Titel: 004 - Der Dämon mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Hirn, während er
sich einen Kaffee braute, der so dick war, dass der Löffel darin steckenblieb.
    Und dann war da ein Name. Koslowski? Wie kam er auf diesen Namen?
    Mosaiksteinchen sammelten sich in seinem Bewusstsein. Doch die Steinchen
formten sich zu keinem vollständigen Bild. Etwas fehlte darin. Zum Teufel, was
war nur los mit ihm, was war überhaupt mit seinem Gedächtnis geschehen? Weshalb
diese Schwierigkeiten beim Nachdenken, weshalb immer noch die unsicheren
Bewegungen, die ihm den Beweis dafür lieferten, dass er betrunken gewesen sein
musste?
    Berauscht war er gewesen. Berauscht wovon, wodurch?
    Koslowski – die brennende Gestalt im Stadion auf Randalls Island. Da war
wieder ein Bruchstück, das plötzlich aufgrellte.
    Und dann die Stimme. Sie tönte durch sein Bewusstsein.
    »... Brent! Nehmen Sie sich in Acht!«
    Die hallenden Lautsprecher, die Zuschauermassen, er allein auf dem riesigen
Feld, in der Dunkelheit, dann Einsamkeit, ein Baum in einer Allee. Übelkeit –
die Fahrt nach Hause. Hatte er den 280 SE noch in der Tiefgarage geparkt?
    Er stürzte die dritte Tasse Kaffee hinunter und fühlte sich schon bedeutend
wohler. Er warf einen Blick auf den geheimen Messanzeiger, der ihm zeigte, ob
in der Zwischenzeit seiner Abwesenheit vom Hauptquartier der PSA versucht
worden war, ihn zu erreichen. Niemand hatte versucht, ihn zu sprechen. Der
Messanzeiger, der in den Wecker auf dem Nachttisch eingebaut war, stand auf
Null.
    Er wusste, dass in der PSA Bestrebungen im Gang waren, den PSA-Ring, den
jeder X-RAY-Agent trug, zu verändern, damit jeder Agent an jedem Ort in der
Welt zu erreichen war und nicht nur die Möglichkeit hatte, einseitig einen
Funkspruch an das Hauptquartier abzusetzen.
    Larry verließ seine Wohnung. Sein Mercedes stand in der Garage.
Vorschriftsmäßig in der ihm zugeteilten Box. Kopfschüttelnd klemmte sich Larry
Brent hinter das Steuer. Er fuhr den Wagen aus der Tiefgarage und fädelte sich
wenig später in den fließenden Verkehr ein. Er blieb gleich auf der 125.
Straße. Sie bot einen direkten Weg nach Randalls Island.
    Eine Viertelstunde später überquerte er die Brücke, die die 125. Straße
beendete.
    Er hielt sich weit links, um zum Stadion zu kommen.
    Wie eine Statue saß er hinter dem Steuer. Seine Gedanken arbeiteten
ununterbrochen, aber es gelang ihm nicht, diese in den richtigen Zusammenhang
zu bringen.
    Die Schießerei im Stadion auf Randalls Island – was hatte sie mit einem
Mann namens Koslowski zu tun? Die Gestalt mit den Totenaugen – ein Dämon aus
seiner berauschten Phantasie?
    Die Smith & Wesson Laserwaffe, die er gestern Abend noch besessen hatte
– wo war sie jetzt? Etwas in seiner Erinnerung sagte ihm, dass man ihn
niedergeschlagen hatte – wieder sah er sekundenlang den merkwürdigen, belebten
Totenschädel vor sich – dass die Smith & Wesson seinen Fingern entglitten
war. Sie war neben eine Sitzbank gefallen, neben die äußerste Sitzbank am
Nordausgang!
    Kristallklar sah er plötzlich die Szene vor sich, vermochte sich an jede
Einzelheit zu erinnern. Unwillkürlich trat er das Gaspedal weiter durch und
beschleunigte. Das weite Rund des Stadions ragte vor ihm auf. Larry fuhr in
einen Seitenweg und parkte den Wagen hinter drei verschneiten, kahlen Bäumen.
    Er war allein. Die nächste Siedlung lag fast zwei Meilen weiter nördlich,
hinter dem Stadion.
    Larry fühlte die Spannung in sich aufsteigen. Was war mit ihm geschehen?
Warum dieses merkwürdige Verhalten, warum diese Gedächtnisschwäche?
    Er hätte im Hauptquartier der PSA nachfragen können. Von dort hatte er den
Auftrag bekommen, der Koslowski betraf. Aber alles andere wusste man in der PSA
auch nicht.
    Er ging auf den nördlichen Eingang zu. Er war verschlossen. Larry Brent zog
den Schlüsselbund aus der Tasche und wusste genau, dass er diese Bewegung
vergangene Nacht schon einmal gemacht hatte, hier, an dieser Stelle.
    An seinem Schlüsselbund befand sich ein fingerlanger, teleskopartig
ausfahrbarer Stab, den er im Schlüsselloch versenkte. Ein leises, trockenes
Krachen – und das Schloss sprang auf. Er sah die Mauern neben sich aufragen,
die Bänke, die sich in einer endlosen Kette über und unter und vor ihm
erstreckten.
    Die Mauernische – daneben eine Bank, und hier – hier hatte er vergangene
Nacht gestanden! Neben ihm der Unheimliche mit dem grinsenden Totenkopf!
    Larry Brent beugte sich weit nach vorn und starrte unter die Sitzbank.
Unter einer hauchdünnen Schneeschicht bemerkte er

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