004 - Magie der Liebe
wollte, indem er den Diebstahl den örtlichen Behörden meldete."
Tristan nickte, da er Cops Ausführungen nachvollziehen konnte.
„Selbst wenn Arthur das Amulett wieder gefunden hätte, dann würde das nicht zwangsläufig bedeuten, dass er genau zwanzig Jahre nach seinem Verschwinden in die Gegenwart zurückkehren müsste. Er hätte den Prozessor so programmieren können, dass er ins Jahr 1985 zurückgekehrt wäre. Wäre das nicht klüger von ihm gewesen? Er wäre zwanzig Jahre älter und ein erfahrener Mann, während du immer noch der schüchterne, einfältige Junge von damals wärst, Tristan. Er hätte natürlich auch nach 1963 zurückkehren können, um zu verhindern, dass du überhaupt geboren wirst."
Arian zuckte zusammen. Tristan griff über den Tisch und drückte zärtlich ihre Hand.
Plötzlich wurde der Ausdruck in Cops Augen sehr ernst, und er zögerte einen Moment. „Wenn Arthur zwanzig Jahre lang gezwungen war, in der Vergangenheit zu bleiben, dann hatte seine Tochter genügend Zeit, um zu einer Frau heranzuwachsen."
Tochter.
Das Wort traf sowohl Arian als auch Tristan wie ein Schlag. Tristan hielt ihre Hand fest, während er in ihrem Gesicht nach Ähnlichkeiten mit seinem früheren Freund suchte. Arian fand die Aussicht, die Tochter des größten Feindes ihres Ehemannes zu sein, nicht gerade erfreulich.
Als Tristan seine Hand zurückzog, spürte sie einen schmerzhaften Stich in ihrem Herzen.
Zuerst sah Tristan Copperfield an, danach Sven. „Würdet ihr beide uns bitte für einen Augenblick entschuldigen?" Die Männer verließen schweigend den Raum.
Arian war die Erste, die das bedrückende Schweigen brach. „Hast du bereits eine Familienähnlichkeit entdeckt? Wenn du möchtest, kannst du unter meinen Haaren nach Teufelshörnern suchen."
Tristan lächelte sie schwach an. „Falls du irgendwelche teuflischen Merkmale an deinem Körper verstecken würdest, hätte ich sie gestern Nacht zweifellos gefunden."
„Da bin ich mir nicht so sicher."
Sein Blick verdunkelte sich vor Leidenschaft, als er sich an das Gefühl ihres nackten Körpers an seinem erinnerte.
Arian streichelte nachdenklich Luzifers Fell. „Copperfield hat vergessen, dich auf eine wichtige Schlussfolgerung hinzuweisen. Wenn ich wirklich Arthurs Tochter bin, könnte ich mich dann nicht mit ihm gegen dich verbündet haben?"
„Hast du das getan?"
Arian hatte erwartet, dass er lachen oder über ihre lächerliche Bemerkung spotten würde. Stattdessen richtete ihr Ehemann seinen durchdringenden Blick auf sie und stellte die eine Frage, die er nicht einmal hätte denken dürfen.
Enttäuscht senkte sie den Kopf. Vielleicht hatte Tristan in der letzten Nacht nicht aus Liebe gehandelt, sondern nur aus purer Lust. Oder hatte er sie nur geliebt, um sie seinem Willen zu unterwerfen? Sie seufzte tief. Es gab keinen Zauberspruch der Welt, der Tristan dazu bringen konnte, an sie zu glauben. Er konnte ihr sein Vertrauen nur freiwillig schenken. Sie würde nicht darum bitten.
Sie nahm Luzifer in die Arme und stand schweigend auf.
Tristans Gesichtsausdruck veränderte sich, und plötzlich sah sie Angst in seinen Augen. Schnell streckte er den Arm aus und ergriff ihre Hand. „Ich brauche nur etwas Zeit, um mich an den Gedanken zu gewöhnen, Arian. Hab bitte Geduld mit mir."
Arian lächelte ihn unter Tränen an. „Nimm dir all die Zeit, die du brauchst, ob es nun einen Tag oder dreihundert Jahre dauert. Zeit ist das Einzige, was ich im Überfluss besitze."
Langsam entzog sie ihm ihre Hand und verließ den Raum. Sie wusste, dass Tristans gequälter Blick jede ihrer Bewegungen verfolgte.
Arian lag auf dem Sofa und beobachtete gleichgültig, wie es im Wohnzimmer allmählich dunkler wurde. Luzifer hatte sich schnurrend auf ihrem Schoß zusammengerollt. Der Salat, den Sven vor zwei Stunden heraufgebracht hatte, stand unberührt auf dem Kaffeetisch.
Mehr als je zuvor fühlte sie sich wie eine Gefangene. Sie hatte sich nicht einmal so verlassen gefühlt, als man sie in den kleinen Schuppen in Gloucester gesperrt hatte.
Sie hätte es nicht ertragen können, sich in das zerwühlte Bett zu legen, das noch nach Tristans Rasierwasser duftete. Bei Morgengrauen hatte er sie zum letzten Mal geliebt, bevor sie erschöpft eingeschlafen waren. Im Badezimmer erwarteten sie Erinnerungen, die in ihrem verzweifelten Zustand noch schmerzlicher waren.
Schreckliche Zweifel gingen ihr durch den Kopf. Würde Tristan zurückkommen? War sein Hass auf Arthur Finch
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