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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
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drehte den Kopf zu Lize herum und blickte ihn entsetzt an. Sie fragte sich wahrscheinlich, wie weit dieser Mann in seinem Wahnsinn noch gehen würde. Tristan hatte die schreckliche Vorahnung, dass sie es bald herausfinden würde.
    Wite Lize streckte den Revolver in die Luft. „Ich bin der Einzige von euch, der die Magie des Amuletts wirklich verdient! Ich war es, der auf jeder Bühne von hier bis Pasadena ausgebuht wurde. Mein Publikum wäre sicher beeindruckt, wenn ich meine Assistentin tatsächlich durchsägen und die beiden Hälften dann wieder zusammenfügen könnte."
    Arian schauderte.
    Tristan versteifte sich unmerklich, als er Svens blonden Kopf hinter Lize und Arian auftauchen sah. Trotz seiner beachtlichen Körpermasse bewegte sich der Norweger so anmutig wie ein Tänzer. Geschmeidig schwang er sich über den Rand des Daches, ohne auch nur ein Geräusch zu verursachen. In diesem Moment sah er aus wie der Held in einem der Actionfilme, in denen er so gerne die Hauptrolle spielen Wollte.
    Lizes Tonfall hatte sich verändert. Er sprach nun mit einer übertriebenen Liebenswürdigkeit, die Tristan nicht im Geringsten behagte. „Allerdings gebührt mir nicht das ganze Lob für dieses gelungene Meisterstück. Meine bezaubernde Enkelin hier hat die eigentliche Arbeit geleistet. Schließlich war sie diejenige, die dich mit ihren weiblichen Reizen in ihren Bann zog." Er streichelte zärtlich Arians Wange. „Ich bin überrascht, dass du die Familienähnlichkeit nicht bemerkt hast. Oh, ich habe sie in dem Moment erkannt, als ich sie das erste Mal sah. Wie der Vater, so die Tochter, habe ich mir gedacht.
    Aber du hast schon immer nur das gesehen, was du sehen wolltest, Tristan."
    „Lass mich los, du bösartiger alter Mann! Glaub ihm nicht, Tristan!" rief Arian, während sie sich gegen Lizes Griff wehrte. „Ich habe mich niemals mit ihm gegen dich verschworen!"
    Sie boxte gegen die Brust des alten Mannes und trat ihm auf die Zehen, ohne an ihre Sicherheit zu denken. Hinter ihnen hatte sich Sven schon zu einem Sprung geduckt, hielt jedoch mitten in der Bewegung inne, um Arian nicht zu gefährden.
    „Arian, nicht!" schrie Tristan. Er wurde beinahe verrückt vor Angst, dass Lize seine Drohung wahr machen und sie erschießen könnte.
    Doch Arian achtete nicht auf seine Warnung. Sie riss sich von Lize los und rannte auf Tristan zu. Dann rutschte sie jedoch auf der eisglatten Oberfläche des Daches aus und stürzte kopfüber auf den Boden.
    Als sie wieder atmen konnte, hob sie vorsichtig ihren schmerzenden Kopf und öffnete die Augen. Tristan stand nur wenige Meter von ihr weg, und seiner verzweifelten Miene war deutlich anzusehen, dass er zu ihr eilen wollte. Sie wünschte sich, er würde sie in die Arme nehmen und zärtlich küssen. Doch was hielt ihn davon ab? Glaubte er etwa die furchtbaren Dinge, die Wite Lize über sie gesagt hatte?
    Sie drehte den Kopf und warf einen Blick zu Wite Lize hinüber. Es musste an dem Revolver liegen, der auf ihren Rücken gerichtet war. Wenn die Waffe auf Tristan gerichtet gewesen wäre, hätte er den Zauberer trotzdem angegriffen, und Wite Lize wusste es. Plötzlich sah Arian einen Schatten, der langsam über das Dach auf Wite Lize zukroch.
    Der Zauberer stampfte wie ein trotziges kleines Kind mit dem Fuß auf. „Gib mir den Hexenmeister! Ich will das Amulett, auf der Stelle!"
    Tristan lächelte, während er mit dem Arm weit ausholte. „Hier hast du es, alter Mann. Es gehört dir."
    Danach schien alles gleichzeitig zu passieren. Das Amulett segelte über Arians Kopf hinweg zu Lizes ausgestreckter Hand. Gerade als sich seine Finger um das Schmuckstück schlossen, stürzte sich Sven auf ihn und hieb ihm die Faust ins Gesicht.
    Doch dann löste sich der Schuss, und Sven fiel mit schmerzverzerrtem Gesicht auf den Boden. Stöhnend hielt er seinen stark blutenden Oberschenkel.
    Mit dem Amulett in einer Hand und der Pistole in der anderen lachte Wite Lize triumphierend auf. „Sie ist meine Enkelin, du begriffsstutziger Trottel. Glaubst du wirklich, ich wäre so herzlos, meine eigene Enkeltochter zu erschießen?"
    Langsam richtete er die Pistole auf Tristan. Arian vermutete, dass dies von Anfang an seine Absicht gewesen war. Er würde beenden, was sein Sohn vor zehn Jahren angefangen hatte.
    „Das würdest du nicht wagen, Lize", sagte Tristan. Stolz und aufrecht stand er vor dem Mann, der vor vielen Jahren wie ein Vater für ihn gewesen war. Doch nun wollte Wite Lize seinen Tod. Der

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