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0040 - Aktion gegen unbekannt

0040 - Aktion gegen unbekannt

Titel: 0040 - Aktion gegen unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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haben andere Pläne."
    „Und ich?"
    Gucky hockte mit bittenden Augen neben der Tür und sah Rhodan so flehend an, daß diesem ganz anders zumute wurde. Aber er schüttelte den Kopf.
    „Es geht nicht - heute nicht! Die Zaliter sollen nicht mehr als unbedingt notwendig erfahren. Außerdem muß jemand das Mutantenkorps führen und den eventuellen Einsatz leiten. Du siehst, du wirst hier an Bord dringend benötigt. Außerdem gibt mir die Gewißheit, dich als Verstärkung im Rücken zu wissen, eine größere Sicherheit. Nicht wahr, das verstehst du doch, Gucky?"
    Der Mausbiber verstand es. Mit einem verächtlichen Seitenblick auf Bully, der ja nur mit Rhodan gehen durfte, weil seine Anwesenheit auf der TITAN völlig bedeutungslos war, watschelte er aus der Zentrale. Sie hörten ihn draußen auf dem Gang vergnügt vor sich hin kichern. Ein Zeichen, daß Rhodan wirklich gesagt hatte, was er auch dachte.
    „Nehmen wir Waffen mit?" fragte Bully.
    „Die kleinen Nadelstrahler in der Tasche genügen." Rhodan schüttelte den Kopf. „Alles andere wäre sinnlos."
    Nach vielen Liften und Korridoren erreichten sie die Nebenschleuse dicht bei dem Ring der Teleskopstützen. Eine Rampe wurde automatisch ausgefahren, als sich die Außenluke öffnete. Rhodan betrat als erster die Oberfläche der fremden Welt. Seine geübten Sinne spürten sofort den nur geringfügigen Schwereunterschied zur Erde. Die Luft war klar und sauber. Vielleicht eine Spur mehr Sauerstoff als gewohnt, aber durchaus noch normal.
    Der Boden bestand aus einer harten, glatten Masse, die an Beton erinnerte. Sie war fugenlos und völlig eben. Der Wagen kam herbei und hielt neben ihnen. Ein muskulöser Zaliter stieg aus und öffnete den Schlag für sie. Ganz wie auf der Erde, dachte Rhodan grimmig. Allerdings erinnerte nichts sonst an einen Staatsbesuch, und als solcher könnte der ihre eigentlich betrachtet werden.
    Die Fahrt durch die Stadt ließ ihnen keine Zeit zum Reden. Sie bewunderten die gut angelegten Fahrbahnen, die herrlichen Parks, die vielen Trichterbauten und den regen Verkehr. Man hätte sich nach dem Kristallplaneten Arkons zurückversetzt fühlen können, wenn man nicht ständig und überall die regsamen und sehr lebendigen Zaliter gesehen hätte. Sie waren es, die den ganzen Unterschied ausmachten.
    Statt der müden und degenerierten Arkoniden, die alle Arbeit den Robotern und den positronischen Gehirnen überließen, lebte das Volk auf Zalit noch. Hier wurde gearbeitet und geschafft; man sah es an den fröhlichen Gesichtern der Stadtbewohner, daß sie mit ihrem Dasein durchaus zufrieden waren. Nichts von der trübsinnigen Melancholie der Arkoniden; im Gegenteil, mehr als einmal konnten die Terraner lachende Zaliter beobachten, die in kleinen Gruppen umherzogen und die Parks aufsuchten.
    Rhodan warf Crest einen heimlichen Blick zu. Der Arkonide sah aus dem Wagenfenster und nahm alles in sich auf. Keine Miene in seinem Gesicht regte sich, aber Rhodan glaubte zu wissen, worüber er nachdachte. Und das Ergebnis dieses Nachdenkens würde Crest sicherlich nicht befriedigen.
    Der Regierungspalast kam in Sicht. Schon von weitem hatte er einen gewaltigen Eindruck gemacht, aber er übertraf doch die Erwartungen Rhodans. Allein die zylindrische Säule, auf der der Trichter stand, hatte einen Durchmesser von fünfzig Meter. Oben am „Rand" mußte dieser Durchmesser bereits dreihundert Meter betragen, die Höhe war schätzungsweise 150 Meter. Die Wände strebten in einem Winkel von 45 Grad schräg in die Höhe und waren bis auf die Reihenfenster glatt. Die blutrote Farbe erweckte Erinnerungen an die Wega in Rhodan.
    Zwei mit Orden geschmückte Offiziere nahmen Rhodan und seine Begleitung in Empfang und führten sie in das Innere des Palastes. Der Innenhof glich einem weiten Garten. Blumenbeete umsäumten eine gepflegte Rasenfläche, die von schmalen Wegen durchzogen wurde. Und genau in der Mitte des Raumes stand ...
    „Achtung!" warnte Marshall auf Englisch. „Ein Mooff!"
    Rhodan hatte ihn schon längst gesehen. Mitten auf dem Rasen stand eine gläserne Glocke, wie Ras sie beschrieben hatte. In ihrem Innern hockte das Quallenwesen und glotzte mit seinen starren Knopfaugen zu ihnen herüber. Es war, als kontrolliere es die Besucher des Palastes. Rhodan verspürte völlig unmotiviert den Wunsch, den beiden Offizieren seinen Nadelstrahler zu übergeben, der unbemerkt in seiner Tasche ruhte. Für einen Augenblick wunderte er sich über diesen merkwürdigen

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