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0040 - Die Nebelgeister

0040 - Die Nebelgeister

Titel: 0040 - Die Nebelgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Werder
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geschehen war. Alle waren bereit, sich an der Suche nach dem Professor und seiner Assistentin zu beteiligen.
    Zehn Personen verließen die Schule und suchten das Moor auf.
    Aber am späten Nachmittag hatten sie immer noch nichts gefunden.
    Alle bewegten sich mit äußerster Vorsicht, das Moor war tückisch, und die festen Stellen waren nicht immer deutlich zu erkennen.
    Sie trafen sich an einem vorher bestimmten Platz und verglichen ihre Suchrouten miteinander. Vor dem Aufbruch in das Moor hatten sie sich mit provisorischen Karten versehen, die aber nur einen Teil der bekannten festen Wege wiedergaben.
    »Wir haben jetzt alles abgesucht, was als begehbar gilt«, sagte Brundon, »jetzt müssen wir dorthin, wo es mehr als gefährlich ist. Nur dort können die Wesen die beiden ausgesetzt haben, wenn es überhaupt an dem ist.«
    Wieder besprachen sie ihre Wege, die sie nehmen wollten, und brachen auf. Die Zeit war bereits so weit fortgeschritten, dass die Dämmerung unmittelbar bevorstand.
    ***
    Elinor Douglas wollte gerade umkehren, als sie meinte, einen leisen Ruf gehört zu haben. Sie drehte sich entschlossen wieder um und verfolgte die zuerst eingeschlagene Richtung weiter.
    Immer unwegsamer wurde das Gelände. Dumpfes Glucksen zeigte ihr, dass kaum noch fester Untergrund vorhanden war.
    Der Frau kam es so vor, als ob das Wasser des Moores fauliger als zuvor riechen würde.
    Wieder hörte sie einen Ruf. Er war jetzt deutlicher zu vernehmen.
    Die Lehrerin rief zurück und bekam auch Antwort. Vorsichtig tappte sie weiter und sah plötzlich einen Lichtschein aufblitzen. Als es unmittelbar vor ihr gluckste, blieb sie wie erstarrt stehen. Elinor Douglas konnte kaum erkennen, dass es sich um einen Wassergraben handelte, der nicht zu überqueren war. Langsam ging sie an dem Wasser entlang. Als sie die entgegengesetzte Position erreicht hatte, war der Graben auf eine Breite von etwa acht Metern zusammengeschrumpft. Zwischendurch waren immer wieder Schlamminseln zu sehen, und große Blasen zerplatzten an der Oberfläche.
    Jetzt wurde das Licht hin- und hergeschwenkt.
    »Professor Zamorra, Miss Duval?«, rief die Lehrerin fragend.
    »Ja, wir sind beide hier«, antwortete die Stimme des Professors, »aber wir haben keine Möglichkeit, diese Insel hier zu verlassen. Es sind nur ein paar Quadratmeter, die uns an festem Land zur Verfü- gung stehen, wir können uns gerade ausstrecken.«
    »An der anderen Seite scheint nicht so viel Schlamm in dem Graben zu sein, können Sie nicht schwimmen?«
    »Das haben wir versucht, wurden aber sofort von Pflanzen und schlammigen Stellen aufgehalten. Ohne ein Boot oder eine sehr lange Leiter sind wir hier gefangen.«
    »Aber Sie müssen doch irgendwie auf diesen Platz gekommen sein!«, rief Elinor Douglas.
    »Wir wissen nicht wie. Wir waren beide bewusstlos und sind erst gegen Mittag zu uns gekommen.«
    »Wir suchen schon lange nach ihnen. Ich nehme an, dass die anderen bald nachkommen werden. Wir wollten uns vor einer halben Stunde an einem bestimmten Platz treffen. Wenn jemand fehlt, gehen die anderen ihm nach. Die Suchrouten haben wir vorher festgelegt.«
    »Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als abzuwarten«, rief Zamorra zurück. Sie unterhielten sich noch eine Weile. Dann klangen die ersten Rufe der anderen Lehrer auf, die Miss Douglas nachgegangen waren.
    Nach kurzer Zeit waren alle versammelt, aber keiner fand eine Lösung, wie man die beiden schnell über den Graben holen konnte.
    James Brundon suchte genauestens den Sumpf ab und entdeckte schließlich einen alten, halb verrotteten Kahn, der sogar noch zwei Ruder aufwies. Das Problem war gelöst.
    Der Physiklehrer meldete seine Entdeckung, und Nicole Duval rief zurück: »Können Sie mir etwas zum Anziehen mitbringen? Es wird mir langsam kalt.«
    Verblüfft sahen sich die Lehrer an. Dann erinnerten sie sich daran, dass die beiden Mädchen ja nur mit einem Nachthemd bekleidet gewesen waren, als der Professor in die unterirdische Kammer unter dem Kloster eingedrungen war.
    Madeleine Rimbaud hatte es erzählt. Aber an Kleidung hatte natürlich niemand gedacht.
    Der alte Dr. Smithson knurrte etwas und schälte sich dann aus seiner Segeljacke, die er zu Beginn der Suche übergezogen hatte.
    »Nehmen Sie das mit«, sagte er und hielt Brundon die Jacke hin.
    Es würde jedenfalls ausreichen, denn der gute Dr. Smithson hatte eine wohl gerundete Figur und war auch nicht gerade der Kleinste.
    Vorsichtig stieg Brundon in den Kahn und ruderte

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