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0040 - Die Nebelgeister

0040 - Die Nebelgeister

Titel: 0040 - Die Nebelgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Werder
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schließlich den Raum überblicken.
    Was er dort sah, ließ selbst ihm das Blut gerinnen! Sieben breite Pritschen standen dort in einem Halbkreis vor zwei Steinblöcken, die mit schwarzen Tüchern bedeckt waren. Auf jeder Pritsche war eine der Schülerinnen angebunden. Die Augen waren geschlossen, und nur an den Atemzügen konnte Zamorra erkennen, dass die Mädchen noch lebten.
    Auf den Steinblöcken lagen Nicole Duval und Madeleine Rimbaud. Die beiden jungen Frauen schienen ebenfalls bewusstlos zu sein.
    Leiser Gesang klang auf. Der Professor verstand die Worte nicht, aber der Rhythmus und die Melodie waren derart, dass sie selbst ihn in Bann schlugen. Als er genau horchte, erkannte er, dass es gälische Worte sein mussten, die den Text bildeten.
    Flackernde Flammen erregten seine Aufmerksamkeit. Aus dem Hintergrund kam Lichtschein in die Höhle. Ein weiterer Gang war dort vorhanden, durch den jetzt mindestens vierzig Skelette herankamen. In den Knochenhänden hielten sie Fackeln.
    Die Glutbecken in dem gemauerten Raum verblassten vor dem Schein der Fackeln. Die Gerippe stellten sich so auf, dass sie genau in den Halbkreis der an den Holzgestellen hängenden Mädchen passten.
    Jetzt wurde eine andere Melodie angestimmt, und ein getragener Gesang hallte durch die Gänge unter dem ehemaligen Kloster der Shark-Bruderschaft.
    Langsam gewannen die Gerippe Konturen. Ein Skelett fiel besonders auf, es war von außergewöhnlicher Größe und zeigte nur einen schwachen Widerschein des ehemaligen Körpergewebes.
    Jetzt öffneten die gefesselten Mädchen die Augen. Ihr Blick war verklärt, sie sahen so aus, als ob ihnen das höchste Glück widerfahren würde, was je einem Menschen begegnen kann.
    Langsam öffneten sich die Lippen der sieben Schülerinnen. Sie stimmten einen Sprechgesang an, der ihnen offenbar von den Wesen eingegeben wurde.
    Immer deutlicher traten die Konturen der ehemaligen Logenmitglieder hervor. Die Gestalten gewannen an Aussehen, selbst das ausgesprochen große Skelett ließ erkennen, dass es sich einmal um einen Mann von ungewöhnlicher Größe gehandelt haben musste.
    Dieses Wesen trat vor, schwang die Fackel und begann zu sprechen.
    »Bald ist die Zeit gekommen, in der wir wieder herrschen werden! Jetzt haben wir es endlich erreicht. In wenigen Tagen wird das Fest der Wiederkehr gefeiert. Dann werden wir alle wieder über einen vollwertigen Körper verfügen und können uns unter die Menschen mischen. Diese sieben reinen Mädchen geben uns die Kraft, um unsere Knochen wieder in Fleisch zu hüllen. Heute ist der Tag, der uns die Helfer herbeirufen lässt! Die Helfer, die schon zu unseren Lebzeiten unsere Bruderschaft unterstützt haben.«
    Regungslos stand das Skelett in der Mitte des Halbkreises. Immer fester, immer deutlicher schien das Fleisch zu werden, aber es war nur der grüne Schein, der die Knochen umhüllte.
    Dann zählte das Gerippe eine Reihe von Namen auf. Es folgte eine Beschwörung, die diese Dämonen zum Vorschein bringen sollte.
    Danach herrschte feierliches Schweigen. Als nach einigen Minuten noch nichts geschehen war, wurden die versammelten Gerippe unruhig.
    Ein dumpfes Dröhnen ließ die Skelette herumfahren. Aus einem der Gänge drangen die Geräusche, die unwirklich und fremd waren.
    Eine kaum erkennbare Stimme sagte: »Es ist nicht möglich zu erscheinen! Ein bannendes Element von größter Kraft befindet sich unter euch und lässt es nicht zu, dass wir uns euch zeigen!«
    Wieder dröhnte der dumpfe Ton auf und verklang in den Gängen.
    Erregt schwenkten die Skelette die Fackeln und verteilten sich in dem Gewölbe. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie den Professor entdeckten.
    Zamorra wollte sich nicht einfach so zurückziehen, er musste wenigstens versuchen, den Mädchen zu helfen.
    Er holte das Amulett unter dem Hemd hervor und trug es offen.
    Es gab nur eine Möglichkeit. Er musste in das Gewölbe eintreten und die entstehende Verwirrung dazu nutzen, wenigstens die beiden Französinnen zu befreien.
    Entschlossen ging der Professor einige Schritte vor.
    Seine schlanke Gestalt wurde von dem flackernden Schein der Fackeln beleuchtet. Da hatten sie ihn auch schon entdeckt.
    Ein Wutschrei hallte durch den Raum, und die Skelette drängten sich an ihn heran.
    Zamorra stand immer noch regungslos in der Mitte des Raumes, unmittelbar vor dem Steinblock, auf dem Nicole Duval und Madeleine Rimbaud lagen.
    Bannsprüche drangen über seine Lippen.
    Die erregten Schreie der Skelette

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