0040 - Einer von uns?
die Magazine gewechselt haben.
Wir riefen einen Leichenwagen. Sie schafften Doriani fort. Ich blies das Unternehmen ab. Einer nach dem anderen fuhren die Streifenwagen davon, um den normalen Dienst wieder aufzunehmen.
Von dem Sergeanten des Wagens 38 ließ ich mich zu der Stelle führen, an der der gestohlene Lincoln stand.
»Hier habe ich etwas«, meldete Phil, der die Umgebung des Wagens abgesucht hatte. Er brachte eine Pistole. Ich sah das Magazin nach. Es fehlte keine Kugel.
»Sergeant«, wandte ich mich an den Cop. »Rufen Sie ein paar Streifenwagen zurück. Wir müssen das Gelände noch einmal untersuchen. Doriani war nicht allein im Wagen.«
Die Suchaktion dauerte bis gegen Mittag, aber sie brachte kein Ergebnis.
»Vielleicht irrst du dich«, sagte Phil, als wir alle die Sucherei ziemlich satt hatten.
»Ich glaube nicht, dass ich irre«, antwortete ich, »aber ich glaube gern, dass wir den Burschen nicht mehr finden. Er muss die Viertelstunde zwischen dem Abtransport von Dorianis Leiche und dem Beginn der Suche benutzt haben, um sich aus dem Staub zu machen. Leider haben wir keine Ahnung, um wen es sich gehandelt haben kann. Nach dieser Spielzeugwaffe zu urteilen, möchte ich annehmen, dass es einer der Jugendlichen aus Dorianis Bande gewesen sein muss. Wir werden Robin mit den Nachforschungen beauftragen. Er kennt den Verein am besten.«
***
Abgesehen von der Waffe und dem zerbrochenen Fenster im Lincoln hatte ich noch zwei Gründe, die meine Annahme bestätigten, dass Arturo Doriani nach der Schießerei, bei der sein Bruder getötet worden war, mit irgendwem gesprochen haben musste. Da war einmal die verbundene Wunde an seinem Arm. Nach der Art des Verbandes konnte er ihn nicht selbst angelegt haben. Zweitens stellten wir fest, dass er eine andere Jacke und ein anders Hemd trug, als er nach den Beschreibungen der Leute, die ihn in dem Lokal in der 37. Straße gesehen hatten, zuletzt trug.
Robin bemühte sich redlich, Licht in die Angelegenheit zu bringen, aber nach vier Tagen hatte er noch keinen Erfolg. Auch über den von Doriani erschossenen Tony Deliano konnten wir nichts Näheres erfahren. Dass Deliano ein vorbestrafter Verbrecher war, bekamen wir rasch heraus, aber sein Vorstrafenregister, bot keinerlei Anhalt für Gründe, die zu seinem gewaltsamen Tod durch Dorianis Hand geführt haben konnte. Nichts war darüber festzustellen, für wen er jetzt arbeitete, beziehungsweise gearbeitet hatte.
Am vierten Tag legte mir die Postzentrale einen Brief auf den Schreibtisch, eines der unheimlichsten Schreiben, die ich je bekommen habe, denn es stammte von der Hand eines Toten. Der Text war kurz und offensichtlich in großer Eile geschrieben.
Rocco Rewers und seine Leute haben meinen Bruder auf dem Gewissen. Das sind die Leute, die ihr sucht.
Die Unterschrift lautete: Arturo Doriani.
Wir ließen den Brief sofort im technischen Büro untersuchen, fanden aber nicht die geringste Spur von Fingerabdrücken auf dem Umschlag, während auf dem eigentlichen Brief zahlreiche Abdrücke von Dorianis Finger waren.
»Eigentlich wird es immer rätselhafter«, sagte Phil.
»So sehr rätselhaft scheint mir der Fall nicht zu sein«, meinte Anthony. »Doriani hat den Brief bei dem Mann geschrieben, der ihn verband, und er trug ihm auf, das Schreiben abzusenden, wenn er von seiner Expedition nicht zurückkam. Ich glaube immer noch, Jerry, dass Doriani allein im George-Gelände war, allerdings steht fest, dass er noch mit irgendwem gesprochen hat, bevor er zur Erledigung von Deliano startete.«, »Und wer ist Rocco Rewers?«, fragte ich.
Ein Blick in das Telefonbuch genügte, um uns die Adresse des Gentlemans zu beschaffen.
»Wollen wir ihn zu uns zitieren?«, fragte Flour.
»Wozu ihn warnen? Wir suchen ihn auf. Kommst du mit?«
»Mister High hat mich für zehn Uhr bestellt, aber ich möchte noch eine andere Sache mit dir besprechen, Jerry. Wir sollen schließlich den Fall McCookie klären, und inzwischen sind wir in einen Fall Doriani oder sogar einen Fall Deliano hineingeschlittert. Siehst du eigentlich Zusammenhänge?«
Ich dachte einen Moment nach.
»Sehr eng scheinen die Zusammenhänge tatsächlich nicht zu sein, aber weißt du, Anthony, es ist mehr eine Sache des Instinktes. Und jetzt wollen wir einmal sehen, was Rewers zu allem zu sagen hat.«
Als wir in der 35. Straße vor dem Haus Nr. 2431 standen, sagte Phil: »Schöner Bau.«
Wir stellten im Mieterverzeichnis fest, dass Rewers ganz oben wohnte, und
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