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0040 - Einer von uns?

0040 - Einer von uns?

Titel: 0040 - Einer von uns? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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fuhren mit dem Fahrstuhl hinauf. Wir standen lange vor der Tür und klingelten immer wieder.
    »Scheint nicht zu Hause zu sein«, sagte Phil.
    »Müssen wir später noch mal wiederkommen«, resignierte ich und wandte mich zur Treppe, als die Tür einen Spalt geöffnet wurde.
    Das verschlafene Gesicht eines Mannes blinzelte durch den Spalt.
    »Was ist denn los?«, knurrte er.
    »Mister Rewers?«, fragte ich.
    »Wer sonst?«, fragte er ärgerlich zurück.
    »Wir hätten Sie gerne gesprochen. Mein Name ist Cotton. Das ist Phil Decker. Wir sind FBI-Beamte.«
    Einen Augenblick lang sah es so aus, als wolle er die Tür zuschlagen.
    Ich sagte schnell: »Wir haben keinen Haussuchungsbefehl, Mister Rewers, und 24 wenn Sie uns den Zutritt verweigern, müssen wir abziehen. Aber dann schicken wir Ihnen eine Vorladung, und wenn Sie daraufhin nicht kommen sollten, lassen wir Sie abholen. Sie ersparen sich einen Weg, wenn Sie sich mit uns bei einer Tasse Kaffee unterhalten.«
    Er zog die Sperrkette zurück. »Meinetwegen«, sagte er schlecht gelaunt. »Kommen Sie herein.«
    Ich kann nicht behaupten, dass mir Rocco Rewers auf den ersten Blick sympathisch war. Er trug einen seidenen Bademantel, der zu grelle Färben hatte. Auch die Farben der Polstermöbel, in dem riesengroßen Wohnzimmer, in das er uns führte, waren für meinen Geschmack zu grell.
    »Wenn Sie sich ein paar Minuten gedulden wollen, koche ich Ihnen eine Tasse Kaffee«, schlug er vor.
    Er ließ uns an die zehn Minuten warten und kam dann mit einem Tablett zurück. Er schien dem Badezimmer ebenfalls in dieser Zeit einen Besuch abgestattet zu haben, denn er war frisiert und hatte seinen Mantel glatt gezogen. Auch sein Benehmen hatte sich gewandelt. Er war jetzt von fast süßer Freundlichkeit.
    Er goss uns Kaffee ein und fragte: »So, und jetzt sagen Sie mir, was mir die Ehre Ihres Besuches verschafft.«
    »Wovon leben Sie, Mister Rewers?«, fragte Phil.
    »Ich dachte, Sie wären vom FBI«, grinste er. »Jetzt scheint es mir, dass Sie vom Finanzamt kommen. Aber schön. Ich habe Vermögen und lebe von den Zinsen. Genügt Ihnen das?«
    »Kennen Sie Al McCookie?«
    »Nein, ich habe den Namen nie gehört.«
    »Arturo Doriani?«
    »Art? Ja, flüchtig. Sie werden an meinem Vornamen gehört haben, dass ich italienischer Abkunft bin. Wir haben ganz früher mal in einer Straße gewohnt, aber Art und sein Bruder sind einen anderen Weg gegangen als ich, und so haben wir uns seit Jahren nicht mehr gesehen. Er hat ein böses Ende genommen, las ich in den Zeitungen.«
    »Er beschuldigt Sie, Mister Rewers, an seinem Ende schuld zu sein.«
    Er strich sich unsicher über den kleinen Schnurrbart.
    »Ich verstehe nicht, was meinen Sie?«
    »Doriani behauptet, Sie hätten Ihre Leute auf ihn gehetzt.«
    »Welch ein Unsinn!«
    »War Tony Deliano einer von Ihren Leuten?«
    »Der Mann, der in der Bar erschossen wurde? Nein, ich kannte ihn nicht.«
    »Schön, Mister Rewers, dann geben Sie uns bitte eine Erklärung dafür, dass Arturo Doriani Sie zu einem Zeitpunkt beschuldigt, an dem er davon für sich keinen Vorteil mehr erhoffen konnte.«
    Er sah auf den Boden, griff dann nach seiner Kaffeetasse. Offensichtlich bemühte er sich um eine überzeugende Haltung.
    »Keine Ahnung«, sagte er leichthin, aber mir entging nicht das leichte Beben in seiner Stimme. »Vielleicht wollte Arturo mir einfach eins auswischen, weil ich es weiter gebracht habe als er. Er war schon als Kind sehr missgünstig.«
    Ich lächelte dünn. »Sie werden nicht erwarten, Rewers, dass diese Antwort uns überzeugt.«
    Er explodierte. »Ich weiß nicht, woher Sie die Berechtigung nehmen, mich zu verdächtigen. Jedenfalls verwahre ich mich energisch dagegen. Ich bin ein unbescholtener Bürger der Vereinigten Staaten, und ich werde mich über Sie beschweren.«
    »Fein«, sagte Phil, »aber vielleicht fällt Ihnen doch noch ein, welche Gründe Doriani zu seiner Beschuldigung verleiteten. Wir sind auch damit zufrieden, Rewers, wenn Sie uns beweisen können, dass er siel?getäuscht hat. Aber Sie müssen verstehen, dass wir uns brennend dafür interessieren, wenn ein erschossener Gangster uns nichts hinterlässt als nur Ihren Namen. Denken Sie bitte bei ihren weiteren Unternehmungen daran, dass Sie das Interesse des FBI genießen.«
    Wir standen auf.
    Rewers brüllte irgendetwas auf Italienisch hinter uns her, das wir nicht verstanden. Er verzichtete darauf, uns zur Tür zu begleiten.
    Zwei Tage lang beschäftigten wir uns

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