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0040 - Einer von uns?

0040 - Einer von uns?

Titel: 0040 - Einer von uns? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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und pfiff ein bestimmtes Signal. Luc beantwortete das Zeichen, womit er zu verstehen gab, dass auch auf seiner Seite die Luft rein war. Doriani knackte das Türschloss des Wagens ohne große Anstrengung. Er schloss mit ein paar geschickten Griffen die Zündung kurz und drückte auf den Starter. Der Motor sprang an.
    Der Gangster fuhr rückwärts bis zur Straßenkreuzung. Luc kam ihm entgegen, stieg ein. Doriani fuhr mit mittlerer Geschwindigkeit davon.
    Sobald er sicher zu sein glaubte, dass der Diebstahl nicht bemerkt worden war und niemand ihnen folgte, verringerte er das Tempo.
    Luc Partie hockte fröstelnd auf dem Beifahrersitz. Einige Male blickte er ängstlich zu dem Gangster hin, bevor er sich ein Herz fasste und zu fragen wagte: »Und jetzt, Art?«
    »Ich weiß, welche Bar einer von meinen Landsleuten bevorzugt, der für Rewers arbeitet. Ich hoffe, er hält sich dort auf. Früher waren wir mal ganz gute Freunde, aber wenn er jetzt auf der anderen Seite steht, dann hat er selber schuld.«
    Er steuerte das gestohlene Auto in die Bronx in eine Straße, die Luc nicht kannte und in der er nie in seinem Leben gewesen war. Doriani parkte auf der gegenüberliegenden Seite einer Lichtreklame, die besagte: Vergnügen und Stimmung bei Lorry.
    »Pass auf«, wandte er sich an den Jungen. »Du setzt dich auf den Rücksitz, nimmst deine Kanone und wartest. Ich gehe hinein, und wenn ich meinen Freund dort finde, wirst du es ja hören. Es wird einen Krach geben und eine Menge Geschrei, und sobald ich draußen bin, wird ’ne Masse Leute hinter mir herstürzen. Du hältst sie mir mit ein paar Kugeln vom Leibe.«
    Er sah Lucs aufgerissene Augen und knurrte: »Nein, ich mute dir nicht zu, einen zu erledigen. Setze ihnen ein paar Schüsse vor die Füße, dann werden sie schon zur Besinnung kommen. Hauptsache, du deckst mich, bis ich den Wagen erreicht habe.«
    Doriani sah, dass sich der Gesichtsausdruck cles Jungen nicht veränderte und dass er an allen Gliedern bebte. Er erkannte, dass Luc wahrscheinlich nicht fähig sein würde, auch nur einen einzigen Schuss abzugeben. Wütend stieß er seinen Plan um.
    »Los, du Feigling«, knurrte er. »Klemm dich hinter das Steuer und tritt den Gashebel durch, sobald ich wieder im Wagen bin. Ich hoffe, das wirst du können!«
    Partie schluckte und nickte. Sobald Doriani ausgestiegen war, rutschte er auf den Fahrersitz und sah dem Gangster nach, der mit steifen und langsamen Schritten auf die Tür unter der Leuchtschrift zuging.
    Luc hatte ein beklemmendes Gefühl in der Brust. Das Atmen fiel ihm schwer, und er musste ständig schlucken. Doriani war in dem Eingang verschwunden.
    Dann ging alles sehr schnell. Er hörte zwei, drei harte, aber ferne Schläge, dann ein undeutliches, schrilles, aber ebenfalls leises Geschrei, und dann war plötzlich Doriani wieder auf der Straße.
    Er lief in langen Sprüngen, blieb mitten auf der Fahrbahn stehen, drehte sich um und feuerte auf den Eingang.
    Jetzt drang der Knall der Schüsse hart und laut an Lucs Ohren. Sein rechtes Bein zuckte konvulsivisch, und der Motor des Lincoln heulte auf.
    Doriani riss die Fondtür auf und warf sich in den Wagen.
    »Los!«, brüllte er.
    Luc hob den Fuß von der Kupplung. Mit einem wilden Satz fuhr der Wagen an. Obwohl er ein guter Fahrer war, drohte Luc für Augenblicke die Herrschaft über das Fahrzeug zu verlieren. Dann siegte die Routine. Er brachte den Lincoln sicher um die nächste Ecke.
    »Schneller!«, befahl Doriani, der auf dem Rücksitz saß und durch das Heckfenster spähte.
    Partie jagte unter Aufbietung seiner ganzen Ne'rvenkraft durch die nächtlichen Straßen New Yorks, in denen schon ein Hauch von Grau des herauf dämmernden Morgens lag.
    »Runter mit dem Tempo!«, befahl Doriani. »Wir haben sie abgehängt.«
    Er grinste zufrieden und räkelte sich in den Polstern.
    »Noch eine Meile, dann lassen wir die Karre stehen und sehen zu, dass wir mit der U-Bahn weiterkommen. Du musst sehen, Luc, dass du mich in deine Bude schmuggelst. Zu Hause kann ich mich nicht blicken lassen. Dort lauem die Cops auf mich.«
    »Hast du deinen… deinen Freund getroffen?«, fragte Luc mit zitternder Stimme.
    »Und ob ich ihn getroffen habe«, antwortete Doriani voll satter Befriedigung. »Rocco Rewers wird dumm aus der Wäsche schauen, wenn er es hört.«
    Plötzlich war der Streifenwagen hinter ihnen, ohne dass sie hätten sagen können, woher er aufgetaucht war.
    Luc war es, der zuerst im Rückspiegel das rot flackernde

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