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0040 - Einer von uns?

0040 - Einer von uns?

Titel: 0040 - Einer von uns? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Augenblick zufrieden sein.«
    Lester maß ihn mit einem höhnischen Blick von Kopf bis Fuß. »Wenn ich das, was Sie heute sagen, mit dem vergleichen, was Sie mir bei unserer ersten Begegnung vorgelogen haben, muss ich lachen. Damals haben Sie mir erzählt, was für ein scharfer Bursche Sie wären. Heute sehe ich nur einen erbärmlichen Feigling vor mir, der zittert, weil zwei G-men an seine Tür geklopft haben. Sie sind wahrhaftig nicht aus dem Zeug, aus dem ein Gangsterchef gemacht wird, Rocco.«
    Dieser Satz traf Rewers in seiner Eitelkeit. Er wurde frech. »Jedenfalls habe ich noch diese Leute hinter mir«, sagte er und zeigte mit dem Daumen über die Schulter auf Shouers,Trevor und die anderen, die dem Disput interessiert zugehört hatten.
    »Meinen Sie?«, fragte Lester und machte eine blitzschnelle Bewegung. Rewers sah sich einer Pistole gegenüber, die genau auf seinen Magen gerichtet war.
    Er wurde blass. »Was soll das?«, stammelte er.
    Shouers war aufgesprungen, Bosrew hatte sich von dem Fenster gelöst, an dem er bisher gelehnt hatte. Ans Frewman hielt seinen Bruder mit einer Handbewegung zurück, während Wels Trevor angelegentlich seine Nägel beschaute.
    Corry Lester griff in Rewers Jacke und zog seine Pistole heraus.
    »So«, sagte er. »Jetzt können Sie die Hände wieder heru nternehmen.«
    Wütend warf Rewers den Kopf zur Seite.
    »Tim, Serge!«, schrie er. »Macht den Burschen fertig.«
    Shouers machte eine Bewegung, aber Ans Frewman sagte ruhig: »Setz nicht aufs falsche Pferd, Tim.«
    Der Riese stoppte. Sein Gesicht nahm einen nachdenklichen Ausdruck an.
    »Ich werde euch jetzt mal sagen, wie die Dinge liegen«, sagte Lester mit schneidender Stimme. »Wir alle haben eine Menge Arbeit geleistet, und ich bin dagegen, dass wir sie uns von einem Burschen wie Rocco zerstören' lassen. Außerdem hat die Sache noch einen Vorteil. Das FBI hat Rocco in Verdacht, sonst niemanden. Wir werden diesen Verdacht beseitigen.«
    »Was heißt das?«, schrie Rewers.
    Lester antwortete ihm nicht. Er wandte sich an die anderen.
    »Shouers, Bosrew, Trevor, Ans und Brand, ihr verlasst jetzt das Haus und besorgt euch für heute Abend einwandfreie Alibis. Sobald ihr diese Alibis habt, ruft ihr hier Roccos Nummer an. Sorgt dafür, dass ihr hieb- und stichfest untergebracht seid, damit es keine Scherereien gibt. Ans, du übernimmst ab sofort die Aufgabe, die Doriani-Gang wieder auf die Beine zu stellen.« Er lachte kurz auf. »Passt ganz gut. Ihr seid ebenfalls zwei Brüder. Wir treffen uns morgen in der U-Bahn-Station am Share-Square. Sagen wir, um acht Uhr abends. Tim, du kommst auch hin und bringst Bosrew mit. Wir müssen die Angelegenheit mit Pete Labow in Schwung bringen. So, und jetzt trollt euch.«
    Die Mitglieder der Bande verließen einer nach dem anderen den Raum. Keiner richtete an Rewers das Wort.
    Als sich die Tür hinter dem letzten geschlossen hatte, setzte sich Lester in einen Sessel.
    »Was wird aus mir?«, fragte Rocco mit bebender Stimme.
    »Wir werden sehen«, antwortete der Gangster. »Bring die Flasche dort drüben her. Und zwei Gläser.«
    Rocco goss die Gläser voll, während sein Gegenüber noch immer die Pistole auf ihn gerichtet hielt. Schließlich wagte er es, sich zu setzen.
    »Tut mir leid, dass ich vorhin anderer Meinung war als Sie, Lester«, sagte er. »Ich glaube, Sie haben Recht, wenn Sie der Ansicht sind, dass wir energisch Vorgehen sollten.«
    Statt einer Antwort zeigte Lester mit dem Pistolenknauf auf das Glas.
    »Trink!«
    Rocco setzte das Glas an.
    »Ex!«
    Rewers kippt gehorsam den gesamten Inhalt hinunter.
    »Was ich also sagen wollte…« fing er wieder an.
    »Schenk neu ein!«, befahl der andere.
    »Aber Ihr Glas ist noch voll!«, antwortete Rocco.
    »Interessiere dich nicht für mein Glas. Du sollst dir noch einen Schluck genehmigen.«
    »Aber warum? Ich mache mir nichts aus…«
    Ein Blick von Lester ließ ihn schweigen. Der Gangster zwang seinen ehemaligen Chef, drei Gläser rasch hintereinander zu trinken.
    Dann klingelte das Telefon. Es stand in Reichweite auf dem Tisch, und Lester hob ab.
    »Hier ist Ans Frewman«, meldete sich die Stimme des älteren der beiden Brüder. »Wir sind hier in einer Kneipe an der Torry-Avenue in einer Poker-Partie eingestiegen, die ein paar Stunden dauern wird.«
    »Gut, wer sind eure Partner?«
    »Ordentliche Leute. Es ist sogar ein pensionierter Cop darunter. Darum geht der Einsatz auch nicht über einen Dollar hinaus.«
    »In Ordnung. Sorge

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