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0040 - Einer von uns?

0040 - Einer von uns?

Titel: 0040 - Einer von uns? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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nichts.«
    »Keinen Seehecht? Den größten Seehecht, der je in Corst an Land gezogen wurde?«, stieß ich zwischen den Zähnen hervor.
    Er begriff. Er wusste, dass alles verloren war. Seine Hand fuhr hoch in seine Jacke, dorthin, wo wir alle unsere Waffe trugen.
    »Hände hoch!«, brüllte Phil, der als Erster seine Waffe in der Hand hielt.
    Einen Sekundenbruchteil stoppte Flour die Bewegung ab. Schon war ich bei ihm. Ich schlug ihm die Arme herunter, packte mit der linken Faust seine Krawatte und sein Hemd, riss ihn herum, ließ los, packte erneut zu und drehte ihm beide Arme nach hinten und oben.
    »Was soll das?«, keuchte er.
    Phil stand vor ihm, die Pistole in der linken Hand. Ein Griff an Flours Hemd. Knirschend riss der Stoff. Phil griff neu zu, riss Streifen von Streifen des Hemdes und des Unterhemdes herunter. Ich riss dem Gangster die Jacke herunter.
    Sehr leise, in krassem Gegensatz zu seinen wilden Bewegungen, sagte Phil: »Wo sind denn die Narben von den Kugeln, die dir Doc Hansen verpasste?«
    Er ließ seine Waffe fallen und fasste den Mann an der Schulter und zerrte ihn zum Schreibtisch, hinter dem Mister High aufgerichtet und mit hartem Gesicht stand. Ich nahm den Gangster an der anderen Schulter. Wir zogen ihn zum Schreibtisch, ließen die Schultern los und umklammerten seine Handgelenke. Wir pressten ihm die Finger auseinander.
    Mister High klappte mit ruhigen Bewegungen den Deckel von einem Spezialstempelkissen auf. Daneben legte er zwei weiße Bogen Papier. Phil und ich drückten die Hände des Mannes auf das Farbkissen und dann pressten wir sie auf das Papier.
    Wir ließen ihn los. Er blieb mit hängenden Armen stehen, ohne sich zu bewegen. Sein Gesicht war völlig ausdruckslos.
    Mister High öffnete die Schublade und nahm eine Karteikarte heraus. Es war die Karte Anthony Flours, und wie es üblich ist, waren auch Anthonys Fingerabdrücke darauf verzeichnet. Alle drei beugten wir die Köpfe über die Karte und das Papier mit den Abdrücken. Man brauchte kein Experte zu sein, um auf den ersten Blick zu sehen, dass die Fingerabdrücke nicht übereinstimmten. Der Mann, den wir durch Monate für Anthony Flour gehalten hatten, war nicht Anthony Flour.
    »Wie heißen Sie?«, fragte Mister High leise.
    Eine Minute des Schweigens, dann antwortete der Gangster tonlos: »Corry Lester!«
    »Corry Lester«, sagte Mister High. »Ich verhafte Sie wegen Mordes und Bandenverbrechens. Alles, was Sie von jetzt an sagen, kann vor Gericht gegen Sie verwandt werden.«
    ***
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte Wels Trevor, als wir in seiner Wohnung auftauchten.
    »Einen Gruß von Corry Lester«, antwortete ich.
    Er machte eine blitzschnelle Bewegung mit den Händen, aber Phil und ich waren noch schneller. Im Nu hatten wir ihn gebändigt. Ich fischte eine kleine Selbstladepistole aus der Innentasche seines Jacketts.
    »Kein schlechtes Versteck für eine Waffe«, bemerkte Phil. »Dort kann sie nur dann nicht gefunden werden, wenn ein guter Freund die Leibesvisitation durchführt.«
    ***
    Tim Shouers &am mit einem jungen Mann aus seiner Wohnung, von dem wir inzwischen wussten, dass er Serge Bosrew hieß. Shouers blickte überrascht von einem zum anderen, als wir ihnen entgegentraten und den Weg versperrten.
    »Ist mein Alibi von damals etwa nicht in Ordnung?«, fragte er und versuchte Spott in seine Stimme zu legen.
    »Es dreht sich nicht nur um Rocco Rewers«, antwortete ich, »sondern auch um Tony Deliano und ganz besonders um Corry Lester.«
    Das Gesicht des Riesen verdüsterte sich. Bosrews Unterlippe begann zu zittern, aber es gab keine Gegenwehr, denn wir hielten die Pistolen in den Händen und die Läufe waren auf die beiden Gangster gerichtet.
    ***
    Dies ist die Geschichte von Corry Lester, einem Mann, der sich in vielen Berufen umgesehen hatte, ohne zum Erfolg zu kommen. Eines Tages vor mehr als einem halben Jahr besuchte er ein Lokal in der 12. Straße.
    »Hallo, Mister Flour«, sagte der Kellner zu ihm.
    »Ich heiße nicht Flour«, antwortete Lester.
    Der Kellner lachte. »Wollen Sie mich aufziehen, Mister Flour?«
    Es dauerte eine ganze Weile, bis er Lester glaubte, dass er wirklich nicht Anthony Flour war. Immer wieder schüttelte der Mann den Kopf über die unwahrscheinliche Ähnlichkeit.
    Lester horchte auf, als er von dem Kellner erfuhr, dass der Mann, dem er so ähnlich sah, ein G-man war.
    Lester entlockte ihm alle Angaben, die er machen konnte, und von diesem Augenblick an setzte er sich auf

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