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0040 - Einer von uns?

0040 - Einer von uns?

Titel: 0040 - Einer von uns? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Dann vernahm er die Schritte von mehreren Leuten und wenig später die Stimme von Bob.
    »Hallo, Baker. Luc schon da?«
    »Nein, ich hatte ihn für sechs bestellt, aber er ist noch nicht gekommen. Jetzt haben wir sieben, nicht wahr?«
    »Ja, genau. Wir warten auf ihn, Baker.«
    »Müsst ihr ihn sprechen?«
    »Ja«, antwortete Bob faul.
    Baker knurrte etwas vor sich hin. Er mochte diese Halbstarken nicht, den langen Bob am wenigsten.
    Die Jungs lümmelten sich am Eingang des Hofes herum. Einer fasste auf der Straße Posten und hielt Ausschau.
    Als Baker die hintere Plane des Anhängers löste, sah er Luc im äußersten Winkel kauern. Luc legte rasch den Finger auf den Mund. Der Fernfahrer verstand. Er ließ die Plane wieder fallen.
    »Ich fahre jetzt los«, sagte er zu Bob und stieg auf den Fahrersitz.
    »Ohne Luc?«
    »Was soll ich machen, wenn er nicht erscheint?«
    »Hör zu, Baker. Wenn Luc auftaucht, dann sagst du uns Bescheid. Hast du verstanden? Zerschnittene Reifen sind zu nichts mehr zu brauchen, nicht wahr?«
    »Verschwinde«, sagte Baker und griff nach einem Schraubenschlüssel.
    Die Jungs trollten sich. Baker fuhr an. Außerhalb des Viertels stoppte er und ließ Luc seinen Platz wechseln.
    »Was hast du mit deinen ehemaligen Freunden?«, fragte er.
    »Sie sind nicht mehr meine Freunde«, antwortete Luc, aber mehr konnte Baker nicht aus ihm herausholen.
    ***
    Drei Tage später, am Abend, schon in der Dunkelheit, kamen sie von ihrer Tour zurück. Baker hatte ein paar Maschinenteile geladen, die unbedingt noch abgeladen werden mussten. Die Fabrik, für die sie bestimmt waren, lag im Viertel.
    »Hör mal, Luc«, sagte Baker. »Willst du nicht lieber aussteigen, falls deine Freunde auf dich warten?«
    »Sie können die Kisten nicht allein abladen, Mister Baker«, antwortete Luc. »Zu dieser Stunde ist niemand mehr in der Fabrik außer dem Nachtwächter. Und was Bob, Murray und die anderen angeht, so wissen sie ja nicht, wann wir zurückkommen.«
    »Mir gefällt es nicht«, antwortete Baker, »aber ich kann tatsächlich schlecht auf deine Hilfe verzichten.«
    Das Abladen der Kisten dauerte fast bis Mitternacht. Als sie fertig waren, gab Baker dem jungen Partie den vereinbarten Lohn für die Fahrt.
    »Wenn es Ihnen recht ist, Mister Baker, dann fahre ich lieber nicht bis zum Garagenhof. Könnte immerhin sein, dass die Burschen dort einen Posten aufgestellt haben.«
    »Ich werde ihm mit dem Schraubenschlüssel heimleuchten«, knurrte Baker grimmig.
    »Würde mir auch nichts nützen. Ich mache mich lieber von hier aus auf die Socken und vermeide ein paar Straßen.«
    »Warum gehst du nicht zu den Cops?«
    »Gute Nacht, Mister Baker. Ich komme bestimmt zur nächsten Tour.«
    Während der Fahrer den schweren Laster aus dem Fabriktor bugsierte, ging Luc rasch an der Mauer entlang. Er wollte durch die 18. Straße zur nächsten U-Bahn-Haltestelle, aber als er um die Ecke bog, fielen sie über ihn her und rissen ihn zu Boden, bevor er eine Abwehrbewegung machen konnte.
    »Na, endlich«, hörte er die höhnische Stimme des langen Bob. Die Bande schleifte ihren Gefangenen zu einem alten Ford, verfrachtete ihn auf den Rücksitz. Der Mann hielt ihn fest. Bob fuhr den Wagen in die 37. Straße, stoppte und ging in die Kneipe.
    Nach ein paar Augenblicken wurde die Autotür aufgerissen. Luc sah im unsicheren Licht der Straßenlaterne das dunkle Gesicht von Ans Frewman.
    »Lasst ihn los!«, befahl der Gangster. Die drei Burschen lösten die Hände von ihrem Gefangenen.
    »Brand, schaff ihn in unseren Wagen.«
    Die Fäuste des jüngeren Frewman packten Luc bei den Jackenaufschlägen und zerrten ihn über die Straße. Luc zappelte, aber der Gangster war ihm an Körperkräften um ein Vielfaches überlegen. Er stieß ihn in den Fond eines Fairlane, der wenige Schritte weiter am Bordstein stand.
    »Pass auf!«, befahl Frewman, der mitgekommen war. »Ich muss sehen, dass ich Lester erreiche.«
    Brand setzte sich neben seinen Gefangenen und knurrte: »Wenn du einen Laut von dir gibst, dann…« Er zog die Jacke zur Seite und zeigte auf die Pistole im Halfter.
    Es verging eine Stunde oder etwas mehr. Dann kam Ans, setzte sich hinter das Steuer und lachte: »Lester hat gute Ideen. Quai 14.«
    Er startete und fuhr an.
    Die Kumpane, die während der Zeit bei ihrem alten Ford gestanden hatten, fühlten Unbehagen, als der Wagen mit den beiden Brüdern abfuhr. Sie standen schweigend und wussten nicht, was sie tun sollten.
    Bob unterbrach

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