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0041 - Das Amulett des Sonnengottes

0041 - Das Amulett des Sonnengottes

Titel: 0041 - Das Amulett des Sonnengottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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Salzes…«
    »Schon gut.« Ich winkte ab, rief Superintendent Powell noch einmal an und veranlaßte, daß die Speisen für das Bankett sofort untersucht wurden. Powell setzte einen Trupp Chemiker in Bewegung, und eine Stunde später kannte ich das Ergebnis. Ich rief den Superintendent zum dritten Mal in dieser Nacht an.
    »Es hätte keiner überlebt«, sagte ich knapp.
    »Um Himmels willen!« Dann folgte eine lange Pause. »Warum macht dieser Mann das? Ich meine den Kerl, der andere Menschen versklavt. Was hat er davon, daß er eine Raffinerie in Brand steckt und die Teilnehmer eines Banketts vergiftet? Freude am Bösen? Vernichtung und Zerstörung um jeden Preis?«
    »Möglich«, antwortete ich. »Dieser Mann hat sich aber auch größere Geldbeträge verschafft. Wahrscheinlich will er im Moment nur seine Stärke beweisen und hinterher Erpressungen größten Stils durchführen.«
    »Wie auch immer!« rief der Superintendent energisch. »Legen Sie dem Kerl das Handwerk!«
    »Nichts einfacher als das«, antwortete ich sarkastisch. »Ich weiß auch schon genau, wo sich sein Versteck befindet.«
    »Das wissen Sie?« Superintendent Powell schnappte nach Luft. »Und wo?«
    »In der Nähe einer entweihten Kirche«, antwortete ich. »Sie sehen, ich brauche nur noch zuzugreifen.« Der Superintendent legte wortlos auf.
    ***
    »Was machen wir mit ihm?« fragte Jane Collins, als ich vom Telefonieren zu meinem Wagen zurückkam.
    Jane, Suko und Datcher saßen auf den Rücksitzen. Alle drei wirkten total übermüdet, und ich sah bestimmt nicht besser aus.
    »Wir bleiben beisammen«, entschied ich. »Dann können wir einander helfen. Aber ich habe nicht so viele Schlafstellen.«
    »Ich auch nicht«, warf Suko ein.
    »Ich wohne zur Untermiete«, murmelte Datcher.
    »Dann fahren wir zu mir«, sagte Jane energisch. »Ich bringe euch alle unter!«
    Wir waren einverstanden. Janes Wohnung war groß genug, und ich kannte ihr Talent beim Improvisieren. Sie hätte wahrscheinlich auch zehn Personen bequem übernachten lassen.
    Ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten, als wir den Aufzug betraten. Den anderen ging es genauso. In Datchers Augen war ein apathischer Ausdruck getreten. Er schien seine Umgebung gar nicht mehr wahrzunehmen.
    »Eine nicht mehr benutzte Kirche mit einem Turm«, sagte ich während der Fahrt nach oben. »Das ist zwar ein Hinweis, aber viel können wir damit nicht anfangen.«
    »Wir wissen ja nicht einmal, ob diese Kirche in London steht«, meinte Suko seufzend.
    »Doch, sie steht in London«, murmelte Herbie Datcher.
    Ich musterte ihn aus den Augenwinkeln. Der Mann gefiel mir nicht. Die Apathie in seinem Blick wich langsam einem fiebrigen Glanz. Irgend etwas ging mit ihm vor. Ich durchschaute ihn nur noch nicht.
    »London ist groß«, gab ich zu bedenken. »Bis wir alle Kirchen angesehen haben, vergehen Wochen. Wir wissen ja nicht, wie sie aussieht.«
    »Mr. Datcher könnte uns begleiten«, schlug Jane vor. »Vielleicht erinnert er sich, wenn er die Kirche sieht. Ich weiß nicht, Mr. Datcher, wie deutlich Ihre Vision war.«
    Der Kellner antwortete nicht. Möglicherweise war nur seine Müdigkeit an seinem seltsamen Verhalten schuld. Steckte jedoch mehr dahinter, stand uns eine unruhige Nacht bevor.
    Der Aufzug hielt. Jane öffnete ihre Wohnungstür, machte Licht und ließ uns eintreten.
    Ich warf einen Blick auf die Uhr. Es war kurz nach ein Uhr nachts.
    Unbehaglich sah ich mich in Janes Apartment um. Ich hatte das Gefühl, etwas vergessen zu haben. Wenn ich nur wüßte, was das war! Es mußte wichtig sein, und doch fiel es mir nicht ein!
    »Sie wollen wissen, wie diese Kirche aussieht?« fragte Datcher laut.
    Ich drehte mich nach ihm um. Seine Augen leuchteten. Sein Gesicht rötete sich. Neue Kraft durchströmte ihn.
    Ich befürchtete das Schlimmste. Das sah nach einem Kontakt zu dem Magier aus.
    Und das endlich löste die Sperre in meinem Gedächtnis. Ich zuckte erschrocken zusammen.
    »Jane!« rief ich, ohne Datcher aus den Augen zu lassen. »Ich habe Sukos Amulett gefunden und vernichtet! Aber wo hast du dein Amulett versteckt? Es ist stärker als die Zeichen auf der Decke!«
    »Ich führe Sie zu der Kirche und dem Magier!« zischte Datcher und streckte mir die Hand entgegen. »Ich werde Sie ihm ausliefern, Sinclair!«
    »Jane, wo ist das Amulett?« rief ich verzweifelt.
    »Unter dem Teppich unter meinem Bett«, sagte Jane kalt. »Aber gib dir keine Mühe, John! Du wirst es nicht zerstören! Wir fahren alle

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