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0041 - Das Amulett des Sonnengottes

0041 - Das Amulett des Sonnengottes

Titel: 0041 - Das Amulett des Sonnengottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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Deckel und holte die magische Kreide hervor. Sie hatte mir schon im Kampf mit Suko geholfen.
    Vermutlich hielt mich der Mann für verrückt, als ich in aller Eile an den vier Außenseiten der Kabine Zeichen anbrachte. Ich sah sie mir von dem Griff des kreuzförmigen Dolches ab. Die Symbole der Weißen Magie sollten jeden Angriff abhalten.
    Erst danach drängte ich mich zu dem Mann in die Kabine. »So, das wäre vorläufig geschafft«, sagte ich mit einem erleichterten Grinsen.
    Ich hatte kaum ausgesprochen, als die Telefonzelle wie unter einem heftigen Schlag erzitterte. Es dröhnte, als ständen wir im Inneren einer riesigen Glocke.
    Der Mann schrie auf und preßte die Hände an die Ohren. Ich hielt ihn fest, als er fliehen wollte. Hätte er nur einen Schritt nach draußen getan, wäre er tot gewesen.
    Ein alles versengender Lichtblitz raste auf die Telefonzelle zu. Durch die Glasscheiben hindurch blendete er mich. Er drang jedoch nicht herein.
    Das jetzt war ein glatter Mordanschlag. Ohne die Zeichen der Weißen Magie wäre es jetzt mit uns aus gewesen. Dann hätte die Wucht des Angriffes nicht nur den Unbekannten, sondern auch mich getroffen.
    Ich mußte ihn mit aller Kraft festhalten. Er schrie, wehrte sich gegen mich und versuchte zu fliehen. Wahrscheinlich glaubte er, daß ich ihn in eine tödliche Falle gelockt hatte. Bestimmt sogar vermutete er das.
    Hoffentlich sind Jane und Suko weit weg, dachte ich. Und hoffentlich hielt mein Bann dem Angriff stand.
    Der Boden schwankte unter unseren Füßen. Ich konnte nichts mehr sehen, weil mich das grelle Licht auch durch die geschlossenen Augenlider hindurch blendete.
    Grell wie die Sonne! Ich dachte an den Sonnengott, für den das Opfer bestimmt war. Der Magier schleuderte uns die geballte Kraft der Sonne entgegen, um uns zu vernichten.
    Ich wußte nicht mehr, wie lange der Angriff bereits tobte. Doch er hörte ebenso schlagartig auf, wie er begonnen hatte. Keuchend lehnte ich mich gegen die Glasscheibe. Der Mann sank zitternd auf den Boden und blieb kraftlos sitzen.
    »Überstanden«, murmelte ich und wischte mir mit dem Handrücken über die Stirn. »Sie haben Glück gehabt. Wäre ich nicht rechtzeitig gekommen…«
    »Ich weiß«, sagte der Mann tonlos.
    Überrascht blickte ich auf ihn hinunter. »Sie halten mich nicht für den Schuldigen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe während des Angriffs wieder Kontakt gehabt«, erklärte er keuchend. »Es war derselbe Mann, der mich auch bisher unter Kontrolle hatte.«
    Durch die Glasscheibe hindurch sah ich Suko und Jane in einiger Entfernung stehen. Die Blendwirkung des Angriffs ließ langsam nach. Ich konnte wieder deutlich sehen. Meine Freunde zogen sich zurück, als ich ihnen beruhigende Zeichen machte. Sie hatten verstanden, daß uns nichts passiert war.
    »Gut, Mister.« Ich half ihm auf die Beine. »Dann erzählen Sie mir am besten alles der Reihe nach.«
    »Ich heiße Datcher, Herbie Datcher«, stellte er sich vor. »Ich bin Kellner. Vor zwei Tagen habe ich in meiner Wohnung eine bunte Scheibe gefunden. Ich habe sie kaum berührt, als ich keinen eigenen Willen mehr hatte.«
    Ich kenne diese Schilderung bereits sehr gut. Sie interessierte mich nicht weiter.
    »Können Sie mir etwas über den Mann sagen, der Sie beeinflußt hat?« forschte ich gespannt. Nur darauf kam es an.
    »Ich habe diesen Mann gesehen«, behauptete Herbie Datcher. »Zwar nicht wirklich, aber es war, als wäre ich dabeigewesen. Er stand in einer Pyramide und holte eine große, leuchtende Scheibe aus einem Versteck hervor.«
    Ich konnte mir schon einen Reim darauf machen. Datcher hatte in einer Vision gesehen, wie der Magier an das echte Amulett des Sonnengottes herangekommen war. Vermutlich hatte er es bei einer Expedition in der Pyramide gefunden, in der es die Azteken versteckt hatten.
    »Weiter, was noch?« drängte ich. Die Zeit rann mir durch die Finger.
    »Nichts mehr«, sagte mein Informant. Ich wollte schon enttäuscht aufgeben, als ihm noch etwas einfiel. »Ja, da war noch etwas. Warten Sie! Ich habe den Mann noch einmal gesehen. Er hatte so eine Art Altar mit dieser leuchtenden Scheibe vor sich aufgebaut. In der Nähe gibt es einen Kirchturm.«
    »Woher wissen Sie das?« fragte ich erstaunt.
    Er zuckte die Schultern. »Keine Ahnung, Mr. Sinclair. Aber es stimmt! Da war ein Kirchturm, aber die Kirche wird nicht mehr benutzt. Ich bin ganz sicher. Dieser Mann dachte nämlich, daß er sich ein anderes Versteck hätte suchen müssen,

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