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0041 - Das Amulett des Sonnengottes

0041 - Das Amulett des Sonnengottes

Titel: 0041 - Das Amulett des Sonnengottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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Magiers angerufen. Aber wenn es keine Falle ist, schwebt der Mann in Lebensgefahr. Dann muß der Magier ihn nämlich töten, sobald er wieder Kontakt zu ihm hat.«
    »Mein Gott«, murmelte Jane erschüttert.
    »Fahr schneller, John!« rief Suko von den Rücksitzen. »Gib Gas!«
    »Ich stehe bereits voll auf dem Pedal«, antwortete ich mit einem schiefen Grinsen. »Mehr ist nicht drin!«
    Das stimmte auch. Der Bentley jagte mit Vollgas über die fast menschenleere Park Lane. Es ging um ein Menschenleben und darum, unzählige andere Menschen zu retten.
    ***
    So leicht wie vorher fiel es dem Magier nicht, seine Abhängigen erneut unter Kontrolle zu bringen. Er mußte sich auf jeden einzelnen konzentrieren.
    Bei zweien versagten seine Kräfte vollständig. Das waren Jane Collins und Suko. Schuld daran war John Sinclairs Nähe. Der Oberinspektor von Scotland Yard trug einen Koffer bei sich, von dem die störenden Impulse ausgingen. Sie verhinderten, daß Jane Collins und Suko erneut zu Sklaven wurden.
    Der Magier verschwendete keine Zeit mit den beiden. Es gab andere, ebenfalls wichtige Personen, die er nicht zu lange ohne Kontrolle lassen durfte. Dazu gehörte Herbie Datcher, ein junger Kellner. Auf den ersten Blick war er eine unwichtige Randfigur. Erst wenn man sich näher mit ihm beschäftigte, erkannte man seine Bedeutung.
    Der Magier konzentrierte sich kurz auf Datcher und fand ihn. Die geistige Brücke funktionierte aber nicht so einwandfrei, daß der Magier sein Opfer hätte beeinflussen können.
    Daher mußte er untätig miterleben, wie Datcher die Polizei anrief. Schon wollte sich der Magier entspannen, weil der Mann in der Notrufzentrale an die Meldung von einem Sonnengott ebensowenig glaubte wie zahlreiche andere Personen. Doch dann schaltete sich jemand in das Gespräch ein.
    John Sinclair!
    Der Magier richtete sich ruckartig auf. Er versuchte, das Sonnenopfer auszuführen, das heißt, Datcher in der Telefonzelle durch die geballte magische Kraft zu töten. Es mißlang. Datcher vereinbarte mit Sinclair ein Treffen.
    Enttäuscht und besorgt ließ sich der Magier zurücksinken. Er hatte keine Ahnung, wieviel Datcher wußte. Bis jetzt hatte er nicht erprobt, ob der geistige Kontakt auch in umgekehrter Richtung funktionierte.
    Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich weiter zu erholen. Sinclair brauchte mindestens zehn Minuten bis zu Datcher. Dann wollte es der Magier noch einmal versuchen und seine ganze Kraft einsetzen. Vielleicht konnte er Herbie Datcher und John Sinclair auf einen Schlag töten.
    ***
    Mit voll aufgeblendeten Scheinwerfern fuhr ich auf den Marble Arch zu. Erst als ich in der Telefonzelle einen Mann erkannte, schaltete ich die Lichter aus. Er sollte nicht glauben, daß er angegriffen wurde.
    »Ihr steigt hier aus«, sagte ich zu meinen Begleitern. »Seht euch in der Umgebung um und haltet mir den Rücken frei.«
    Sie nickten nur, als ich an den Straßenrand fuhr. Jane legte den Koffer auf den Nebensitz.
    »Viel Glück, John«, murmelte sie.
    Suko schlug mir auf die Schulter, daß ich glaubte, er würde mir alle Knochen brechen. »Mach es gut, alter Junge!« rief er und wälzte sich ins Freie.
    Ich fuhr sofort wieder an. Nur keine Zeit verlieren! Jeden Moment konnte der Magier zuschlagen und den Verräter töten, wie er die anderen auch umgebracht hatte. Ich wollte keine Leiche ohne Herz finden.
    Kurz vor der Telefonzelle drückte ich zweimal auf die Lichthupe und ließ den Wagen ausrollen. Langsam stieg ich aus und ging auf den Unbekannten zu.
    Ich gab mich lässig, war jedoch zum Zerreißen angespannt. Wenn es eine Falle war, konnte jeden Moment ein Angriff kommen.
    Der Mann rührte sich nicht. Stocksteif stand er in der Telefonzelle. Nur an seinen Augen erkannte ich, daß er überhaupt noch lebte.
    Er öffnete nicht die Tür. Ich streckte die Hand nach dem Griff aus und zog sie auf. In der Linken hielt ich meinen Ausweis.
    »Sie haben mich angerufen«, sagte ich und blickte in ein bleiches, verängstigtes Gesicht. »Ich bin Oberinspektor Sinclair von Scotland Yard.«
    Der Mann nickte und schluckte heftig. »Wohin bringen Sie mich, Mr. Sinclair?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Beunruhigen Sie sich nicht, aber wir bleiben hier. Ich tue alles zu Ihrer Sicherheit. Rühren Sie sich nicht von der Stelle! Ich bin gleich wieder bei Ihnen!«
    Ich lief zu meinem Bentley zurück, holte den Koffer und stellte ihn vor der Telefonzelle auf den Boden. Mit tausendfach geübten Handgriffen öffnete ich den

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