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0041 - Das Amulett des Sonnengottes

0041 - Das Amulett des Sonnengottes

Titel: 0041 - Das Amulett des Sonnengottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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als Oberinspektor bei Scotland Yard, Spezialgebiet Magie und Bekämpfung von Geistern und Dämonen, hatte ich noch niemals eine solche Scheibe gesehen. Ich konnte mir daher nicht vorstellen, wie sie funktionierte. Vielleicht löste ich durch eine Berührung den ›Mechanismus‹ erneut aus. Möglicherweise war ich rettungslos verloren, weil bei einem direkten Kontakt mit diesem magischen Gegenstand auch mein Kreuz nicht mehr half.
    Dennoch wagte ich es. Während ich meine rechte Hand fest um das Silberkreuz schloß, legte ich die linke auf die bunte Scheibe.
    Im nächsten Moment glaubte ich, mein Körper wurde in tausend Stücke gerissen.
    Ich wollte schreien, konnte jedoch nicht. Ich besaß keinen Körper mehr, sondern schwebte als reines Bewußtsein durch einen dunklen Raum.
    Unvorstellbare Kräfte waren am Werk, Kräfte, die mich einem ganz bestimmten Punkt entgegenzogen.
    Obwohl ich nichts sah und nichts hörte, mich daher auch nicht orientieren konnte, spürte ich die enorme Geschwindigkeit nicht.
    Ich hatte auch jedes Zeitempfinden verloren. Daher wußte ich nicht, wie viel Zeit vergangen war, als ich weit vor mir einen rötlichen Lichtschein erblickte.
    ***
    Jane Collins, die hübscheste Privatdetektivin der Welt, erlebte einen grauenhaften Abschluß des wunderschönen Abends. Nichtsahnend betrat sie ihr Apartment, schaltete das Licht ein und schrie im nächsten Moment auf.
    Sie glaubte, die Deckenlampe wäre explodiert, mit einer Höllenmaschine gekoppelt, mit einer Magnesiumbombe präpariert.
    Instinktiv wollte sie sich zu Boden werfen, doch eine ihr unbekannte Kraft hielt sie stocksteif aufrecht. Sie konnte sich nicht mehr bewegen, nichts zu ihrer Rettung tun.
    Sie erkannte nur, daß die Gefahr nicht von einer Bombe oder einem ähnlichen Mordwerkzeug ausging.
    Mitten im Zimmer schwebte eine tellergroße, jetzt in allen Spektralfarben leuchtende Scheibe, die ihr einen unbeugsamen Willen aufzwang. Innerhalb weniger Sekunden wurde Jane Collins zu einer willenlosen Sklavin der leuchtenden Scheibe.
    Mit ausdruckslosen Augen ging sie auf die unheimliche Erscheinung zu und griff danach. Kaum berührten ihre Finger die Scheibe, als diese erlosch.
    Jane sah sich forschend um. Endlich ging sie zu ihrem Bett, klappte es hoch und blickte nachdenklich auf den Teppichboden darunter. Sie lief in die Küche, kam mit einem Messer wieder und schnitt ein kreisrundes Stück aus dem Teppich. Sorgfältig versteckte sie die magische Scheibe, paßte den Teppich sorgfältig wieder ein und klappte ihr Bett herunter.
    Danach entkleidete sie sich, warf ihre Sachen achtlos auf einen Sessel und lief ins Bad hinüber. Sorgfältig regulierte sie die Temperatur der Dusche, wobei der abwesende Ausdruck nicht aus ihren Augen wich.
    Erst als die warmen Wasserstrahlen auf ihren Körper prasselten, blinzelte sie verblüfft.
    »Das darf doch nicht wahr sein!« rief Jane Collins und blickte verwirrt um sich.
    Sie wußte ganz genau, daß sie mit John und Suko zusammen nicht zuviel getrunken hatte. Im Gegenteil, an diesem Abend hatte sie sich betont zurückgehalten.
    Wie kam es dann, daß sie sich nicht mehr erinnern konnte, wie sie unter die Dusche gelangte? Von dem Moment an, als sie ihr Apartment betreten hatte, klaffte eine Lücke in ihrem Gedächtnis.
    Jane Collins schöpfte Verdacht. War etwas geschehen, woran sie sich nicht erinnern durfte? Es wäre nicht das erste Mal, daß sie es mit einem besonders raffinierten Gauner zu tun hatte, der geistige Waffen einsetzte.
    Angestrengt dachte sie nach. Sie beschloß sich an John zu wenden, wenn sie sich nicht innerhalb der nächsten paar Minuten exakt an alles erinnern konnte.
    Jane war die Lust zum Duschen vergangen. Das heißt, eigentlich hatte sie gar keine Lust dazu gehabt.
    Sie stellte den Wasserstrahl ab, trat aus der Dusche und schlang ein Badetuch um ihren schlanken Körper. Wassertropfen schimmerten auf ihrer weichen Haut. Jane kümmerte sich nicht darum.
    Auf nackten Sohlen ging sie naß in den Wohnraum hinüber. Dort war die Tür, durch die sie hereingekommen war. Und hier lagen ihre Kleider auf dem Sessel.
    Jane schlug sich an die Stirn. Wieso hatte sie das vergessen? Sie war blendender Laune ins Zimmer gekommen, hatte sich blitzschnell ausgezogen und war unter die Dusche gegangen.
    Kopfschüttelnd kehrte Jane ins Bad zurück. Manchmal geschahen schon merkwürdige Dinge, die dann aber doch eine harmlose Erklärung fanden, dachte sie und betrachtete lächelnd ihr Spiegelbild, während sie

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