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0041 - Die Treppe ins Nichts

0041 - Die Treppe ins Nichts

Titel: 0041 - Die Treppe ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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hatte.
    Es stammte aus Zeiten, wo sie es auch öfter mal benutzt hatte. Inzwischen konnte sie kaum mehr etwas erschüttern. Ohnmächtige Bäckersfrauen bildeten die berühmte Ausnahme von der Regel.
    Professor Zamorras Sekretärin ließ Madame Laguère liegen und hastete in das Schloss zurück. Ihr Zimmer lag im Erdgeschoss. Doch dorthin kam sie gar nicht.
    Professor Zamorra kam ihr entgegen. Er hatte um seinen athletischen Körper einen grünseidenen Morgenmantel geschlungen. Die Augenbrauen in dem männlich markanten Gesicht rückten hoch, als er seine Sekretärin mit erhitztem Gesicht auf sich zulaufen sah.
    »Was ist los?«, fragte er fast ein wenig amüsiert, »willst du den Weltrekord im Treppenlaufen brechen?«
    »Oh, Chef, gut, dass du schon wach bist!«, keuchte Nicole. »Etwas Fürchterliches ist passiert.«
    »Etwas Fürchterliches?« Zamorra lächelte und legte seine Hand auf Nicoles Schulter. Er spürte, dass seine Sekretärin zitterte.
    »Oh, da scheint ja wirklich etwas passiert zu sein.«
    »Und ob«, keuchte Nicole Duval immer noch außer Atem. »Madame Laguère liegt draußen auf der Freitreppe. Sie ist ohnmächtig geworden.«
    »Madame Laguère, wer soll das denn sein?«
    »Die Frau des Bäckers im Dorf. Wir bekommen jeden Morgen die frischen Croissants von ihnen.«
    »Ach ja, und die ist ohnmächtig. Ich hätte Verständnis dafür gehabt, wenn der Sohn des Bäckers vor der Tür gestanden hätte. Dein Morgenrock klafft nämlich auf, Nicole.«
    Zamorras Sekretärin sah an sich hinunter. Sie konnte es nicht vermeiden, dass ihr Gesicht rot anlief. Nicole Duval pflegte nackt zu schlafen.
    »Aber Chef!«, sagte sie vorwurfsvoll. »Madame Laguère hat keinen Sohn, und im Übrigen würde ich dich bitten, deine amerikanische Abstammung zu vergessen. Ich weiß, dass Amerikaner manchmal etwas auf die leichte Schulter nehmen, doch der Fall da unten«, sie wies mit dem Daumen über die Schulter zurück, »scheint mir tatsächlich ernst zu sein. Ich gehe nur schnell in mein Zimmer und hole etwas Riechsalz. Würdest du so freundlich sein…«
    Zamorra hatte schon verstanden. »Entschuldige, Nicole.« Er hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Nur weiß ich eben, dass die Morgenstunde nicht unbedingt deine beste ist. Ich wollte dich etwas aufheitern. Wenn ich diesmal in der Wahl meiner Mittel daneben gegriffen haben sollte, dann entschuldige ich mich.«
    »Nun hör endlich auf«, sagte Nicole, und ihre Augen schillerten grün. »Das ist wirklich nicht die Gelegenheit, mich daran zu erinnern, dass ich ein Morgenmuffel bin. Sieh lieber nach der Frau, während ich nach dem Riechsalz suche!«
    Jetzt ließ Zamorra seine Sekretärin stehen. Wenn sie so kurz angebunden zu ihm sprach, dann musste wirklich etwas passiert sein, etwas, das den Rahmen des Üblichen weit sprengte.
    Er nahm die letzten Stufen immer drei Treppen auf einmal.
    Madame Laguère lag noch so, wie Nicole sie verlassen hatte. Die Frau rührte sich nicht. Als Zamorra sie so daliegen sah, erinnerte er sich auch wieder an sie. Und gleichzeitig war er betroffen. Das Gesicht der Bäckersfrau war totenblass. Es musste mehr dahinter stecken, als ein normaler Schwächeanfall.
    Kurz entschlossen bückte sich Professor Zamorra nieder. Seine Hände fuhren unter den Körper der Frau. Madame Laguère war alles andere als leicht. Sie gehörte dem Mittelstand an, und das auch noch im goldenen Herzen Frankreichs. Sie war um die vierzig Jahre alt und hatte bisher in der Gewissheit gelebt, dass bescheidener Reichtum auch dazu berechtigte, dem Körper etwas mehr Pfunde aufzuladen, als es gesundheitlich zu verantworten gewesen wäre.
    Professor Zamorra schaffte es trotzdem. Er war durchtrainiert. Zamorra pflegte regelmäßig Sport zu treiben und war auch in Kampftechniken wie Karate und Boxen ständig geübt. Zamorra trug die Frau in die Empfangshalle und von dort in einen angrenzenden Salon. Auf einer breiten, mit Brokat bestickten Couch legte er sie nieder. Anschließend zog er die mitternachtsblauen schweren Vorhänge zurück.
    Warm und hell sickerten die ersten Strahlen der Morgensonne durch die dicken und roh gewirkten Gardinen und warfen damit auch ein freundlicheres Licht in den Raum.
    Mit einem Male sah alles gar nicht mehr so düster aus.
    Da betrat auch Nicole Duval den Salon. Mit ihrem Fläschchen Riechsalz in der Hand kam sie sich ziemlich nutzlos vor.
    Zamorra gab ihr mit einem Blick zu verstehen, dass ihre Anwesenheit nicht mehr nötig sei. Er

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