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0042 - Raumschiff TITAN funkt SOS

Titel: 0042 - Raumschiff TITAN funkt SOS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Brand
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angesprochen. Aber Tiff achtete nicht darauf. Dazu hatte er jetzt keine Zeit. Er wußte, warum der Chef den Fernaufklärer senkrecht in den Himmel jagte und jetzt auch noch wagte, alle Kräfte des Impulsantriebs einzusetzen.
    Tiff arbeitete wie eine Maschine, wie ein Robotgehirn. Er wollte selbst wissen, ob sie von einem der vielen Raumschiffe geortet wurden. Gab es darüber überhaupt eine Frage? Die Gazelle überschritt die 1000-Kilometer-Marke, als Tiff immer noch nicht glauben wollte, was er selbst herausgefunden hatte.
    „Sir, ich ... ich kann keine Ortung feststellen."
    „Sir …"
    Das war Wuriu Sengu, der Späher, der sich jetzt meldete.
    „Und?" schnarrte Rhodan knapp. Er hatte sich längst wieder gefangen.
    „Ich sehe nur verlassene, zerstörte, ausgeplünderte Raumschiffe! Ich sehe einen Raumschiffsfriedhof!"
    Das paßte zu Tiffs Auswertung. Die Gazelle befand sich an der 1500-Kilometer-Marke. Hart nahm Rhodan das Schiff herum, stellte es auf die Bugkante und ging senkrecht nach unten. Der Planet sauste zu ihnen hoch. Abbremsung - Absorber - Luftwiderstand - brüllende Atmosphäre, alles schon tausendmal erlebt und doch immer wieder neu.
    Aus der Kugel Honur wurde eine Fläche. Die Fläche schrumpfte, je tiefer sie kamen, und dann schwebte die Gazelle die letzten Kilometer den vielen Raumschiffen am Südpol Honurs entgegen.
     
    6.
     
    Unter leichtem Zischen versorgte das Tornisteratemgerät Perry Rhodan mit Sauerstoff. Er stand allein in der Schleuse des Fernaufklärers und überflog mit grüblerischem Ausdruck in den Augen diesen unglaublichen Schiffsfriedhof.
    Crest war vorhin mit ihm nach draußen getreten; der Arkonide hatte geglaubt, auf das Atmungsgerät verzichten zu können. Doch schon nach einigen Minuten machte sich bei ihm Atemnot bemerkbar, und mit der resignierenden Feststellung, daß er doch langsam alt würde, war er schnell wieder ins Boot zurückgegangen, um das winzige Tornistergerät anzulegen.
    In der Gazelle saßen der Späher Wuriu Sengu, Tiff und der Mausbiber Gucky hinter den Waffenschaltern. Alle Kampfaggregate waren feuerbereit auf diese gewaltige Ansammlung verrotteter Raumer gerichtet, bereit, in jeder Sekunde ihre vernichtende Kraft wirken zu lassen. Unverwandt betrachtete Perry Rhodan dieses Bild grausigen Niederganges. Arkonstahl, der 30000 Hitzegrade aushielt und auf alle Zeit hinaus seinen Hochglanz nicht verlieren sollte - hier war er blind geworden, sah angefressen aus, war schmutzig und - tot!
    Perry Rhodan starrte tote Raumer an – Wracks! Er hatte es aufgegeben, sie zu zählen. Bis zum fernen Horizont hin standen und lagen die Schiffsrümpfe - nebeneinander, gegeneinander, der eine den anderen stützend - und sogar übereinander. Teilweise waren sie unter der Last ihres Gewichtes über zwei Drittel in den Boden gesunken. Diese Torsos hatten die schmutzige Farbe des Bodens angenommen, andere wiederum wirkten wie Schiffe, die gerade aus der Werft kamen, nur ihre Stützen, die sich auch tief in den Boden hineingedrückt hatten, verrieten, wie lange sie hier schon standen. Das war das Ende all der Schiffe, die es gewagt hatten, Honur, den verbotenen Planeten, anzufliegen und darauf zu landen.
    „Mein Gott, aber wie konnte es geschehen?" fragte sich Perry Rhodan schwer, hörte hinter sich ein Geräusch, drehte sich um und sah Crest aus der Schleuse treten. Der sagte: „So ist das Ende." Bis zum ersten Schiffstorso war es einen Kilometer weit. Intensiv dachte Rhodan an Gucky und verlangte in Gedanken, daß er Wuriu Sengu auffordern sollte, mit ihm herauszukommen, während Tiff als Rückendeckung hinter den Waffenschaltern zu verbleiben hatte.
    Gucky kam in einem winzigen Teleportersprung. Er übte, wie er sich ausdrückte, tarnte damit aber vor Perry seinen unbändigen Spieltrieb. Der Japaner mußte wie jedes andere normale Wesen durch die Schleuse kommen. „Sir", meldete er unaufgefordert, „ich habe in den Schiffen weder Leben noch Roboter gesehen, überall nur ausgeschlachtete Kabinen und Hallen."
    „Keinen Impuls empfangen, Chef!" versuchte Gucky mit seiner Meldung des Japaners militärischen Ton nachzuahmen, was ihm aber kläglich mißlang. „Soll ich einmal ein bißchen nachsehen?" bettelte er anschließend.
    „Aber geh kein Risiko ein, Gucky", warnte Rhodan ihn und sah den Mausbiber fast im gleichen Moment in einem Flimmern verschwinden. Gucky hatte teleportiert.
    „Kommen Sie", sagte Rhodan und setzte sich in Bewegung.
    Sie standen in der Halle eines

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