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0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

Titel: 0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stoppten den Bandenkrieg
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Irgendeiner stieß einen spitzen, gellenden Schrei aus, der einem das Blut gefrieren ließ, dann herrschte wieder Stille.
    Okay, die Sache konnte man sich leicht erklären: der zweite Mann im Hof hatte es irgendwie fertiggebracht, sich über die recht hohe Mauer zu schwingen. Er war den Cops regelrecht in die Arme gelaufen. Die hatten ihn pflichtgemäß angerufen, er schoß zurück, die Cops erwiderten fast gleichzeitig das Feuer, und irgendeiner erwischte den Gangster.
    Phil mußte zu demselben Schluß gekommen sein, denn als ich mich hinter meiner Mülltonne hochrappelte, hörte ich seine Schritte jenseits der Treppe.
    Wir trafen uns am Fuß der Treppe und marschierten vorsichtig sichernd auf den Kistenstapel zu, hinter dem mein Mann liegen mußte.
    Wir fanden ihn. Meine Kugel war sofort tödlich gewesen.
    Sein Gesicht wirkte sehr jung. Er konnte höchstens zwanzig Jahre alt sein. Ich konnte nur den Kopf schütteln. Wahrscheinlich hatte er wie so viele seiner Altersgenossen der Illusion gehuldigt, man könne mit Verbrechertum schnell ein Millionär werden. Nun war er noch schneller ein Toter geworden.
    Hinter seiner Leiche lehnten vier übereinandergetürmte Kisten an der hohen Umfassungsmauer. Darüber mußte der zweite Mann seine Flucht inszeniert haben. Der Mann, den ich erschossen hatte, weil mir keine andere Wahl geblieben war, wenn ich nicht selbst den Bruchteil einer Sekunde später tot sein wollte, hatte die Flucht nicht weiter fortsetzen können. Sein linker Oberschenkel war offensichtlich bei’ dem vorangegangenen Feuergefecht bereits getroffen worden.
    Wir gingen langsam zurück ins Haus.
    »Vorbei«, sagte ich zu den beiden Cops, die uns auf der Hoftreppe entgegenkamen. »Kümmert euch um den Toten. Wenn er zu identifizieren ist, schickt mir seine Personalien zum FBI. Ich bin Jerry Cotton.«
    Sie nickten und gingen in den Hof, während wir nach vorn zur Straße eilten. An der Haustür kamen uns vier Cops entgegen, die einen Toten trugen. Es war der zweite Mann aus dem Hof.
    Die gleichzeitig abgefeuerten Schüsse der Polizisten, als er ihre Aufforderung, sich zu ergeben, mit einer Pistolenkugel beantwortet hatte, waren alle in seine Brust gedrungen und hatten seinem Leben sofort ein Ende bereitet.
    Wir warfen nur einen kurzen Blick auf sein Gesicht, um festzustellen, ob es vielleicht einer der von uns gesuchten drei Unterführer der ehemaligen Clever-Boy-Gang war, aber diese Erwartung traf nicht ein. Wir gaben den vier Beamten die gleichen Instruktionen wie vorher ihren beiden Kollegen, dann stiegen wir das Treppenhaus hinan.
    Auf halbem Weg kam uns der Leutnant entgegen, den wir schon bei unserem Besuch am gestrigen Abend kennengelernt hatten.
    »Hallo!« rief er. »Die beiden G-men! Das FBI scheint an der ganzen Sache ja ein recht großes Interesse zu haben! Jedesmal wenn es hier im Haus knallt, seid ihr da!«
    Ich zuckte mit den Achseln.
    »Wir haben dem Mädchen oben Schutz versprochen«, sagte ich. »Waren Sie bei ihr?«
    »Noch nicht. Ich habe mir erst einmal die beiden Toten oben auf der Treppe angesehen.«
    »Noch zwei Tote?« fragte ich verdutzt. »Wieso noch zwei?«
    »Na, hier unten hat es inzwischen auch zwei Tote gegeben. Kommen Sie, Leutnant, zeigen Sie uns mal die beiden oben. Ich bin auf ihre Gesichter gespannt.«
    »Erwarten Sie einen Bekannten darunter?«
    Ich hob die Schultern.
    »Keine Ahnung. Kann sein, kann auch nicht sein.«
    Wir stiegen wieder hinauf, nachdem der Leutnant einem seiner im Hausflur stehenden Leute zugerufen hatte, man möge einen Transportwagen vom Leichenschauhaus anfordern. Auf der Treppe von Caughs Wohnung lag der erste. Er war mit einem Kopfschuß ins Jenseits gefahren. Das sah ganz nach unserem FBI-Kollegen aus, der Miß Gloria zu beschützen hatte. Wir musterten kurz sein Gesicht und schüttelten den Kopf. Auch dieser Tote war uns unbekannt.
    Vier Stufen weiter oben, mit dem Kopf noch auf dem Treppenabsatz vor Caughs Wohnungstür, lag der zweite. Er war von mehreren Schüssen durchlöchert. Der tödliche war sicher der Schuß ins Herz gewesen.
    »Nein«, sagte Phil, »das ist auch keiner von den dreien, die wir suchen.« Wir stiegen über den Körper des Toten hinweg. Die Wohnungstür vor uns stand einen Spalt offen. Sie würde sich vorläufig auch nicht mehr schließen lassen. Durch einen Fußtritt oder etwas Ähnliches hatte man die Tür aufgetreten, dabei war das Schloß aus dem dünnen Holz herausgebrochen. Es lag, mit Holzsplittern umrandet, auf dem

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