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0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

Titel: 0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stoppten den Bandenkrieg
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Teppich’ des Flurs.
    Ich drückte die Tür ganz auf. Ein Schuß zischte ein paar Zentimeter neben meiner Hand vorbei. Ich sprang erschrocken zurück und rief:
    »Hallo, Kollege! Nicht schießen! Hier sind Cotton und Decker!«
    Eine Weile blieb alles still, dann kam die ängstliche Stimme des Mädchens von links aus dem Flur:
    »Wer sind Cotton und Decker?«
    »Die beiden G-men von gestern abend.«
    Die Tür flog auf und Gloria stand blaß in der Öffnung. In der rechten Hand hielt sie eine noch leicht rauchende Pistole. Ich sah auf den ersten Blick, daß es eine Dienstpistöle vom FBI war. Und ich sah auch, daß von der Bluse des Mädchens praktisch nur der Kragen übriggeblieben war, der sinnlos um ihren schlanken Hals baumelte. Sie zitterte am ganzen Körper.
    »Gott sei Dank!« sagte sie so schwach, daß man es kaum verstehen konnte. »Ich hätte es keine fünf Minuten länger ausgehalten.«
    Bevor wir etwas fragen konnten, fiel ihr die Pistole aus der Hand, ihre Knie wurden schwach, und Phil konnte sie noch im letzten Augenblick auffangen, als sie ohnmächtig wurde.
    »Verdammt, hier stimmt doch etwas nicht!« rief er.
    Ich wollte die Tür noch weiter aufdrücken, aber sie stieß gegen ein Hindernis. Ich quetschte mich an Phil vorbei in den Flur und sah um die Tür.
    Da lag unser Kollege. Sein Rock lag neben ihm, die Brust war mit weißen Stoffstreifen verbunden, durch die schon wieder das Blut sickerte. Das Mädchen mußte sofort ihre Bluse zerrissen und ihn damit verbunden haben.
    Ich bekam immer mehr Hochachtung vor diesem mutigen jungen Ding. Ich kniete nieder und legte mein Ohr auf die Brust meines Kollegen, der Herzschlag war nur ahnungsweise zu vernehmen.
    Phil hatte unterdessen das Mädchen in ihr Zimmer getragen und es aufs Bett gelegt. Jetzt kam er zurück, als ich mich gerade aufrichtete.
    »Bleib du bei dem Mädchen!« rief ich ihm zu und riß eine Tür nach der anderen auf. Die dritte Tür führte ins Wohnzimmer. In der Mitte des Raumes war Ben Caughs Leiche aufgebahrt. Links von dem blumenbekränzten Sarg stand ein Tischchen mit dem Telefon. Ich konnte es nicht ändern, daß es ausgerechnet in dem Zimmer stand, in dem der Tote lag.
    Ich wählte mit fliegenden. Fingern Mister Highs Nummer.
    »Hallo, Chef!« sagte ich hastig, als er sich gemeldet hatte. »Hier ist Jerry. Den Mann, der Gloria Caugh beschützen sollte, hat es erwischt. Er lebt noch, ist aber bewußtlos. Es sieht sehr ernst aus. Besorgen Sie einen Krankenwagen und lassen Sie im zuständigen Hospital schon alles für eine Operation vorbereiten. Vielleicht ist er noch zu retten. Man soll auch Blut aller Blutgruppen für eine Transfusion bereithalten, denn er wird Blut brauchen, soweit ich die Dinge beurteilen kann.«
    »In Ordnung, Jerry. Ich bin in ein paar Minuten mit unserem Doc und einem Krankenwagen bei Ihnen.«
    Es knackte. Er hatte den Hörer bereits wieder aufgelegt. Auch ich ließ den Hörer langsam sinken. Nachdenklich starrte ich hinüber zu der Leiche von Ben Caugh, deren Gesicht von vielen weißen Kerzen gespenstisch angeleuchtet wurde. Das Antlitz schien von einem Lächeln verschönt zu sein.
    Mir war nicht nach Lächeln zumute. Noch in seinem Tode hatte dieser alte Gangsterboß vier Menschenleben gekostet. Bis jetzt. Wie viele würden es noch werden? Und — würden wir vielleicht diesmal unter denen sein, deren Namen in Washington in die Gedächtnistafel gefallener G-men eingraviert werden mußten?
    Ich ging auf leisen Sohlen durch das Wohnzimmer. An einer Kommode, am Fernsehgerät und an einem Blumenständer vorbei. Leise schloß ich die Tür hinter mir. Noch im schließenden Türspalt sah ich das weltfremde Lächeln des toten Ben Caugh, des berüchtigen .Clever Boy'…
    ***
    Ich trat in das Zimmer des Mädchens. Phil saß in dem einzigen Sessel des Raumes und war gerade damit beschäftigt, seine Pistole nachzuladen.
    Gloria war wieder zu sich gekommen. Bei meinem Eintritt sagte sie gerade zu Phil:
    »Reichen Sie mir doch bitte aus dem linken oberen Fach meines Kleiderschrankes den roten Pullover heraus.« Phil tat es, und wir wendeten uns wohlerzogen zur Wand, während sie ihn anzog.
    »Vielen Dank, daß Sie unseren Kollegen verbunden haben«, sagte ich. »Wenn er durchkommt, hat er es Ihnen zu verdanken.«
    Sie sah mich aus großen Augen an. »Aber das hat doch nichts zu sagen«, meinte sie ernst. »Daß ich noch lebe, habe ich schließlich ihm zu verdanken.«
    »Stimmt«, nickte ich und sah fragend auf meine

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