Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0044 - Der Flammenteufel

0044 - Der Flammenteufel

Titel: 0044 - Der Flammenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
Vom Netzwerk:
wir einmal gehabt. Haben wir nicht mehr. Brauchen wir nicht. Kommt nicht vor, dass jemand nach Europa rufen möchte, Frankreich und so.«
    »Ja, zum verdammten Kuckuck noch mal!«, schrie Les Babos wieder. »Einer muss doch die Nummern vermitteln können!«
    »Ja, das geht.«
    »Dann reden Sie doch nicht herum!«, mischte sich der Leutnant wieder ein. Die stoische Ruhe des Mannes hinter dem Schalter machte ihn nervös und aufgebracht. Er hieb mit der Faust auf das Sehalterbrett.
    »Ich könnte Lima anrufen«, schlug der Beamte vor. »Die haben alle Nummern, drüben in der Hauptstadt.«
    »Dann rufen Sie doch endlich an!« sagte der Leutnant.
    Der Beamte sah auf seine Uhr.
    »Geht nicht«, meinte er schließlich. »Auskunft erst ab neun Uhr. Keiner am Schalter, Señor.«
    Les Babos glaubte, in die Luft gehen zu müssen.
    Der Beamte zuckte bedauernd die Schultern.
    » Atender, Señores – Sie müssen abwarten. Setzen Sie sich solange. Ich werde die Verbindung versuchen.«
    ***
    Les Babos konnte sich nicht setzen, obwohl die Erklärungen des Beamten ihn fast von den Beinen geholt hätten.
    Zamorra… das Feuer … der Dämon … die Zeit … die kostbare Zeit! Das waren die einzigen Begriffe, die der Mexikaner noch denken konnte.
    Der peruanische Schalterbeamte wählte mechanisch und ohne große Lust die Nummer des Amtes in Lima.
    Als er das Tuten im Apparat hörte, legte er gleich wieder auf.
    »Die Auskunft ist noch nicht besetzt«, sagte er zu der Bank hinüber, auf der der Leutnant Platz genommen hatte. Davor ging Les Babos aufgeregt auf und ab. Ihm schien jede Sekunde länger als eine ganze Stunde zu sein.
    Nach einer Weile vergeblichen Wartens erhob sich der Polizeioffizier.
    »Ich werde besser in die Präfektur zurückgehen«, sagte er. »Ich werde hier doch nicht mehr gebraucht.«
    »Gracias« , antwortete Les Babos nervös. »Danke, dass Sie mir geholfen haben.«
    »Und was werden Sie tun, wenn die Verbindung zustande gekommen ist?«
    »Ich fliege sofort zu den Camps zurück«, gab der Mexikaner zurück. »Ich bin mit dem Hubschrauber hier.« Der Offizier wünschte dem Vorarbeiter viel Glück und verließ das Postgebäude von Cuzco.
    Les Babos drängte den Schalterbeamten immer wieder zu neuen Versuchen, eine Verbindung mit der Auskunft in Lima zustande zu bringen. Aber es vergingen weitere wertvolle Minuten. Zehn, fünfzehn, zwanzig Minuten.
    Nach einer halben Stunde endlich erreichte der Mann hinter dem Schalter die Auskunft in der Zentrale von Lima.
    »Hier Postamt Cuzco«, sagte der Beamte. »Ich benötige im Auftrag der Polizei dringend eine Rufnummer in Europa. Können Sie mir behilflich sein?«
    Ein kurzes Schweigen, das Les Babos noch nervöser machte.
    Doch dann sah er, wie der Beamte nach Zettel und Bleistift griff. Er sah, wie der Beamte die ersten Zahlen aufschrieb. Er wusste ja, dass die gesuchte Nummer einen Anschluss in Frankreich darstellte.
    Les Babos hatte die Zeitung auf dem Schaltertresen liegen lassen.
    Der Beamte griff jetzt danach.
    Der Mexikaner hörte ihn sagen: »Si, Château de Montagne… welches Departement? … einen Moment, bitte … hier ist es: es liegt an der Loire … also entweder Departement Haut-Loire oder Basse-Loire. Genau kann ich es nicht sagen. Si, si , ich warte …«
    Endlich, nach einer weiteren Minute, hatte der Beamte die vollständigen Vorwahlnummern beisammen. Er winkte Les Babos zu.
    Aber der war schon aufgesprungen und stand bereits vor dem Schalter.
    »Prego« , sagte der Beamte. »Gehen Sie in die Zelle Nummer Vier. Wenn es klingelt, heben Sie ab. Ich muss die Nummer von hier aus vermitteln, und es kann noch ein paar Minuten dauern.«
    Es dauerte nochmals eine Viertelstunde, bis die Verbindung zustande kam.
    Dann läutete es in der vierten Zelle der Fernsprecherhalle, und Les Babos hob gespannt den Hörer ab.
    Er sollte staunen, in welch kurzer Zeit sein langes Warten wettgemacht wurde.
    »Zamorra«, hörte er die Stimme des Professors. Er musste angestrengt hinhören. Die weite Entfernung ließ die Stimmen ziemlich unwirklich klingen, verschmolz sie mit einem leisen Singen und Knacken in der Leitung.
    »Si, Señor« , beeilte Les Babos zu sagen. »Ich bin der Vorarbeiter von den FRUIT CAMPS, und ich möchte…«
    »Verlieren Sie keine Zeit«, sagte Zamorra im Befehlston. »Mein Koffer ist gepackt, meine Sekretärin ist bereit. Wir starten sofort, wenn wir die genauen Positionen von Ihnen haben.«
    Les Babos glaubte zunächst, sich zu verhören.
    »Aber,

Weitere Kostenlose Bücher