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0044 - Der Flammenteufel

0044 - Der Flammenteufel

Titel: 0044 - Der Flammenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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wären viele hundert Menschen in den Camps gestorben.
    Sie sahen nach vorn. Sie sahen die alte Stadt Machu Picchu. Ehrwürdig, groß und feierlich wie immer lag sie vor ihnen, in halber Höhe auf die größten Gipfel zu.
    Nur die Feuersäulen zeigten noch an, dass hier etwas Gewaltiges, Ungeheures sich abgespielt hatte.
    Fuego Bravo war verschwunden. Er hatte sich scheinbar in Nichts aufgelöst. Aber die Männer wussten, dass er wiederkommen konnte. Jetzt und zu jeder Stunde. Wütender, grimmiger, rachedurstiger als vorher.
    Es schauderte sie bei dem Gedanken daran.
    Aber keiner stellte eine Frage. Niemand wollte als feige gelten. Jeder war sich bewusst, dass es für sie nur eine Möglichkeit gab, den fürchterlichen Waffen des Dämonen zu entgehen: Zusammenhalt, gemeinsame Wachsamkeit.
    Nick Pensley ging auf seine Baracke zu, als er den Hubschrauber kommen hörte. Deshalb wartete er noch. Er ging Les Babos ein paar Schritte entgegen und ließ sich von ihm berichten, was er erreicht hatte.
    Als er hörte, dass Professor Zamorra den ungeheuren Brand quasi miterlebt hatte, reagierte er ganz anders als der Postbeamte in Cuzco.
    Er war überzeugt, dass Zamorra den Dämon bald besiegen würde.
    Beruhigt über diese neue Wendung, über diese gute Nachricht, suchte er endlich seine Baracke auf, um sich ein paar Stunden Schlaf zu gönnen.
    Die Männer draußen waren verlässlich. Und sie wussten, dass sie ihren Boss jederzeit wecken konnten, falls etwas Unvorhergesehenes eintreten würde.
    ***
    Erst als Les Babos sich ebenfalls zur Ruhe begeben wollte, fiel ihm ein, dass er den Kapitän aus Cuzco nicht erwähnt hatte. Der Capitan Lorenzo musste doch inzwischen mit seinen Leuten längst in den Camps eingetroffen sein!
    Sonderbar war auch, dass auch Pensley seinem Vorarbeiter nichts davon berichtet hatte.
    Ist ja auch egal!, entschied Les Babos, als er sich in seinem Bett ausstreckte. Entweder hatte Pensley vergessen, ihm die Ankunft der Polizei mitzuteilen, oder es hatte sich nichts Neues ergeben. Es war ja immerhin möglich, dass Lorenzo mit seinen Männern ein paar Tage zur Beobachtung hier auf dem Hochplateau bleiben wollte. Sie steckten bestimmt in irgendeiner der Baracken und schliefen sich aus.
    Mit diesem beruhigenden Gedanken schlief Les Babos ein.
    Er hätte sich nicht so ruhig dem Schlaf anvertraut, wenn er um das Schicksal des Capitans und seiner Beamten gewusst hätte.
    ***
    Um diese Zeit waren Professor Zamorra und Nicole Duval längst unterwegs. Nach kurzen Erkundigungen beim Flughafen Orly wussten sie, dass sie den Weg über London nehmen mussten. Von dort aus hatten sie eine bessere und schnellere Verbindung nach Venezuela. Die Route über Madrid war zwar die kürzere, aber mehrere Zwischenlandungen zwischen Spanien, den vorgelagerten Inseln und Caracas hätten den Flug sehr zeitraubend gemacht.
    Sie hatten sich also kurzerhand für den Flug Paris-London-Caracas entschieden.
    Schon am frühen Vormittag hatten sie die Maschine in London gewechselt. Jetzt befanden sie sich schon über dem Atlantik.
    Ruhig summten die mächtigen Turbinen des Düsenjet, der sie in südöstlicher Richtung dem amerikanischen Kontinent entgegenbrachte.
    Professor Zamorra war über einen Stapel von Karten gebeugt. Nicole war längst vom Schlaf übermannt worden. Die halbe durchwachte Nacht hatte sie doch ziemlich geschwächt.
    Zamorra studierte anhand der neuesten Karten die Straßen und Wege des Gebirges unmittelbar neben dem Ort des Geschehens.
    Er wollte sich im Voraus ein Bild darüber machen, wie in solcher Höhe ein Feuer von solch großem Ausmaß gelegt werden konnte.
    Er wollte die Spuren des Gegners kennen lernen, noch ehe er seine direkte Fährte hatte. Zamorra versuchte immer, sich in die Geistesund Gedankenwelt von Dämonen und anderen überirdischen Wesen zu versetzen. Nur so konnte er ihnen beikommen.
    Und die vielen Erfolge hatten ihm bisher Recht gegeben.
    Natürlich konnte er sich noch keine Antwort auf die Frage geben, wo sich der Dämon verborgen hielt. Er konnte sozusagen nur die engste Umgebung abstecken.
    Was hatte dieser Los Babos ihm am Telefon gesagt?
    Machu Picchu. Das war also nicht weit von der bolivianischen Grenze.
    Es bestand die Gefahr, dass der Dämon sein Unwesen in mehreren Gebirgsteilen und Ländern gleichzeitig trieb.
    Zamorra wusste, dass ihm keine leichte Aufgabe bevorstand.
    Aber er verzagte keineswegs. Er war sich seiner Kräfte bewusst, der normalen wie der überirdischen. Er kannte die

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