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0044 - Der Mensch und das Monster

Titel: 0044 - Der Mensch und das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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der beiden Schlachtschiffe. Rhodan erklärte die Planung in aller Ruhe. Nach dem Abzug der halbautomatischen Arkonidenflotte gab es keine Eile mehr, zumal es feststand, daß von nun an niemand mehr ungesehen den Planetenriesen verlassen oder ihn gar anfliegen konnte.
    Sie waren alle da, die Kämpen aus dem schweren Honureinsatz. Nur die vertrauten Männer fehlten; die mit den größten Erfahrungen und die mit den parapsychischen Fähigkeiten.
    „Niemand übersieht die Schwierigkeiten", beendete Rhodan die ausgedehnte Besprechung. „Freyt bleibt mit der GANY-MED auf der Kreisbahn zurück. Halten Sie mir den Rücken frei."
    Der hochgewachsene Colonel nickte wortlos. Dr. Haywards riesige Gestalt tauchte aus dem Hintergrund auf. Er hatte bis jetzt im Großlabor des Schiffes gearbeitet. Die Köpfe ruckten herum. Es war Hayward gewesen, der das unbekannte Gift isoliert hatte. Damit war aber noch lange kein wirkungsabsorbierender Gegenstoff gefunden.
    „Nichts!" beantwortete Hayward die unausgesprochene Frage. „Der Begriff Argono-Hexylamin ist schon eine kleine Unmöglichkeit für sich. Ich weiß dafür aber ganz genau, daß die empfindlichen Nervenzellen der Kranken nicht mehr lange durchhalten. Das blutbildende Mark wird ebenfalls vom Argonin angegriffen. Die Blutbilder sehen durchweg übel aus. Zusätzlich zur Hypereuphorie wird es in spätestens drei bis vier Wochen noch zu einer symptomatisch äußerst eigenartigen Leukämie kommen. Haggards Serum dürfte wirkungslos sein."
    Hayward setzte sich auf die Kante eines Messetischs. Tiefes Schweigen lag über dem großen Raum.
    „Das ist ja eine sehr beruhigende Mitteilung", sagte Rhodan in bitterer Ironie. „Es muß doch eine Möglichkeit geben, diesen Giftstoff zu binden."
    „Gibt es auch, nur kennen wir diese nicht", antwortete Tina Sarbowna. „Das ist eine Sache, die schätzungsweise eine drei- bis vierjährige Forschungsarbeit verlangt."
    Rhodan wandte sich resigniert ab; es war sinnlos, die Diskussion über diese Angelegenheit fortzusetzen. Und dann nahm er ein neues Thema auf: „Klären Sie Ihre Leute in schonungsloser Offenheit darüber auf, daß wir gegen parapsychisch begabte Lebewesen anzugehen haben. Die Zivilisation der Mooffs wird niemals fähig sein, eine ganz gewöhnliche Schraube oder gar Raumschiffe herzustellen. Daran ändert auch die fraglos vorhandene Intelligenz nichts. Diese Wesen leben in dem Luftozean einer eisigen Überdruckwelt. Ihre natürliche Nachrichtenverbindung ist die Telepathie. Dazu besitzen sie suggestive Kräfte, die ein Mensch aber nur als sehr schwach bezeichnen kann. Dennoch haben wir erlebt, daß der gedankliche Zusammenschluß mehrerer Mooffs ebenfalls ausreicht, um einen geistig gesunden Mann um den eigenen Willen zu bringen. Sie haben daher die generelle Anweisung an alle Einsatzkommandos zu geben, daß sich die Männer nur in Gruppen von wenigstens fünf Personen aus dem Schiff wagen dürfen. Sollten bei jemand suggestive Einflüsse bemerkt werden, haben sich die Begleiter sofort darum zu kümmern. Auf alle Fälle erteilen Sie Ihren Leuten Feuerbefehl. Bedenken Sie, daß wir einer nichtmenschlichen Spezies gegenüberstehen. Erinnern Sie sich an das unheilvolle Wirken der Mooffs während der letzten Einsätze. Warten Sie keine Sekunde länger als erforderlich."
    „Sie übersehen das Primäre", warf Dr. Certch ein.
    Rhodan: „Und wo ist bei Ihnen das Primäre?"
    „Auf zwei verschiedenen Ebenen. Mathematiker scheinen anders zu denken. Einmal müssen wir diese Quallen überhaupt finden, ehe wir etwas unternehmen können. Haben wir sie aber entdeckt, steht die Frage offen, ob sie etwas von den Galaktischen Medizinern wissen, die im Endeffekt für die Vergiftung verantwortlich sind. Ich möchte Ihnen raten, nicht zu großes Gewicht auf die parapsychischen Fähigkeiten der Mooffs zu legen. Wir werden in ihnen erbitterte Feinde finden; sogar wahrhaft unmenschliche Feinde, möchte ich sagen. Sie werden alles instinktiv hassen, was nicht in ihr Daseinsschema paßt. Ein natürlicher Effekt! Kümmern Sie sich von vornherein um diese Aras! Nur sie können unsere Kranken heilen."
    „Der Weg führt über die Mooffs", rief Gucky schrill und erregt aus. Seine kurzen Arme gerieten in gestikulierende Tätigkeit. „Nur über die Mooffs! Ich kenne sie. Ich nehme es mit hundert Stück zugleich auf."
    „Es werden Millionen sein", beharrte Dr. Certch auf seiner Meinung. „Laßt sie links liegen. Die Auswertung beweist mit größter

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