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0044 - Der Mensch und das Monster

Titel: 0044 - Der Mensch und das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Sicherheit, daß es auf dieser Welt einen Stützpunkt der Aras gibt. Sie sind die Leute im Hintergrund."
    Rhodan winkte ab. Die Tatsachen waren bekannt und längst berücksichtigt worden. Er dachte nicht daran, die Quallen im Sinne des Robotgehirns zu unterjochen. An der galaktischen Kolonialpolitik des Imperiums lag ihm nichts. Dagegen ahnte er, daß der Weg zu einem wahrscheinlich vorhandenen Stützpunkt der Galaktischen Mediziner nur über die Nichtmenschlichen führen konnte.
    Rhodan löste die Versammlung auf. Oberst Freyt kehrte mit einem Verbindungsboot zu seiner GANYMED zurück. An Bord der riesigen TITAN begann das hektische Treiben der Einsatzvorbereitung. Robotkommandos wurden vorprogrammiert. Die neuen Schwebepanzer aus den Fabrikationsstätten des II. Arkonplaneten wurden klargemacht. Sie sollten die alten Shifts ersetzen, da die mächtigen Fahrzeuge wesentlich bessere Möglichkeiten boten. Ihre Maschinen wurden mit der vorherrschenden Schwerkraft von 2,8 Gravos leicht fertig, und ihre Bewaffnung hätte ausgereicht, um eine konventionelle irdische Armee aufzureiben.
    Siebenhundert hochspezialisierte Männer, darunter auch jene, die das Schiff nicht verlassen sollten, wurden mit arkonidischen Einsatzanzügen ausgerüstet. Rettungsmannschaften in Hochdruckraumpanzern aus Arkonstahl standen mit Antigravfluggeräten bereit.
    Acht Stunden nach der Ankunft im Mooff-System zuckten grelle Leuchterscheinungen aus den Umlenkkraftfelddüsen des Superschlachtschiffes. Mit rasch absinkender Fahrt folgte es dem merkbar werdenden Zug der Gravitation. Mit dumpf aufbrüllenden Prallfeldprojektoren raste die TITAN in die obersten Schichten einer Atmosphäre hinein, deren giftige Gase allein ausgereicht hätten, um einen Menschen sofort zu töten. Dazu kam noch der extrem hohe Druck auf dem Grunde dieses Meeres aus hochverdichteten Schwaden. Es war ein Höllenplanet; zu groß, zu mächtig und zu fremd, um jemals als echter Stützpunkt einer sauerstoffatmenden Art dienen zu können.
    Unter diesen Voraussetzungen erschien es beinahe verständlich, daß das Robotgehirn die totale Vernichtung von Mooff VI beschlossen hatte, aber nur beinahe! Auch hier lebten Wesen, deren äußerlich abschreckende Körperform nicht darüber hinwegtäuschen konnte, daß ihnen die Schöpfung Geist und Verstand verliehen hatte. Kommandanten vom Range eines Perry Rhodan mußten zwangsläufig in Gewissensnöte geraten, sobald sie gezwungen wurden, auf solchen Welten zu landen. Das absolut Nichtmenschliche und Wesensfremde des Gegners beherrschte den Verstand, der da in folgerichtiger Konzeption befahl, keine humanen Gefühle aufkommen zu lassen.
    Rhodan erkannte in tiefster Besorgnis, daß diese Aufgabe nahezu unlösbar sein mußte. Zu oft hatte er erlebt, wie unüberwindlich die rein geistigen Waffen waren. Praktisch alle Mutanten, Gegenpole zu den parapsychischen Eigenschaften der Mooffs, waren ausgefallen. Zum ersten Male in der Geschichte der Dritten Macht standen Menschen fast schutzlos übersinnlich begabten Intelligenzen gegenüber; Lebewesen, die auf dem Planeten Zalit bewiesen hatten, wie grausam und andersdenkend sie waren. Dabei sah sich Rhodan noch gezwungen, den Begriff „Grausamkeit" aus dieser gedanklichen Verbindung herauszunehmen. Eine absolut natürliche Veranlagung konnte wohl nicht mit einem Wort aus dem menschlichen Sprachschatz identifiziert werden.
    Gucky, das letzte gesunde Lebewesen mit hervorragenden telepathischen Eigenschaften, lauschte mit geschlossenen Augen. Die quallenartigen Mooffs hatten Intelligenz entwickeln können, jedoch sagten die verfügbaren Unterlagen über diese Spezies einwandfrei aus, daß man mit Bauwerken und anderen Zeugnissen hochentwickelter Technik nicht rechnen durfte. Diese Individuen waren niemals fähig gewesen, die einfachsten Dinge zu schaffen, da es ihnen einfach an den körperlichen Voraussetzungen mangelte. Die Hand des Menschen, das schönste und beste Werkzeug der Natur, war den Mooffs niemals verliehen worden.
    Vor dem Bugschirm der mit hoher Fahrt fliegenden TITAN ballten sich aufglühende Gase. Infolge der natürlichen Luftverdichtung war es ein nur kurzer Weg bis zur Komprimierung der Moleküle. Die automatisch arbeitenden Gravitationsneutralisatoren hoben den auf die TITAN einwirkenden Schwerezug restlos auf. Die mit Nulleistung laufenden Triebwerke hatten lediglich die Masse der Schiffszelle zu halten und zu bewegen. Die Überwindung des Luftwiderstandes war eine Sache, die ein

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