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0044 - Der Mensch und das Monster

Titel: 0044 - Der Mensch und das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Katalysator anzusehen. Unter der enormen Triebwerkshitze und dem vorherrschenden Luftdruck begannen sie ebenfalls zu reagieren. Es waren chemische Prozesse, wie sie normalerweise kaum in einem Labor erzeugt werden konnten. Die aus der TITAN hervorschießende Energieglocke entfachte in der Giftatmosphäre einen wütenden Wirbelsturm. Es war als wäre man inmitten der Unterwelt gelandet. Der freie Raum schien unendlich weit entfernt zu sein. Freyts Funkmeldungen kamen nur unter schweren Störungen durch.
    Man war angekommen, aber man wußte noch nicht, weshalb man eigentlich die erste Treppenstufe zur Hölle betreten hatte. Siebenhundert Männer sahen sich mehr oder weniger gelassen an. Die Ingenieure in den Energiezentralen dankten ihrem Herrgott, daß sie nicht in diese Hochdruckgiftküche hinausgeschickt wurden. Die Männer der Bodenkommandos überprüften wieder und wieder die einwandfrei funktionierenden Mikrogeneratoren ihrer Arkonidenanzüge. Die Wissenschaftler dachten darüber nach, was beim Ausfall der Körperschutzschirme mit einem Menschen geschehen müsse. Eigentlich brauchten sie nicht darüber nachzudenken. Sie wußten sehr genau, was Druck, Schwerkraft und Giftgase bewirken mußten.
    Im Interesse einer uneingeschränkten Bewegungsfreiheit war es unmöglich, unter den arkonidischen Einsatzanzügen noch schwere, ungefüge Raumpanzer für Sonderunternehmen zu tragen. Außerdem hätten diese unförmigen Rüstungen auch nur die giftigen Gase und den hohen Druck abwehren können. Gegen eine Schwerkraft von 2,8 Gravos halfen sie auch nicht. Draußen tobte ein Orkan. Die Windgeschwindigkeit wurde mit 480 km/h gemessen.
     
    5.
     
    „Wie verhalten sie sich?" fragte Crest.
    „Sie", das waren die Mooffs, die kurz nach der Landung aufgetaucht waren. Zu Tausenden, wahrscheinlich aber zu Zehntausenden, umlagerten sie in respektvollem Abstand das gelandete Schlachtschiff. Sie waren viel größer als man sie in der Erinnerung hatte. Etwa 2,5 Meter hoch, mehr als 1,5 Meter breit, lasteten sie in ihrer glockenförmigen Quallengestalt auf dem Boden. Oben, wo man das Körperende vermutete, schoben sich runde Köpfe mit weit hervortretenden Knopfaugen aus dem farblosen Schwammkörper, dessen unwahrscheinliche Elastizität unverhoffte Orkanböen unter starken Verformungs- und Abflachungserscheinungen absorbierte. Sie waren von der Natur so eingerichtet, daß sie den heftigen Winden immer die Schmalseite zudrehen konnten; gleichgültig, wie sie nun auf dem Grund kauerten.
    Mehr als ein Kauern schien es nicht zu sein, und doch hatte man unglaublich rasche und flinke Bewegungen beobachtet. Aus dem unteren Rand des aufgewölbten Quallenleibes ragten zahllose, stummelartige Gehwerkzeuge hervor. Natürliche Greifmechanismen schienen die Mooffs nicht zu haben. Wenigstens hatte man noch nie welche bemerken können.
    Gucky war kurz nach der Landung aus seiner Kurznarkose erwacht. Nun hockte der Mausbiber vor den Bildschirmen und belauerte die Geistesimpulse der Nichtmenschlichen. Sie waren natürliche Telepathen, was Gucky erneut registrieren konnte. Ein normales, menschenähnliches Sprechen wäre im Geräuschinferno der ewigen Orkane auch kaum möglich gewesen. Die Natur hatte einen glänzenden Ausweg gefunden.
    Seit 10 Minuten trug jeder Mann der Besatzung einen arkonidischen Einsatzanzug, aber Rhodan hatte den Ausschleusungsbefehl noch nicht gegeben. Er wartete auf etwas, was er als selbstverständlich voraussetzte. Wenn jemand die Zentrale betrat, tat er es niemals allein. Nach dem telepathischen Überfall hatte Rhodan die einzelnen Kommandos auf zumindest zehn Mann verstärkt. Jeder hatte jeden zu beobachten, ob er sich auch noch normal benahm.
    So stand die TITAN auf ihren turmstarken Landebeinen inmitten einer weiten, von Schluchten zerrissenen Ebene. Weit entfernt ragte ein flaches Gebirge in den wolkenverhangenen Himmel. Vom Orkan gepeitschte Ammoniakkristalle zuckten in ununterbrochener Folge in den hochgespannten Schutzschirm des Schiffes hinein. Es sah aus, als veranstalte ein Unsichtbarer ein gewaltiges Feuerwerk. An der der Windrichtung zugekehrten Seite leuchtete und blitzte es ohne Unterlaß auf. Die Kristalle verglühten unter Entwicklung hochgiftiger Dämpfe.
    „Warum greifen sie nicht an? Warum nicht?" fragte Rhodan vor sich hin. Sein fragender Blick streifte die führenden Offiziere des Riesenschiffes. Everson saß vor den Vergrößerungsschaltungen der Infrarotortung. Die Körper der Mooffs entwickelten ein

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